

Die beiden Fotos sind keine 200 m voneinander entfernt aufgenommen worden und doch trennen sie geologische Zeiträume. Das linke Foto ist gerade mal ein oder zwei Tage alt, nachdem die Struktur durch einen Sandsturm aus dunklem und hellem Sand geschaffen wurde. Das rechte Foto deutet auf eine ganz ähnliche Entstehungsgeschichte hin, aber es ist kein lockerer Sand mehr sondern festes Gestein, das hier als Element eines Gehweges mit Mörtel verfugt wurde. Vermutlich ist es in einem nahe gelegenen Steinbruch gefördert worden, nachdem durch welche erdgeschichtlichen Vorgänge auch immer eine Versteinerung der ehemaligen Dünenlandschaft stattgefunden hat, die der heutigen sehr ähnlich gewesen sein muss.
Für mich ist es ein merkwürdiges Gefühl, diese beiden Strukturen, die sich offenbar nur in der Festigkeit unterscheiden, hier in trauter Gemeinsamkeit vorzufinden, als wäre es das Natürlichste von der Welt: Alles ist nach wie vor da, nur die Zeit ist weg.
Erstaunliche Ähnlichkeit. Und Schönheit.
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Ja, wirklich. Ich konnte es kaum glauben, als ich diese Natursteinplatten im Gehweg in der Nähe der Dünenlandschaft vorfand.
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Ein Satz von atemberaubender Erkenntnis und schlichter Form: dein letzter. Muss sich erst mal setzen. Ich mich auch.
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Nachdem du dich inzwischen wieder erhoben haben wirst, sei dir gesagt, dass ich ein ähnliches Gefühl hatte, als ich die beiden ähnlichen Sandbilder entdeckte. Das versteinerte war vorgegeben, die anderen änderten sich von Tag zu Tag, blieben aber auf die Weise ähnlich, wie es auf den Fotos zu sehen ist.
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Ja. Wie wir Menschen.
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Genau.
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Das gleiche Bewegungsmuster wiederholt sich, als gäbe es keine Zeit dazwischen.
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Ja, so ist es. Man hört von solchen Dingen. Wenn man sie jedoch unmittelbar vor Augen hat ist es schon ein ko(s)misches Gefühl…
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Ein kosmisches Gefühl, ja.🌞
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🙂
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Wie sagt doch Gurnemanz zu Parzival: Du siehst mein Sohn, zum Raum wird hier die Zeit…
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Er sagt es, nachdem sich Parsifal von den lockeren Sandmustern auf den steinernen Pfad mit ähnlichem Muster begab, und sagte: „Ich schreite kaum, doch wähn‘ ich mich schon weit“… millionen Jahre weit 😉
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Ja, das ist eine tolle Formulierung: die Zeit ist weg und alles nach wie vor da. Wie sich wohl so gebrechliche Strukturen im Prozess der Versteinerung erhalten?
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Über den Verfestigungsvorgang bei dem rein äußerlich keine Veränderung stattzufinden scheint kann man wirklich nur staunen. Geologen können das zwar erklären, aber das Staunen bleibt.
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