Geht hier alles mit rechten Dingen zu?

Erklärung des Rätselfotos des Monats Februar 2022
Frage: Wie kommt es zu den Strukturen im Eiszapfen?
Antwort: Dieses reichlich strukturierte Muster besteht aus Lufteinschlüssen, die sich meist in der Mitte eines Eiszapfens bilden. In Wasser ist unter normalen Bedingungen – und das heißt u.a. bei Kontakt mit der Atmosphäre – stets mehr oder weniger viel Luft gelöst. Die Löslichkeit nimmt mit abnehmender Temperatur zu.
Doch wenn es so kalt wird, dass das Wasser gefriert, nimmt die Löslichkeit plötzlich drastisch ab und die überschüssige Luft wird während der Erstarrung des Wassers abgegeben. Die Eiszapfen frieren von außen nach innen zu, weil sie die bei der Kristallisation freiwerdende Wärme umso besser abgeben können, je näher sie der kalten Außenwelt sind. Wenn die Temperatur sehr niedrig ist und der Kristallisationsvorgang sehr schnell abläuft, kann die beim Erstarren zurückbleibende gelöste Luft nicht schnell genug nach außen abgegeben werden und sie bleibt daher in der Mitte des Zapfens als Luftblasenmuster zurück. Brechung und Reflexion beim Übergang des Lichts zwischen Eis und Luftblasen sorgen dafür, dass die „Luftseele“ trotz der Transparenz von Eis und Luft deutlich sichtbar wird.
Beim langsamen Gefrieren hat die Luft oft Zeit genug, an die Umgebung zu entweichen, sodass manchmal auch Zapfen ohne eingeschlossene Luftblasen entstehen und völlig klar erscheinen.
Ein tolles Foto !
Bin neugierig: wo ist es aufgenommen? Viele Grüße
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Danke! Das Foto habe in der Empfangshalle eines Hotels aufgenommen. Gruß, Joachim.
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Mein Gedanke ist, daß die Eingangshalle durch eine hohe Glasfront mit Wasser betrachtet wurde.
Es gibt ja in Fuerte Hotels, die mit solchen Elementen spielen.
Es gibt hier aber trotzdem Ungereimtheiten.
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Tröste dich, ich selbst hatte Schwierigkeiten, die Situation wieder klarzukriegen im Kopf. Es ist eine Empfangshalle eines Hotels. Das Foto ist nicht manipuliert. Eine Glasfront mit Wasser ist es leider nicht.
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Es gibt ja eine zweite Ebene, die in die Empfangshalle herabspiegelt. Erkennbar ist diese Ebene durch Geländer aus U-Elementen.
Die sehr spiegelnden Fliesen der Eingangshalle sind nicht plan. Deshalb werfen sie die Bilder aus der Höhe verzerrt und verschoben wieder.
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Man kann von Glück sagen, dass sie nicht plan sind, weil man ansonsten völlig verwirrt wäre und reales von virtuellem nicht unterscheiden könnte. Nur dadurch erkennt man, wo die realen Säulen den realen Boden treffen.
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Du machst mich auch so schon ziemlich verrückt…
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Warum soll es dir besser gehen als mir 😉
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Deinen Humor möchte ich haben… 😉
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Wenn man den Anblick direkt vor Augen hat, kann man sich immer wieder durch Änderung des Blicks der Realität vergewissern. Aber auch dem Foto muss man dies alles anhand der Indizien rekonstruieren. Das macht eine allgemeinverständliche Antwort nicht einfacher – aber damit habe ich ja noch ein wenig Zeit…
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Deshalb hatte ich meinen Laptop auch auf den Kanaren dabei. Man muß die Makro-Fotos des Tages SOFORT recherchieren, sonst stösst man gelegentlich auf etwas, was man sich viel später schlecht erklären kann.
Im Zweifelsfall kann man dann auch nochmal am nächsten Tag zum Ort der Aufnahme zurückkehren.
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Diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht.
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