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Physik im Alltag und Naturphänomene

Fenster – zwischen Reflexion und Transmission

Fenster gewähren Ausblick und Einblick. Obwohl Fensterglas transparent ist, wird diesen Blicken nicht immer in der gewünschten Weise stattgegeben. Von einem hellen Zimmer aus in die dunkle Außenwelt zu blicken gelingt nur sehr unvollkommen. Während es umgekehrt leicht möglich ist. Tagsüber hat man hingegen nur eine eingeschränkte Möglichkeit von außen durch die Fenster in einen unbeleuchteten Raum zu blicken.
Wenn man es trotzdem tut, sind die Einblicke eher impressionistischer Natur als reale Anblicke (siehe Foto).
Ursache für diese Verwirrungen ist die Tatsache, dass Glasscheiben nicht nur transparent sind, sondern zu einem sehr kleinen Teil das Licht auch reflektieren (ca. 4% bei senkrechtem Blick durch eine Grenzschicht zwischen Luft und Glas). Dieser geringe Anteil wird jedoch dominierend, wenn in der Reflexionsrichtung kaum durchgehendes Licht auftritt.

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Diskussionen

21 Gedanken zu “Fenster – zwischen Reflexion und Transmission

  1. Hängt diese ungewollte Doppelfunktion auch damit zusammen, dass das Auge als Fenster der Seele apostrophiert wird?

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    Verfasst von gerlintpetrazamonesh | 16. November 2021, 08:37
  2. Aus dem Innenraum tagsüber tritt ja nur genügend Licht nach aussen, wenn etwa eine Stehlampe an ist oder ein Spiegel zum Fenster steht?! Demzufolge, so verstehe ich das, genügen diese 4 % der Reflektion an der Glasscheibe, das schwache Licht des Innenraums zu nivellieren.

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    Verfasst von kopfundgestalt | 16. November 2021, 10:52
    • Die Situation sieht einfach aus, ist aber relativ komplex. Denn von den 96% des Lichts, das durch die Scheibe in den Raum fällt, kommt so gut wie nichts wieder raus. Daher erscheinen tagsüber Fenster (ohne Gardinen davor) ziemlich dunkel. Eine Stehlampe müsste schon ziemlich dicht vor dem Fenster stehen, um als solche gesehen zu werden…

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      Verfasst von Joachim Schlichting | 16. November 2021, 14:51
  3. Da hätte ich doch gerne einmal „die Seele“ beschrieben oder definiert! ( Ich versteh aber auch, wenn das unfair ist..)

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    Verfasst von paulpeterheinz | 16. November 2021, 12:29
  4. Ja, sehr geräumig. Seit 2500 Jahren soll es sie geben, bleibt aber ein unauffindbares Erpressungs- und Auffangbecken für alles mögliche.

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    Verfasst von paulpeterheinz | 16. November 2021, 15:20
    • Seit ich als Kind „Die Fromme Helene“ vom Wilhelm Busch gelesen habe, wo es zum Schluss in etwa (ich will jetzt nicht nachschlagen): „Er faßt die arme Seele schnelle. Und fährt mit ihr zum Schlund der Hölle“ bebildert mit einem ephemeren Gebilde von der Form der Verblichenen, stelle ich mir die Seele immer als aufgeblasenen Körper vor.

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      Verfasst von Joachim Schlichting | 16. November 2021, 15:54
      • Das ist die zweite nichtphysikalische Ebene, die bei der Auswahl der Motive durchaus eine nicht zu vernachlässigende Rolle spielt. Wenn beide Dimensionen – die ästhetisch/künstlerische und die physikalische – berührt werden, bin ich meist zufrieden.

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        Verfasst von Joachim Schlichting | 16. November 2021, 15:59
  5. Dein Foto erinnert mich aber wieder mal an René Magritte. Deshalb: „Das ist kein Fenster“, oder vielleicht „Ich bin nicht der Betrachter sondern der Betrachtete“ oder „Als ich genau hinsah konnte ich sehen, wie eine Person vor meinem Fenster stand. Als ich wegging, verschwand sie. Für einen Augenblick dachte ich, Sie sei Ich.“

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    Verfasst von paulpeterheinz | 16. November 2021, 15:33
  6. Ein später, heutiger Fund bei der Lektüre über
    Gottfried Benns „Morgue“ – Poetik der Präsenz. von Alexandria Rassidakis

    „Als lichtdurchlässige Matereie galt Glas als Zeichen der Reinheit und der Keuschheit; die Stillleben treiben ihr Spiel mit diesen Eigenschaften, indem sie das Prinzip der Transparenz durch Hervorhebung der materiellen Eigenqualität von Glas konterkarieren, die den Bick nicht mehr, oder nicht mehr ungebrochen durchlässt, sondern ihn an der Oberfläche ablenkt“ Der Betrachter ist in der Scheibe zu sich selbst eingeladen, und zwar sich selbst als Sehende aus einer gegenständlichen Sphäre zu sehen.“

    Anm.: Was so alles doch über Glas sagen kann !

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    Verfasst von paulpeterheinz | 29. November 2021, 12:20

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