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Marginalia, Physik im Alltag und Naturphänomene

Nachtrag zum Halloween

Nachdem es aufgehört hat zu regnen, tröpfelt es aus dem Auslauf des Fallrohres noch sehr lange in die Regentonne. Fast jeder Tropfen erzeugt eine Blase, so als wechselte der Tropfen beim Übergang in die Anonymität des in der Tonne gesammelten Wassers einfach seine Identität: Aus der luftumhüllten Wasserkugel in eine wasserumhüllte Luftkugel. Leider ist die Kugelgestalt in beiden Fällen nur das Ideal, an dem sich die Materie orientiert. Weder die fallenden Tropfen noch die driftenden Blasen erreichen sie.
Die Tropfen schaffen es nur näherungsweise während des Falls und dann auch nur die kleinen, denen die Schwerkraft nicht so viel anhaben kann. Und den Blasen gelingt es nicht, sich aus dem Wasser zu befreien. Sie driften allenfalls als unvollkommene Halbblasen auf dem Wasser und das auch nur für kurze Zeit in einem Kollektiv. Und dieses schickt sich an das zweidimensionale Äquivalent der Kugel, den Kreis,  zu erreichen. Auch das gelingt ebenfalls meist nur sehr unvollkommen.
Und wenn dann dieser halbwegs runde Blasenteppich durch äußere Einflüsse verschoben wird und unter den weiterhin tropfenden Auslauf gerät, zerschießen die fallenden Tropfen auch noch einige der Blasen, sodass entsprechende Löcher im Teppich entstehen. Auch hier macht sich dann wieder die Tendenz bemerkbar, das Loch kreisförmig zu gestalten. Aber bevor es soweit kommt, führen vor allem äußere Einflüsse dazu, dass andere Gestalten durchlaufen werden, u.A. die im Foto dargestellte, die schon eher an eine nachträgliche Reminiszenz an Halloween erinnern als an physikalisch begründbare Vorgänge.

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Diskussionen

4 Gedanken zu “Nachtrag zum Halloween

  1. Ja, Wasser ist schon ein wunderlich zwiespältiges und wandelbares aber doch sich treu bleibendes Ding. Es ist ein wesentlicher Baustein des Lebens und ebenso „sang- und klanglos“ Lebensvernichter. Es trägt uns, lässt uns „Ur-sprünglich“ schweben, versorgt uns als Fruchtwasser und zieht uns alsbald in „höllische“ Tiefen hinab, gönnt uns am Strand den sehnsüchtigen Blick, überrollt gleichzeitig „Man und Maus“.
    Es scheint wie wir, auch in „Schaumkolonien“ zu leben. Jeder Tropfen ein „Königreich im Schaum“ aber – nur in enger Angrenzung und Anlehnung an andere Tropfen, in Abstandsnähe. Jeder hinzukommende Tropfen, verändert das Schaumgleichgewicht bis der neue Tropfen sich dem Gebinde fügt. Noch stärker Kräfte treiben auch Schäume auseinander oder vernichten sie, treiben die Königreiche zur Flucht. Der Unterschied: Wasser geht „einfach“ weiter, es geht seinen Wasser-Weg. Oder sind wir doch auch so? .. „der Ewige-Wiederkunfts-Gedanke, diese höchste Formel der Bejahung, die überhaupt erreicht werden kann“ (Nietzsche)

    Gefällt 2 Personen

    Verfasst von paulpeterheinz | 6. November 2021, 09:15
  2. Die Weissstrahlung des Bläschengewebes hattest Du ja auch schon mal zum Thema gemacht.

    „Aus der luftumhüllten Wasserkugel in eine wasserumhüllte Luftkugel. “
    Schön gesagt.

    „nur die kleinen, denen die Schwerkraft nicht so viel anhaben kann. “
    Da ist es wieder: Mit deer Grüösse ändert sich auch das Verhältnis der Kräfte.

    „Und dieses schickt sich an das zweidimensionale Äquivalent der Kugel, den Kreis, zu erreichen. “
    Auch sehr schön.

    „zerschießen die fallenden Tropfen auch noch einige der Blasen, sodass entsprechende Löcher im Teppich entstehen. Auch hier macht sich dann wieder die Tendenz bemerkbar, das Loch kreisförmig zu gestalten. “
    Alles sehr schön!

    Wenn es wenig Licht gibt oder garkeins, dann bekommen die Formen keine Gestalt!
    So war es auch gestern, als wir 2 Tonnen Ton ((200 Hubel)) an die 180 mal wegen Löcher in der Plastikhaut „verarzten“ mussten und im Keller verstauten. Da war dann um 24:00 wenig Licht im Oberstübchen, um deinen Text adäquat würdigen zu können.
    Heute siehts schon besser aus.

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    Verfasst von kopfundgestalt | 6. November 2021, 12:34

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