Als ich kürzlich einen abgestorbenen Baum fällen musste, stellte ich mit Erstaunen und einer Spur von neugierigem Entzücken fest, dass das gestockte Holz eine naturschöne Strukturierung und Färbung angenommen hatte (siehe Foto). Diese wie eine abstrakte Naturmalerei wirkende Musterung konnte kaum ließ keine Beziehung zu den natürlichen Charakteristik wie etwa die Jahresringe des Baums erkennen.
Wie ich nach einiger Recherche herausfand, ist die Ursache für diese Form der Naturmalerei ein Pilz. Daher tritt dieses im Englischen „spalting“ genannte Phänomen vor allem bei abgestorbenen Bäumen auf. Er kann aber auch Teile von lebenden Bäumen befallen. Wenn man ein Stück dieses Holzes in die Hand nimmt wird man erstaunt sein, wie leicht es im Vergleich zum gesunden Holz ist. Auch die Festigkeit hat unter der Einwirkung des Pilzes stark gelitten.
Mir fiel dieses Holz auf weil ich es naturschön fand und war daher kaum erstaunt, als ich bei der Recherche feststellte, dass ich mit dieser meiner Einschätzung nicht allein war. Das Holz ist bei Künstlern, die mit Holz arbeiten begehrt und hat schon lange zu eindrucksvollen Kunstwerken geführt.
Dies ist wieder einmal ein überzeugendes Beispiel dafür, dass der Verfall manchmal mit Schönheit einhergehen kann. (siehe z.B. auch hier und hier und hier und hier)
Das Holz wirkt wie ausgenagt. Das Weissliche verweist m.e. schon auf Pilz hin.
Manchmal hat Transformation auch sein Gutes – hier für die Schnitzer.
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Man kann das gestockte Holz aber auch glatt polieren, dann sieht es wie abstrakte Kunst aus. Ich habe mal eine Guitarre aus diesem „spalt“-Holz gesehen. Welchen Einfluss das auf die aktustischen Eigenschaften hat, weiß ich nicht.
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Das ist wieder ein anderes Thema … 🙂
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🙂
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Ich mag deine oft wie zufällig gefundenen Natur-Kunstwerke, Joachim.
Hast du schon einmal überlegt, eine Seite mit einer Galerie in deinem Blog einzufügen, auf der diese Werke in ihrer Gesamtheit zu besichtigen sind?
Erstaunlich, dass Pilze die Jahresringe von Bäumen „zerstören“, das wusste ich nicht.
Komme gut durch die Woche, Susanne
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Zu viel der Ehre, liebe Susanne. Trotzdem ist dein Vorschlag nicht schlecht. Das Problem ist bei mir der Zeitmangel. Mal sehen, was sichmachen lässt. Auch dir eine schöne Woche, Joachim.
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Ja, Joachim, so geht es mir auch mit der Zeit. Sie ist einfach Mangelware und sie zu priorisieren fällt schwer. Du merkst sicher an die Beantwortung meiner Kommentare, dass ich mir da immer Zeit lasse und dann alle auf einmal beantworte. So schreibe ich auch gerade an den zweiten Kommentar für dich 🙂
Viele Grüße aus dem sonnigen Berlin von Susanne
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🙂
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