Der Blick durch/in ein Fenster auf die Innen- und Außenwelt offenbart einige interessante Ein- und Aussichten. In der rechten Bildhälfte blickt man durch die geöffnete Balkontür auf einen Balkon und die dahinter liegende Seitenfassade eines anderen Gebäudes, das weitgehend im Halbschatten liegt. Auf der linken Bildhälfte sieht man auf/durch die schräggestellte Balkontür. Man sieht in Durchsicht kaum etwas von dem wenig beleuchteten Zimmer, lediglich die dicht hinter der Scheibe angebrachte weiße Gardine ist deuchtlich zu erkennen. In der Spiegelung der Balkontür zeigt sich der Balkon aus etwas anderer Perspektive und vor allem ein voll in der Morgensonne liegendes Gebäude in den frischen Farben des frischen Tags. Der gespiegelte Himmel zeigt das passende Blau dazu. Beim Blick durch die offene Balkontür ist kein Himmelsblau zu sehen. Wir wissen aber durch die Spiegelung, dass uns durch die automatische Kameraeinstellung hier etwas vorenthalten wird. Weil die Kamera eine Blendeneinstellung wählt, die als Kompromiss angesehen werden kann zwischen der unterschiedlichen Helligkeit der linken und rechten Seite, haben wir rechts eine Überbelichtung, die den blauen Himmel weiß erscheinen lässt und links ein unterbelichtetes Zimmer (im linken und unteren Bereich nur Schwärze). Lediglich der in der Scheibe reflektierte Ausschnitt aus der Außenwelt wird einigermaßen korrekt wiedergegeben.
Und noch etwas fällt auf. Das diffus reflektierte Licht der halbtransparenten hellen Gardine wird im oberen Bereich von der spiegelnden Reflexion der hellen Szenerie überstrahlt und nahzu unsichtbar, während im unteren Bereich kaum Streulicht aus dem Zimmer kommt und die diffuse Reflexion voll zur Geltung kommt.
Ich hatte eine Lumix (leider auf mysteriöse Weise verloren), die es schaffte, zwei unterschiedlich bestrahlte Bildhälften in ihrer Eigenart zu belassen.
Ein einziges Mal hatte ich das probiert, in Fuerte.
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Von dieser Möglichkeit höre ich zum ersten Mal.
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Oft raten ja „Glücksritter“ dazu: Schau ins linke Fenster. Die Welt ist bunt. Das versteht der, der gerade aus seiner inneren Leere ins rechte Fenster sieht als unverschämte Missachtung seiner Situation.
Ich denke –wenn ich es schaffe- gerne so: Wofür haben wir eigentlich zwei Augen? Mit zweien sieht man doch mehr.
Dann sieht man hinter Buntem das Grau mahnen und nach dem Grau das Bunte entstehen. Oder: Beides geht eben nie verloren, wie die Sonne abends nicht „untergeht“. Sie scheint nur kurz für andere.
„Wir sollten der Herr vieler Philosophien sein, mächtig zu tiefstem Pessimismus und höchster Welt-Verklärung“. (Nietzsche).
Wir sind doch ein arthesischer Brunnen.
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Die tiefen Fensterblicke verknüpfen oft die optischen Reflexionen mit den geistigen. Wer wohl als ersten Reflexion als Metapher benutzt hat?
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Ich denken es müssen diejenigen Tiere gewesen sein, die die Fähigkeiten ihrer Hände zum Werfen erkannt haben, woraus
Der Wurf der traf oder der nicht traf, muss der erste Anlass für Reflexion gewesen sein. Wenn dann der nächste traf hatten sie die „Wahrheit“ des Werfens gefunden d.h. er traf zu.
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In Reflexion steckt aber doch das Zurückwerfen. Wer wirft zurück?
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.es solltee heißen: ..woraus ….sich dann später „der Mensch“ entwickelte..
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Woraus entsteht eigentlich Pessimismus?
Vermutlich könnte er sogar induziert werden, durch Reizung von geeigneten Gehirnregionen.
Dieses Wabern von neuronalen Netzen, so fein abgestimmt und geheimnisvoll.
Jeder kennt auch das „plötzlich Glücklichsein“, wie angeflogen.
