Dieser Anblick ist real. In einer Felsgrotte aufgenommen, die in ihren unterschiedlichen Kammern mit farbigem Licht bestrahlt wird. Beim Betrachten des Fotos gibt es unterschiedliche Sehweisen – unsere Wahrnehmung wird getäuscht, wenn wir nicht auf der Hut sind. Man achte insbesondere auf die beiden Spitzen in der rechten Bildhälfte, die – kämen sie zusammen – sich zum größten Teil aufheben würden.
Wenn man dann noch berücksichtigt, dass das jetzt Feste vormals Flüssiges war, dann zeigt sich das Decartsche Denken in seiner präkärsten Form, als ein Sonderfall. Nicht, weil ich Denke bin ich. Sondern weil wir kompliziert, komplex, um dreißig Ecken denken, sind wir eine so sonderliche Spezies. Wir denken eben „wild“ und „wirr“. Sagen oft „basta“ und wollen raus aus diesen Körper-Leib-Bauch-Kopf-Erwartungs-Erwartungen-Verstrickungen.
Denken ist ja keine „einfache“ linear, logisch, kritisch reflexive Sache.
Im Alltag mischen sich Logik mit Fantasie, Glauben mit Wissen, Vermutungen mit Tatsachen, Systematik mit Chaotik. Noch wichtiger: es mogeln sich Freude und Missmut, Unwohlsein und Nervenflattern, Magengrummen und ein Wallen der Gefühle ins Denken. Urplötzlich meldet sich der Darm, der Magen und signalisiert „Defizite“. Dann tauchen Ängste, Vorurteile, Hoffnung auf: und ich „entscheide“ mich „wie üblich“.
Weil wir von Assoziationen belebt-bewohnt werden, sind wir. Wir „verknüpfen“ immer etwas mit Etwas aus Etwas zu Etwas. Und das innerhalb von Sekunden, Nano-Sekunden. Wer dann sagt: Das ist doch logisch, das habe ich genau durchdacht, der müsste sagen: Alle meine „wirren“ Assoziationen haben mich zu dieser Aussage geführt.
Gestatten Sie mir nochmals an „die Geburtlichkeit“ zu erinnern: Vielleicht waren im „fötalen Frühling“ in unserer ersten „seligen Grotte“ solche außergewöhnlichen Formen unsere permanenten Begleiter. Lernten wir dort schon die Fähigkeit zur Assoziation? :-))
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Vielen Dank für den reichlichen Assoziationsreigen, den das Grottenbild ausgelöst hat. Über die Erinnerungen an die Verhältnisse in der primären Grotte können wir nur spekulieren…
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Nicht nur spekulieren, sondern wenn, auch jeder anders. Wir sind wenn schon, Einzig- nicht immer artig. :-))
Wir spekulieren ja nicht nur an Börsen.
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🙂
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Ein tolles Bild, Joachim! Die Farben und die Gliederung der Fläche begeistern mich.
Hab einen schönen Sonntag!
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Danke, liebe Ule! Hier haben Natur und Mensch (Beleuchtung) kreativ zusammengewirkt. Auch dir einen schönen Sonntag! Gruß, Joachim.
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Fantastisches Bild!
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Diese offensichtlich schöne Grotte würde ich auch mal gerne besuchen und das Bild ist ganz bezaubernd!
Da mich optische Täuschungen immer wieder faszinieren, wäre dieser Ort wohl besonders schön für mich!
Liebe Grüße von Hanne und hab noch einen richtig schönen Tag 🌞🍀
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Diese von den Dimensionen her gesehen sehr kleine Grotte habe ich irgendwo im Innern von Gran Canaria besucht. Ich war sofort durch die Leuchterscheinungen im Wechselspiel mit den Felsformationen begeistert.
Auch dir einen schönen Sonntag! Liebe Grüße, Joachim.
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Das wäre ich verloren gewesen…
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Auf dem Foto sieht es verwirrender aus, als es in Wirklichkeit war. Du wärest auch nicht verloren gewesen, weil es ja auf die „wirklichen“ Farben gar nicht ankommt, um sich zurechtzufinden.
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Das meinte ich nicht.
Verloren wäre ich sicher nicht gewesen, denn auch ein Chip hat sein natürliches Ende… 🙂
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Ha, ha…. 🙂
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…was ist wirklich da?
…was ist Schatten?
Tolles Bild.
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Vielen Dank! Ja, man muss schon genau hingucken, um das Wahrnehmungsgefühl zu befriedigen…
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Der große Zapfen in der Mitte ist ein regelrechtes Kippbild, ich sah ihn lange Zeit als Röhre.
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Genau, bin ich selbst auch kurz drauf reingefallen, obwohl ich das Foto selbst gemacht habe.
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Deshalb ist es generell wichtig, sehr zeitnah seine Fotos anzuschauen, denn dann weiss man noch um ihren Umstand.
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Genau das habe ich auch gedacht, als ich die Täuschung bemerkte. Aber es gibt immer Zeiten, wo man viele tolle Fotos zustande bringt und solche, wo es weniger der Fall ist. Und dann bleibt schon mal etwas liegen.
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Gerüttelt viel!
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Du weißt, dass das Rütteln einen rationalen Hintergrund in der nichtlinearen Physik hat!?
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Große Bälle im Glas bleiben oben liegen?!?!
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Daran habe ich weniger gedacht. Aber granulare Materie, z.B. Reis locker in ein Gefäß gefüllt kann man durch Rütteln dazu bringen, ein kleiners Volumen einzunehmen. Daher stammt auch der Ausdruck „ein gerüttelt Maß“. Durch Rütteln ging mehr Substanz in ein Gefäß, was beim Einkaufen von Bedeutung war.
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Gutes Beispiel.
Da hat wohl so mancher Krämer zu wenig gerüttelt?!
„Nu Heinz, da musste nochmal ran, so kaufe ich das nicht…“ 😉
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Die Krämer hatten da auch ihre Tricks, indem sie so raffiniert rüttelten, dass sich die Teilchen nur wenig verdichteten. Wie sich so ein Spruch bis in unsere Zeit halten kann „Ein gerüttelt Maß“. Irgendwie toll.
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Ich hatte mal ein Buch gelesen über neue Worte, die schon wieder (aus dem Gebrauch) rausgerüttelt wurden. Offenbar müssen sie länger im Gebrauch sein, damit sie sacken.
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Vermutlich müssen sie auch in schwer zu sagender Hinsicht attraktiv sein.
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Kunstvoll beleuchtete Grotten kommen mir immer vor wie Schöngeisterbahnen.
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Ja, das „leuchtet“ mir ein. Musste erst tief bohren, bis die Kindheitserinnerungen wieder da waren.
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