Vor einiger Zeit habe ich ein winziges Büchlein geschenkt bekommen (siehe Foto), in dem kluge Gedanken und Maximen französischer Denker gesammelt sind. Da auf jeder Seite nur eine Eintragung gedruckt ist, könnte man das Buch in kürzester Zeit durchlesen. Allerdings wurde ich durch die Tiefe mancher Aussprüche und die Mühe bei der Entzifferung der winzigen Schrift doch einigermaßen gebremst. Daher las ich jeden Tag nur eine Seite und kam damit der Zeit nahe, die ich auch für ein normales Buch benötige. Das kleine Buch hat jedoch einen großen Vorteil – es nimmt keinen zusätzlichen Platz im Bücherregal ein.
Ein Beispiel aus dem Inhalt: Das Herz hat Gründe, die der Verstand nicht hat. Das bekannte Zitat von Blaise Pascal (1623 – 1662) heißt im Original: Le coeur a des raîsons, que la raîson ne connaît point. Im Französischen kommt also noch eine Art Wortspiel hinzu, das in der Übersetzung leider verloren geht.
Eine fast willkürliche Übersetzung, wie mir scheint.
Aber weiss man, was Pascal ausdrücken wollte?
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Ja, hier zeigt sich mal wieder, wie schwierig es ist, Sprachen zu übersetzen, insbesondere bei Romanen. Da kann es dann im in manchen Fällen, in denen Sprachspiele u.ä. eine Rolle spielen, zu regelrechten Nachdichtungen kommen.
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Ich lese gelegentlich Lyrik eines Australiers im Netz. Das ist im Grunde ein sinnloses Unterfangen. Meist schreibe ich ihm, daß ich einen bestimmten Tenor wahrzunehmen glaube. Aber neben dem Inhalt der Lyrik gibt es ja einen gesellschaftlichen Background, der in der Wort- und Bildwahl eine Rolle spielt, von denen der achtsame Einheimische gerade den Hauch wahrnimmt, der der jeweiligen Zeile eine Art Schimmer verleiht, mehr nicht.
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Entscheidend ist vermutlich die Gesamtwirkung. Die kann man kaum beschreiben, die kann man vermutlich Empfinden oder auch nicht.
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Was für ein kleines tolles Büchlein!
Bei Übersetzungen ist es nicht immer möglich neben dem Inhalt auch noch die Wortspiele im Original mit zu übertragen. Ja, schade…
Herzliche Morgengrüße vom Lu
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In dem deutschen Wort „Übersetzung“ kommt das sehr schön zum Ausdruck, wenn man sich klar macht, dass „Übersetzung“ z.B. ein Transport von einem zum anderen Ufer ist.
Dir auch liebe Grüße, Joachim.
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⭐ ⭐ ⭐
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🙂
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ein so kluger Gedanke von Pascal, an dem wohl sein Herz mitgeschrieben hat. Ich habe die Pensees mit 17 oder 18 gelesen, Zeit, es wieder zu tun. Doch wo ist das Buch? Ich erinnere mich noch an die mir so angenehme Struktur der Seiten, die man aufschneiden musste wie alle damaligen Bücher aus Frankreich, ich glaube, es war von Gallimard. Welch ein Genuss, dies Öffnen!
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An die Zeit des Seitenaufschneidens, die sich in Frankreich noch sehr lange hielt, kann ich mich noch gut erinnern. Auch an den besonderen Geruch dieser Bücher. Ich habe noch einige Bücher aus den 60er Jahren – sie riechen immer noch so und lösen bei mir sehnsuchtsvolle Gefühle aus…
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Ich liebe solche kleinen Schätze!
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Geht mir auch so. Sie helfen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
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