
Ich kann mich noch gut erinnern, dass in meiner Kindheit unser Weihnachtsbaum u.A. mit Lamettagirlanden geschmückt wurde, die genauso aussahen wie die Eiskristallbänder, die ich in unserem winterlichen Gewächshaus vorfand (siehe Foto). Es war damals eine Art Alleinstellungsmerkmal, weil derartig geschmückte Weihnachtsbäume in der Nachbarschaft nicht vorkamen. Die Girlanden hatte – wenn ich mich recht erinnere – jemand aus Amerika mitgebracht. Ein Blick ins Internet zeigt, dass sie immer noch oder wieder erhältlich sind.
Obwohl sich die hier gezeigten echten Eiskristallbänder auf einer Glasscheibe befanden, zeigte sich, dass auch in diesem Fall auf den ersten Blick nicht zu sehende Bänder die gefrorenen Kristalle zusammenhalten. Dabei handelt es sich um ausgediente Spinnfäden, die sich noch auf der Scheibe befinden. Diese enthalten offenbar geeignete Keime, an denen die Wasserdampfmoleküle in der kalten Nacht vor der Aufnahme des Fotos angedockt und dann seitliche „Kristalltriebe“ ausgebildet haben. Die Tendenz sich radial vom initialen Spinnfaden zu entfernen ist dadurch bedingt, dass beim Übergang der Wassermoleküle vom dampfförmigen in den festen Zustand sowohl Kondensationswärme als auch Kristallisationswärme abgegeben werden muss. Das gelingt wie man sieht am besten, wenn sich die Kristalle vom Ursprung weg in den kalten Außenbereich orientieren. Schaut man sich das Foto genauer an, so kann man erkennen, dass sich die so entstehenden Seitentriebe einander „ausweichen“, wenn sie sich gegenseitig in die Quere kommen.
Frohe Weihnachten!
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Vielen Dank! Das gleiche wünsche ich dir und deinen Lieben in der landesüblichen Form. 🙂
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Das klingt so, als hätte Physik Leben gegründet.
Hat es mal zu leben begonnen, das Leben, weist ihm die Physik den Weg .
Wenn, dann nur so.
😀
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Ohne Leben keine Physik. Ohne Physik kann man auch leben, aber es ist sinnlos.. 😉
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Ein Stein merkt nicht, dass er fällt, was die vogelfeder neben ihm macht, ist ihm auch egal.
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Das liegt daran, dass er sie so schnell überholt, dass er gar nicht zum Nachdenken kommt.
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Er muss auch das wenige Bewusstsein, was er hat,
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…sorgsam verwenden..
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Hat ein Stein ein Bewusstsein? Ja, Einstein.
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Mindestens…
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😉
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Ich habe Nietzsche mal kurz „gefälscht“ und Fatum durch Physik ersetzt:
„Physik ist die unendliche Kraft des Widerstandes gegen den freien Willen; freier Wille ohne Physik ist ebenso wenig denkbar, wie Geist ohne Reelles, Gutes ohne Bößes. Denn erst der Gegensatz macht die Eigenschaft.“ Dann ist es „Nicht-Zweiheit“.
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Da könnte man sogar einen Sinn hineininterpretieren 😉
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Das Bild habe ich so gut in Erinnerung: Es begab sich zu der Zeit, als unser Haus noch n i c h t von oben bis unten mit Heizkörper ausgestattet war. Es gab nur zwei Öfen: einen in der Küche und einen im Wohnzimmer. Meine „Krippe“ stand in der ersten Etage und die Fenster hatten im Winter diesen wundersamen Eisschmuck. Kaum aufgewacht, konnte man schon an solchen Kindertagen die aufkeimende gottähnliche Selbstbemächtigung spüren: der eigene Atem hauchte die gefrorenen Fenster frei und beschaffte einen beglückenden Blick in die Winterlandschaft. Da genoss man noch den „fehlenden“ Komfort der Kinder-Freude macht.
Doch bald kam die Zeit, da spürte man die Tendenz sich radial vom initialen Spinnfaden zu entfernen, sich auf die Suche zu begeben, durch warme Wüsten zu wandern, auch sich vom Ursprung weg in kältere Außenbereiche zu orientieren. Schaut man noch genauer zurück, so kann man erinnern, dass sich die Seitentriebe einander „auswichen“, wenn sie sich gegenseitig in die Quere kamen. Letzteres bleibt Not-Wendig erhalten.
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Die Kristalle sind also auch nur Menschen… 😉
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Ja, warum nicht. :-))) Alle besonders anders. Und Schneeflocken auch. Jede einmalig anders. Anders und doch nicht allein.
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🙂
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Sehr interessant wieder zu lesen zu diesem fantastischen Bild!
Frohe Weihnachten wünsche ich dir! 💫🎄🌟
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Danke liebe Hanne! Auch wenn der natürliche Schmuck inzwischen wieder in die beiden anderen Aggregatzustände übergegangen ist, erinnern wir uns heute mit den künstlich nachempfundenen typischen Weihnachtsschmuckarten an die winterlichen Ursprünge. Auch dir Frohe Weihnachten und weiterhin so schöne Beiträge, die ich immer wieder gern besuche!
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