
Es sieht jedenfalls so aus, als würde der Baum im Gegenlicht einer Lichtquelle (hinter dem Baum versteckt) seine Zweige ringförmig um diese gruppieren. Das Faszinierende an dem Phänomen ist, dass das Ringsystem gewissermaßen mitläuft, wenn wir aus einer anderen Perspektive auf die Sonne blicken – das allerdings in Grenzen.
Wir haben es hier mit einem Phänomen zu tun, das in diesem Blog bereits in mehreren Varianten angesprochen wurde. Eine Variante tritt beim Blick durch eine zerkratzte Kunststoffscheibe auf, durch die man auf eine Lichtquelle blickt. Die Lichtquelle scheint von abschnittsweise konzentrischen Ringen umgeben. Das Phänomen lässt sich oft bei Flugzeugfenstern beobachten. Eine weitere Variante ist eine Autokarosserie, bei der die gespiegelte Sonnenscheibe im Zentrum von leuchtenden Kreisen umgeben erscheint.
Die leuchtenden, scheinbar konzentrischen Äste kommen dadurch zustande, dass das an passenden Astabschnitten (Einfallswinkel = Reflexionswinkel) reflektierte Licht einer vom Baum verdeckten Lichtquelle sich zu kompletten leuchtenden Ringen zu ergänzen scheint.
Da der Baum eine Trauerweide ist, kommen die langen, gebogenen Zweige zumindest im oberen Bereich der vermeintlichen Kreisförmigkeit bereits ein stückweit entgegen. Der Effekt geht mittlerweise jahreszeitlich bedingt im Zuge der zunehmenden Belaubung verloren. Im nächsten Winter wird man das Schauspiel dann erneut bewundern können.
Das eindrucksvolle Foto hat mir freundlicherweise Hans-Holger Wache zur Verfügung gestellt, der diese Aufnahme in Berlin machte.
Beruhigend, deine Erklärung. Ich war schon besorgt über den zerkratzten Zustand von Objektiv oder Fensterscheibe.
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Ja, das hätte unter bestimmten Bedingungen eine ähnliche Wirkung ergeben können.
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Die Zweigchen sind sehr dicht, dichter als ein Spinnenetz fast. Dadurch ergibt sich leichter die Möglichkeit zu Ringen. Wie man im oberen Bereich sieht, sind manche Kurven nicht exakt, offenbar gibt es einen „Bereich“, innerhalb dessen Zweige als Lieferant dieses Effekts dienen können. Sehr schön finde ich diesbezüglich auch das „Ineinandergreifen“ der Ringe, so als hätte jemand mit Leuchtstift gezeichnet. Das Unpräzise hat hier seinen Charme.
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Ja, so sehe ich es auch. In der Brillanz habe ich das Phänomen bei Bäumen bislang nicht gesehen. 🙂
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Das ist ein unglaublich eindrucksvoller Blick. Verfremdet und doch total natürlich?
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Stimmt. Es ist eine Installation der Natur. Der Beobachter muss nur eine bestimmte Position einnehmen und kann gar nicht anders als sich wundern.
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Ja wirklich ein eindrucksvolles Foto. Die Lichtkreise überstrahlen die Form der Zweige und Äste der Trauerweide.
Diese haben natürlich ihre eigene Schönheit.
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Vielen Dank! Ja, die Trauerweide ist an sich schon schön. Aber so entsteht ein Naturkunstwerk ohne Zutun des Menschen.
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Ja, so etwas überrascht uns auch jedesmal.
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🙂
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