
Flammen lodern züngelnd nach oben, brennendes Holz knistert, Funken sprühen in wilden Wirbeln hoch über dem Feuer, Gesichter glühen im Schein der Flammen und der Wärmestrahlung. Die Menschen erleben in der Betrachtung des Osterfeuers eine der elementaren Urgewalten und lassen sich mehr oder weniger innerlich beteiligt von den dadurch ausgelösten Gedanken und Gefühlen forttragen.
Das Osterfeuer gilt den Christen als ein Symbol für die Auferstehung von Jesus Christus. Aus einigen Quellen geht aber auch hervor, dass mit dem Licht der Winter und die dunkle Jahreszeit verabschiedet oder ausgetrieben werden.
Auf dem Foto fällt auf, dass sich die Flammen in heller Aufruhr befinden. Links oben scheint sich ein Flammenfragment selbständig zu machen und das Weite zu suchen. Daran kann man zweierlei erkennen. Zum einen wird deutlich, dass für die Flamme – zumindest für kurze Zeit – keine direkte Verbindung zum brennenden Holz nötig ist. Denn nicht das Holz an sich brennt, sondern die abgegebenen brennbaren Gase. Zum anderen sieht man nur den Teil der Flamme, der für uns sichtbares Licht abgibt. Das ist erst bei Temperaturen oberhalb von etwa 700° C der Fall.
Beim Osterfeuer wird außerdem der Einfluss der Wärme durch Strahlung fühlbar. Es ist also weniger die erwärmte Luft, die uns zwangsläufig auf einen Sicherheitsabstand zum Feuer bringt, sondern vor allem die Wärmestrahlung. Die in der ersten Reihe zum Feuer hin stehenden Menschen, spüren dies besonders stark und wechseln bald in eine weiter hinter liegende Reihe. So bringt die Strahlungswärme zumindest die ersten Reihen in eine ständige „Konvektionsbewegung“. Erhitzte Menschen gehen nach hinten, kühle Menschen geraten nach vorn, bis auch sie wieder nach hinten wechseln und so weiter… Menschen sind eben auch nur Moleküle.
Beim Sitzen am 🔥 sollte auch so etwas wie Konvektionsbewegung stattfinden. Einmal Bauch, einmal Rücken, aber kaum einer machts…
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Vielleicht trauen die Menschen sich nicht, weil es keiner macht.
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Stell Dich doch mal auf einen Marktplatz und deute dort irgendwohin. Dann erkennen einige etwas und sind ganz erstaunt…
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Ja, das kenne ich und habe es selbst schon mal praktiziert.
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Ich meine mich zu erinnern…
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🙂
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Die sichtbaren und die unsichtbaren Luftbewegungen…Betrachte ich die Landschaft um die sichtbaren roten Flammen, so verschwimmen die Konturen stark. – Zu beobachten, wie ein Teil der sichtbaren Flammen sich ablöst und zu fliegen scheint, finde ich in diesem Pfoto besonders schön.
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Vielen Dank! Ich finde es auch immer eindrucksvoll, wenn durch warme/heiße Luft hindurch betrachtet die Konturen der Gegenstände ins Schwanken geraten.
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Ja, „wie die Konturen der Gegenstände ins Schwanken geraten“ durch die heiße Luft.
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„nicht das Holz an sich brennt, sondern die abgegebenen brennbaren Gase“. Wieder mal was gelernt.
Aber warum werden die Gase abgesondert? Damit das geschieht, muss doch wohl schon irgendetwas brennen, zB ein Streichholz, oder reicht die Erhitzung ohne Flamme?
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Man könnte etwas Brennbares auch durch bloßes Erhitzen ohne Flamme entflammen. Die Flamme ist Ausdruck der hohen Temperatur, bei der für uns die abgegebene Strahlung sichtbar wird. Strahlung bei niedriger Temperatur können wir nur über die Haut wahrnehmen.
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Frohe Ostern aus Berlin, lieber Joachim.
Zurzeit mache ich mich im Netz der Netze rar, meine Kunst und Dissertation fordern mich sehr.
Liebe Grüße von Susanne
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Vielen Dank, liebe Susanne! Auch dir trotz deiner Arbeit noch einen schönen 1. Feiertag. Ich staune, wie du diese Aktivitäten alle aufrechtzuerhalten vermagst. Meine Tochter hat auch gerade ihre Dissertation abgeschlossen und ich weiß, was da alles dranhängt… 😉 Weiterhin viel Erfolg und frohes Schaffen auf den diversen Feldern…
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