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Stimmt. Wird man die Frage je beantworten können. Spielt dieses Wabern möglicherweise nicht auch bei der Suche nach einer Antwort mit hinein?
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Von Drogen weiß man, dass sie auch negative Gefühle bis hin zu Suizidgedanken auslösen können, also auch so etwas, das wir Pessimismus nennen. Ich hoffe nur, dass es den Menschen nicht gelingt, hier gezielt die Gefühlswelt nach Belieben zu manipulieren.
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Ich denke, bevor etwas im Gehirn ankommt, oder sagen wir mal mindestens gleichzeitg, muss es auch irgendwo anders im Körper – manche sagen im Leib- ein „zucken“ gegeben haben. Denn das Gehirn sieht nicht, wirft nicht, hat kein autonomes Tastorgan, sieht auch nichts, Reflektiert lediglich und informiert dann andere z.B.Muskeln oder Hirnregionen
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All die Sinnesorgane sind doch Ausstülpungen des Gehirns?! Klar, daß das Gehirn auch innere Vorgänge verarbeitet…Multitentakel sozusagen.
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Unsere Gehirne betreiben gerade Introspektion und in einer Ecke wird darüber gelacht… Hörst du es? 😉
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Das kann ich mir lebhaft vorstellen 😉
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🙂
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„In Reflexion steckt aber doch das Zurückwerfen. Wer wirft zurück?“
Zunächst „wirft“ der Stein einen auf ihn geworfenen Blick, als eine Möglichkeit, eine Wahrscheinlichkeit, eine Geeignetheit auf den potenziellen Werfer zurück. Dann der Versuch, die Tat, die Folge: mit einem schlechte oder guten Ergebnis. Ergo: die Wahrheit oder Nicht-Wahrheit. Also nicht nur ein „Zurückwurf“ sondern ein Reflexionsgewitter im Werfer, zwischen Werfer und Stein, zwischen Stein und Ergebnis zurück zum Werfer und bald darüber hinaus. Soweit die erste Stufe der (Assoziation) Reflexion. Die zweite erfolgte dann durch einen „Dreier“: Stein + Stiel = Hebelwirkung = Hammer/Beil/Hand-Waffen zum „Mehrschaffen“. Seitdem lässt die Reflexion das ehemalige Tier nicht mehr los. (Vom Feuer, vom Bauen usw will ich gar nicht reden). Er hat zwei Hände und bald für immer den aufrechten Gang. Er erkennt „seine“ über das bisherige hinausgehenden Fähigkeiten, kann weiter sehen, reflektiert das Gesehene und läuft vielleicht anfangs „blind“ in Gefahren die er dann wieder reflektiert. Wenn eigene „Artgenossen“ dabei sterben, beginnt eine neue Stufe: er reflektiert etwas neues „Gefühle der (?? trauer)…nicht dass er nun das Reflektieren einstellt, wo denken wir hin? Der Tod wird nun ein starker „Kultur“treiber. Aber zurück ins Reflextionsgewitter: Er befreit sich mehr und mehr vom „tierischen Instinkt in seiner begrenzten Umwelt“ durch „Umweltabstandsmaßnahmen“: Er hält sich seine Feinde durch Steinwürfe auf Abstand, setztsie „in Erstaunen“ und erkennt sie „in die Flucht“, kann so größere Kreise ziehen. Es eröffnet sich seine „Welt“, er wird ein weltoffenes Wesen, reflektiert nicht nur die Wurf-, sondern auch die Schneidfähigkeit des Steins, erkennt/reflektiert, dass hinter der äußeren (Fell-/ Schalen-Rinden- / Erdschicht noch „mehr“ steckt, wird von Erfolg zu Erfolg d.h. von Wahrheit zu Wahrheit, von Ereignis zu Ereignis „reicher“ „kräftiger“ „(neu)gieriger“…Es dauert noch etwas..aber bald schon ist er Unternehmer, Forscher, Wissenschaftler, weil er seit der ersten „Reflexionszündung“ die Lunte nicht mehr ruhen lassen kann.
Und das alles nur aus einem Wort „Reflexion“, einem Zurückwerfen.
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So gesehen bedeutet Reflexion auch „Antworten“ oder genauer „Interaktion“ mit sich selbst und den anderen, seien es nun Lebewesen oder Dinge.
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