Dieser Stamm (linkes Foto) eines Nadelbaumes mit einem Durchmesser von ca. 15 cm verweist auf ein frühes Absterben. Die Borke ist bereits abgefallen und die Ursachen dafür sind deutlich zu erkennen: Fraßspuren des Borkenkäfers (Ausschnitt: rechtes Foto). Wenn man nicht wüsste, dass diese Spuren auf einen traurigen Aspekt des aktuellen Waldsterbens verweisen, könnte man den so entstandenen Strukturen durchaus etwas Ästhetisches abgewinnen.
Ein bekannter Gedanke:
Kann ein Aspekt sowohl als traurig/abstoßend erlebt werden als auch schön?
Natürlich gibt es das.
In dem Film „Alien“ erlebt ein Gefangener die Geburt eines Nachkommens der Mutter Alien und schreit aus: „Wie schöööön“. Und wird instantan vom Neuling gefressen.
Der Gefangene wusste letztlich darum.
Meine Beschäftigung mit Insekten lies sie recht bald als schön erscheinen.
Heute fiel mir auf der Schafgarbe die Sichelwanze auf, Sie ist optisch durchaus eine Schönheit, aber ein grimmiger Räuber.
Bei bestimmten Künstlern der Moderne sties mir die Vita auf. Kann man die Werke eines Meisters unumwunden lieben, wenn man die Vita kennt, die erzählt, „auf was sie gebaut ist“ ?
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Du hast vollkommen Recht. Das Problem ist nichf einfach zu lösen. Meist bleibt ein Haar in der Suppe, auch bei den schönen Borkenkäferspuren. 😉
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Eine für die Bäume tödliche Schönheit…alles „bio“!
Anmutung: erste Menschenhöhlenmalereien. Indianische Ornamente…
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In Anlehnung an Beuys: Jeder Käfer ist ein Künstler! 😉
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Schön, ja so könnte man den Ausspruch verallgemeinern… Es ist allerdings unbeabsichtigte Kunst. 😉
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Na, das wissen wir nicht… Es gibt da doch diese schöne Geschichte von den zwei chinesischen Philosophen, die sich darüber unterhalten, wie man sich als Fisch fühlt und wie man wissen will wie sich ein Fisch fühlt…
Und ich frage mich gerade, wie oft wohl menschgemachte Objekte als Kunstwerke betrachtet werden, obwohl vom Künstler nicht beabsichtigt… 🙂
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Du hast natürlich insofern Recht, als unbeabsichtigte Kunst auch Kunst ist. Das rührt als die kaum zu beantwortende Frage, wer oder was entscheidet, ob ästhetisch/künstlerisch wirkender Gegenstand zur Kunst wird. 😉
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Seit Jahren steht ein vergleichbarer dicker Ast mit Frassspuren eines Käfers in unserem Wintergarten. Jedesmal wenn ich ihn sehe, und er ist tatsächlich ästhetisch ansprechend, denke ich darüber nach, wie ich ihm einen besseren Platz, eine geeignetere Verwendung geben könnte …. Bislang ist mir noch nichts Passendes eingefallen. Man müsste etwas künstlerisch gestalten mit der ehemaligen Behausung der Käfer.
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Als „privates“ Kunstwerk im Wintergarten hat er doch eigentlich einen sehr schönen Platz, wo man ihn häufig sieht. An anderen mehr öffentlichen Stellen wird man zur Zeit wohl kaum die passende Aufmerksamkeit und Würdigung einen „Naturkunstwerks“ erlangen.
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Ich werd ihm einenEhrenplatz geben, einverstanden!
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🙂
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