Beim Blick durch ein altes Kellerfenster zeigt sich zunächst noch sehr diskret, mehr als eine Annäherung an das Kommende ein zartes hoffnungsvolles Grün. Alles noch mit Vorbehalt; der nackte Boden, der demnächst die ersten Pflanzen aufnehmen soll, wartet im Hintergrund. Das Grün ist vorerst eine bloße VorSpiegelung.
Ein spannendes Bild. Wie graphische moderne Kunst!
Ja, daran hatte ich auch gedacht, als ich mich entschloss, das Motiv zu fotografieren. Es hat nämlich keine Bildbearbeitung stattgefunden.
So etwas finde ich immer spannend: wenn man im Alltag Dinge auf ganz andere Weise entdeckt und sie so sogar zum Kunstobjekt werden können.
Geht mir genauso. Manchmal bin ich aber sehr unsicher, ob andere meine Einschätzung teilen können.
Ich finde es besonders schön immer wieder mit Neugierde an die Welt heranzugehen und sie Tag für Tag neu zu entdecken oder anders zusehen.
„Neue Blicke durch die alten Löcher“, sagt Georg Christoph Lichtenberg dazu. 🙂
Das Zitat merke ich mir 🙂
Lichtenberg bietet eine „Milchstraße von Einfällen“ 🙂
Fantastisch! ein echter Paul Klee!
Danke, Gerda. Nur das ich es leichter hatte als Klee, indem ich bloß auf den Auslöser drücken musste.
Merkwürdig, dass Klee nie uninteressant wird.
Klee hat vermutlich unsere Sehgewohnheiten mit geprägt…
Klee ist noch relativ unbekannt.
Aber seine Kreativität ist vorbildlich dahingehend auch, daß sie kaum langweilig wird.
Nicht jeder wird Klee in manchen Mustern erkennen. Aber die, die ihn kennen haben offenbar in dem Foto etwas für Klee Typisches gesehen.
Klee spitzte Muster nie so zu wie Mondrian. Das schwebende, ungefähre, durchlässig, die Andeutung, die findet man bei ihm m.e. Oft.
Stimmt. Ich habe Klee früher auch schon mal in physikalischen Zusammenhängen zitiert, denn er hat in seinen Schriften auch Wesentliches zu sagen.
Ich glaube, Klee hat auch amerikanische konkrete Kunst geprägt.
Etwa durch Paul Klee, Blühendes, 1934.
Schriften von Künstlern selbst habe ich kaum gelesen. Da war immer mein Vorurteil, daß das ein Medium sei, das ihrer Kunst nicht gleich kam.
Grün ist die Hoffnung
Das ging mir auch durch den Kopf.
Das Foto gefällt mir so gut, dass ich gegen dieses Kellerfenster in meinem Wohnzimmer nichts einzuwenden hätte.
Leider ist es nicht ganz dicht. Bei ungünstigen Windverhältnissen zieht es 😉
Wehr schön seh’n will, … 😉
…sieht auch schön aus. Das war schon immer so. 😉
Solche Bilder bleiben im Gedächtnis. Wie gut, dass du es gesehen hast.
Es ist dies wieder einmal einer jener Zufallsfunde, die man nur aus dem Kontext (düsteres Kellerfenster) lösen muss…
Aus Düsternis wird Hoffnung! Mir sagt es, aus jedem Gefängnis gibt es einen Ausweg ins Licht!
Joachim, daß ist ein sehr sinnhaftes Foto!👍
Liebe Grüße Babsi
Vielen Dank für deine gut nachvollziehbare Interpretation. Das hoffnungsvolle noch sehr zarte Grün hatte mich sofort angesprochen.
Auch dir liebe Grüße, Joachim.
wieder so schön ge-/beschrieben – wie ein gedicht! danke.
Vielen Dank, das freut mich.
Wie das Bild zustande kam versteh ich nicht; aber es sieht toll aus – wie Gerda sagt e – es erinnert mich auch an Paul Klee😍
Vermutlich haben wir alle durch eine ähnliche Sozialisation und damit eine ähnliche Sehweise Ich habe zwar nicht sofort an Klee gedacht aber als Gerda das sagte, leuchtete es mir sofort ein. Da lief dann etwas unbewusst ab.
Das Kellerfenster besteht aus einer normalen Scheibe und einem Stahlgitter davor. Man blickt also einerseits auf einen grauen Grund und sieht außerdem einen Rasen an der Scheibe gespiegelt (50er Jahre, aber einbruchsicher.).
Ah so! Verstehe. Danke für‘s „Nachverklaren“
🙂