Auch wenn Osterfeuer wie fast jedes Massenereignis der Umwelt schaden, erinnere ich mich gern an die vergangenen Feuer, in denen man Naturgewalt des Feuers unmittelbar zu spüren bekommt. Das Feuer sorgt durch seine intensive Strahlungsenergie, die bei hoher Temperatur abgegeben wird, dafür dass man freiwillig auf Abstand bleibt. (Was in anderen Bereichen kaum zu erreichen ist – das sage ich aus aktuellem Anlass.) Demgegenüber sind poetische, kulturelle, physikalisch u. Ä. Annäherungen gefahrlos möglich. Sie zeigen dass die Komplexität des Phänomens durchaus mit der abgestrahlten Wärme mithalten kann. Selbst die abgegebenen Gase sind so heiß, dass sie auch dann noch durch einen Funken entzündet werden können, wenn sie die Verbindung zum verbrennenden Holz bereits verloren haben.
Die Osterfeuer sind in diesem genau wie im vorigen Jahr abgesagt. Wenn ich an das Osterfeuer unserer Gemeinde denke, das mit dem liegen gebliebenen Brennmaterial des Vorjahres nunmehr die doppelte Größe erreicht hat, so hoffe ich dass es im nächsten Jahr mit dreifacher Größe, dreifacher Wärme und dreifachem Jubel über die dann hoffentlich überstandene Coronazeit ein positives Lichtzeichen in die Welt senden wird.
Das Foto zeigt den übrig gebliebenen Schornstein einer seit Jahrzehnten aufgegebenen Ziegelei. Obwohl er ziemlich zittrig aussieht und durch die Flammen des Osterfeuers hindurch gesehen den Eindruck erweckt, jeden Moment umzukippen, handelt es sich dabei nur um eine optische Täuschung. Da der Brechungsindex der Luft von der Temperatur abhängt, wird das vom Schornstein ausgehende Licht den chaotischen Bewegungen der unterschiedlich heißen Gasfragmente entsprechend mal in die eine, mal in die andere Richtung abgelenkt. Das vermeintliche Zittern von Sternen (Twinkle, twinkle, little star…) hat die gleiche Ursache.
Herzliche Ostergrüsse vom Niederrhein, alles Gute, Jürgen !
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Danke lieberJürgen, auch dir und deinen Lieben frohe Ostern von der Nordsee! Joachim
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Frohe Auferstehung! (schon mal.) Bei uns sind wir freilich erst in einem Monat so weit. Zweimal Auferstehung ist allemal besser als keinmal. Was die „hoffentlich überstandene Coronazeit“ anbetrifft, da würde ich sagen: es ist keine Frage der Hoffnung, sondern der Einschätzung und Entscheidung, ob bzw wann sie überstanden ist. Für mich persönlich ist sie schon seit dem vergangenen Mai vorbei.
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Danke, liebe Gerda, ich bin wieder mal in der netzfreien Zone, die manchmal- wie jetzt – etwas durchlässt. Wir „feiern“ hier die Auferstehung im kleinsten Kreis wechselweise am Meer, schöner Landschaft und am Kamin. LG, Joachim
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Wenn auch manche sagen, daß es eigentlich keine Pandemie gibt oder gab, ist meine Einschätzung eine andere.
Ich denke, auch nächstes Ostern sind wir noch nicht durch, selbst wenn dann einige wenige Länder zum großen Teil durchgeimpft sein werden. Reisen in nahe und Ferne Länder werden ein Problem sein. Und die Mutanten, die noch auftauchen werdfen. Und ein zündendes Medikament gegen Covid gibt es ja auch noch nicht.
Ein Osterfeuer erlebte ich bei einem Freund nahe Würzburg zweimal.
Mit Freunden haben wir auch ein Feuerchen öfters auf dem Grundstück eines dieser Freunde abgehalten.
Jetzt ist das schon lange Historie, freilich.
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Da in Ostfriesland das Osterfeuer am Ostersonnabend stattfindet und in Südniedersachsen am 1. Ostertag, haben wir bislang oft zweimal pro Ostern das Vergnügen gehabt.
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Ich kenne diese Gegenden nicht.
Nach Oldenburg zum Keramikmarkt wollten wir lange schon mal, obwohl es eine lange Anreise gewesen wäre.
Mit dem Zug waren wir 5 Tage in Hannover, weil ich mal einen feinen Band vom Sprengelmuseum erworben hatte.
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Ja, das Sprengelmuseum lohnt sich sehr. Aber auch die von Henry Nannen ins Leben gerufene Kunsthalle hat einiges zu bieten. Und in Oldenburg gibt es das Horst Janssen Museum. Und Bremen einschließlich Worpswede wartet mit weiteren Kunstmuseen auf. Wenn du mal wieder das Universum besuchst, gönne dir auch das eine oder andere Museum. 😉
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In Bremen war ich in einigen Kunstmuseen. Bremen bietet da enorm viel. 🙂
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🙂
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Sehr schön! Den Effekt sieht man derzeit auch häufig aauf den zahlreichen Fotos von dem kleinen Island-Vulkan 🙂
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Sehen ist also nicht absolut. Man muss sich immer klarmachen wo hindurch man blickt, um zu beurteilen was man sieht. Mir ist das vor Jahren zum ersten Mal beim Sirius aufgegangen.
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Da fällt mir ein, es gibt auch ein schönes Beispiel aus Ungarn an einem Schornstein: https://atoptics.wordpress.com/2015/01/27/distorted-solar-disk-by-smokestack-exhausts/ 🙂
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Ja, das ist ein sehr schönes, gut beobachtetes Beispiel. Es zeigt u.a. wie sehr doch der Brechungsindex der Luft von der Temperatur abhängt. Danke für den Hinweis. Es gibt so viele schöne Blogs und andere Publikationen, sodass man gar nicht recht nachkommt… Aber besser so als andersherum.
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