Man kann davon ausgehen, dass sich das System hauptsächlich deshalb entwickelt hat, um Muster zu entdecken, so dass ein Muster in gewissem Sinne seine eigene Belohnung wird, auch wenn es in der realen Welt keinen besonderen Vorteil bringt.*
Ich sehe darin ein Schiff aus Sand am Strand im Wellengang. Nicht das Schiff bewegt sich, sondern das zum Meer zurückströmende Wasser. Strömungsmechanisch macht es keinen Unterschied.
Die absolute Länge des Sandschiffs beträgt etwa 50 cm.
Man kann natürlich auch etwas anderes darin sehen.
* Murray Gell-Man (1929 – 2019), Nobelpreisträger der Physik. Im Original heißt es: The system can be regarded as having evolved in great part to discover patterns, so that a pattern becomes in a sense its own reward, even if it confers no particular advantage in the real world.
Genialer Satz !!
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Finde ich auch. Er schließt so etwas wie das Präganzerlebnis mit ein, durch das ein zufällig durch bewegtes Wasser geformter Sandhaufen zu einem ästhetisch ansprechenden Objekt wird.
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Am spannendsten finde ich die Frage was wir als Menschen als ästhetisch erleben und warum das so ist. Die Warum-Frage ist leider wahrscheinlich im Detail unlösbar ..
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Das ist eine große Frage. Es gibt Bücher der unterschiedlichsten Richtungen, die sich mit der Frage befassen. Für mich tritt ästhetisches Empfinden auf, wenn äußeren Strukturen (Form, Farbe etc.) mit inneren Strukturen (die durch Erleben, Tätigkeiten, Befindlichkeiten) partiell oder im Idealfall ganz zur Deckung kommen.
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Dann wäre es ein individueller Prozess …..
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Ja, weitgehend, würde ich sagen. Der gemeinsame kulturelle Hintergrund führt natürlich zu einer gewissen Normierung des Schönheitsempfindens, der uns allerdings kaum bewusst ist.
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Das erscheint mir beim ersten Lesen merkwürdig.
Was könnte damit gemeint sein?
Zur musterentwicklung braucht es doch immer ein Wesen, dass dieses wahrnimmt.
Gäbe es keine Intelligenz, dann wäre das spiel nur Chaos.
Kann sein, dass ich nach einem langen Tag die Pointe nicht zu fassen kriege.
Dann ist es eben so.
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In der Fähigkeit Muster zu erkennen zeigt sich ja gerade die (wenn auch aus menschlicher Sicht noch so rudimentäre) „Intelligenz“ eines Systems, sei es nun ein Mensch, eine Amöbe (Corona-Virus wollte ich gerade nicht sagen) oder ein Rasenmäher…
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Da hast du recht.
Selbst einfache Zellverbände erkennen ein Verhalten „eines Partners“ und reagieren entsprechend.
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🙂
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meine spontane assoziation ist der kopf einer schlange. im nächsten moment ist die zunge zu sehen. abe noch nicht! 🙂
schönes wochenende dir.
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Ja, das könnte ich mit deinen Hinweisen nachvollziehen. Mein Schiffvorstellung war ausschlaggebend dafür, dass ich den „Sandhaufen“ überhaupt fotogrfiert habe. Aber da war der Kontext auch ein anderer (strömendes Wasser, Bewegung, Rauschen…) als beim Betrachten eines Fotos. Auch dir ein schönes Wochenende!
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Ich denke, uns Menschen wurde diese Fähigkeit Muster zu erkennen (Tiere wohl nicht, oder?) in uns gelegt, damit wir dem innewohnenden Drang nach Erkenntnis folgen können und so Prinzipien, Gesetze und vielleicht mit der Zeit auch den formenden Gedanken oder Geist erkennen, der allem innewohnt…
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Wenn man den Begriff des Musters nur etwas weiter fasst, denke ich, dass auch Tiere Muster erkennen. Eine Kuh kann durchaus Pflanzen unterscheiden. Selbst Apparate, z.B. mein Fotoapparat kann Muster, z.B. Gesichter erkennen und darauf fokussieren…
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Stimmt, doch bei Tieren folgt dann wohl nicht das Zusammenfügen der Muster zu Gesetzen, Prinzipien? 😅 bei Kameras… hängt es nicht vom Program ab? 🤔
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Alles hängt davon ab, welche Anforderungen wir an den Begriff „Muster“ stellen. So weit wir Menschen die Tiere zu verstehen glauben, gehen wir nicht davon aus, dass die Tiere erkannte Muster nutzen, ein theoretisches System, eine Metaphysik wenn man so will, daraus zu entwickeln. Aber wer weiß? 😉
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Ja, wer weiss 😅
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🙂
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Ein faszinierendes Foto!
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Vielen Dank. Ich gebe das Kompliment an die gestaltende Natur weiter… 😉
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ein lächelnder Fisch wird geboren. Ichwürde das aber nicht Muster-, sondern Gestalterkennung nennen. Wir haben die Neigung, diverse Eindrücke so lange zu kombinieren und geistig hin- und herzubewegen, bis sich eine „Gestalt“ erkennen lässt. Gestalterknnen ist immer neu und im Ergebnis einmalig. Mustererkennung betrifft doch eher das Wiederholbare. Darauf werrden zB auch Tiere trainiert.
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Mit „Gestalt“ könnte ich auch leben. Der Begriff wird natürlich stark durch die besondere Sehweise der Gestalttheorie geprägt, der ich auch einige positive Aspekte abgewinnen kann. Muster und Mustererkennung (pattern recognition) ist m.E. etwas allgemeiner.
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