…jedenfalls mischt sie sich ins Spinnennetz ein und scheint die zentralen Stellen des Netzes wegzubrennen. Das ist natürlich eine Täuschung, die auf eine physiologische Überforderung bei der menschlichen Wahrnehmung (Irradiation) und eine technische Überforderung bei der Kamera (Blooming) zurückzuführen ist. Interessanterweise führt das zu parallelen Wirkungen mit der Folge, dass das Foto in etwa dasselbe zeigt, was auch das Auge sieht.
Die Sonne nützt sogar der Spinne, indem sie dazu beiträgt, das Netz von den nächtlichen Tautropfen zu befreien. Dadurch wird das Netz wieder weitgehend unsichtbar (wie man bereits jetzt an einigen scheinbar fehlenden Teilstücken erkennen kann) – eine Voraussetzung dafür, dass die Insekten nicht sofort ein materielles Hindernis erkennen und der Spinne ins Netz gehen.
Auf diesem Foto beeindruckt aber besonders, dass die Spinne auch ohne etwas von physikalischen Zusammenhängen zu verstehen die Elastizität der Schilfblüte für ihre Zwecke ausnutzt. Indem sie ihre Fäden zwischen der gebeugten Blüte und dem übrigen Halm spannt, wird das Netz umgekehrt durch die rückwirkenden Kräfte des über die schwerkraftsbedingte Neigung hinaus gebogenen Halms straff gehalten. Das erspart ihr aufwändige Spannvorrichtungen, wie sie ansonsten oft benötigt werden. Ähnlich clever handelte die Spinne, die ein aufgewölbtes Blatt zum Spannen nutzte.
Das ist wieder einmal ein ganz tolles Foto!!
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Vielen Dank! Das Gefühl, dass die Sonne Löcher in den Tag brennt – und sei es auch nur durch ein Spinnennetz – ist zur Zeit wohl sehr verbreitet.
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Oh ja, die Hitzewelle hat sich wohl in ganz Mitteleuropa festgesetzt.
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🙂 😉
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Wenn ich versuchen würde, es nachzumachen, würde ich wohl kläglich scheitern. Aber es juckt mir in den Fingern. Eine wunderschöne Aufnahme. Liebe Grüße Marie
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Wenn du das Foto meinst, dass war es nicht viel mehr als das Motiv gesehen und auf den Auslöser gedrückt zu habe. Vielen Dank und liebe Grüße, Joachim.
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Das Foto meinte ich auch, aber vor Allem das Netz…
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Ja, jetzt verstehe ich. Deine Arbeiten erinnern zwar an solche Netze, aber es sind vor allem tolle Kunstwerke, die über die durch Zufall und Notwendigkeit entstandenen Netze weit hinausgehen. Dass man die „naturschönen“ Werke der Natur dennoch bewundern kann, bleibt davon unberührt…
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Oh vielen Dank Joachim und hab eine gute Woche Marie
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🙂
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Zu sehr spannen darf sie auch nicht, sie wird das rechte Maß kennen, aber…woher?! 😉
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😂 wer sagt denn, dass die Spinne nichts von Physic versteht 😉
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Auch wieder wahr. 😉
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