Wenn man einen gespitzten Bleistift genau auf die Spitze stellen würde, dürfte er theoretisch nicht umfallen. In der Praxis fällt er aber und zwar ohne zu zögern. Erst wenn man ihn mit dem stumpfen Ende auf eine ebene Unterlage stellt, schafft man es vielleicht, dass er aufrecht stehen bleibt. Denn es kommt darauf an, den Schwerpunkt des Bleistifts, der etwa auf der halben Länge liegt, über der Unterstützungsfläche zu halten. Das setzt voraus, dass kleine Störungen diese Stabilität nicht zerstören.
Das Foto zeigt einen Ausschnitt aus der Skulptur Broken Obelisk von Barnett Newman (1905 – 1970), die vor der Neuen Nationalgalerie in Berlin steht. Bei der Konstruktion hat sich der Künstler genau mit diesem Gleichgewichtsproblem auseinander setzen müssen. Denn die Verbindung der beiden Stahlteile wird mit einer verhältnismäßig dünnen Verbindung realisiert. Allerdings ist die Verbindung fest und muss so stark sein, dass sich die Auslenkungen des oberen Teils infolge der Einwirkungen von Wind und Wetter in Grenzen halten. Diese Verbindung dünn und zugleich biegefest zu gestalten wird die „Kunst“ bei der Realisierung des Obelisks gewesen sein. Sie ist aber auch der in jeder Hinsicht zentrale Aspekt des Kunstwerks.
Dahinter steckt auch die alltägliche Einsicht, dass eine Sache auf die Spitze zu treiben, die Gefahr birgt, dass sie abbricht. Sie gilt nicht nur aus physikalischer Sicht.
Die Frage, wie groß eine Spitze ist, hat zu der berühmten Frage geführt, wieviele Engel auf der Spitze einer Nadel Platz haben.
Sehr tiefsinnig
😉
Erstaunlich dass das hält!
HG vom Lu
Ja, das beeindruckt mich auch. Dabei fühlten sich auch die getragenen Teile sehr hart an, was einen Rückschluss auf das Gewicht zulässt. Liebe Grüße, Joachim.
Dein Blog ist ein ganz wundervoller … ⭐ ⭐ ⭐
das wollte ich schon immer mal sagen.
Jetzt ist es raus *lächel*
(Trag’s mit Fassung)
HG vom Lu
Dank dir! Das Kompliment kann ich mit vollem Herzen zurückgeben. Allein die die Musikvideos sind voller Anregungen… Liebe Grüße, Joachim.
Herzlichen Dank *freu sehr über deine Worte* ⭐ ⭐ ⭐
LG vom Lu
🙂
⭐ ⭐ ⭐
Ich mag die philosophischen, sozialen, jetzt auch kunstgeschichtlichen Übergriffe deiner Physik sehr, Jürgen.
Entschuldige bitte, ich weiß, dass du Joachim bist. Warum hier der Jürgen quergeschossen hat, ist mir ein Rätsel. Aber Rätsel magst du ja 😉.
Ja, das habe ich mir schon gedacht. Ich erinnere einen Dialog den du mit Gerhard wegen einer Namensverwechslung hattest. Der passt gut hierhier. Ich finde das eher sympatisch…
Vielen Dank! Die passen vielleicht zu einigen deiner tiefsinnigen Bilder. 😉
Danke, wie nett, Joachim ☺.
🙂
Ja das ist sicherlich eine technische Herausforderung gewesen. Gibt zu Denken !
Künstler müssen in solchen Fällen auch technisch versiert sein – oder gute Berater haben.