
Die Spiegelwelt täuscht eine Dreidimensionalität vor, die immerhin für einige (sensible?) Leute so real wirkt, dass sie genau darauf achten, wie sie ihre Schritte setzen und einen Teil ihrer Unbefangenheit verlieren. Dabei wirkt die Überlagerung der realen mit der virtuellen Räumen beim Blick auf den unmittelbar vor einem liegenden Fußboden weniger irritierend, als es auf diesem Foto.
Aber eigentlich hatte ich das Foto gemacht, um auf einen anderen interessanten Effekt hinzuweisen – den Blauschimmer des durch die Oberlichter hereinfallenden Tageslichts. Da unser visuelles System dazu tendiert, in einer einheitlich beleuchteten Umgebung wie dieser mit weißem Licht ausgeleuchteten Passage als überwiegende Farbe weiß zu sehen, erscheint das Tageslicht so, wie es wirklich ist – bläulich. Das Foto zeigt also keinen falschen Weißabgleich, sondern kommt den realen Verhältnissen ziemlich nahe.
Die Sessel sind auch blau.
Ich sah mal in Köln eine Ausstellung von Hopper.
Das Blau seiner Opernlogen war definitiv anders als in Katalogen. Schwerer, so habe ich in Erinnerung… ist wohl 18 Jahre her.
Genau darüber entspannte sich ein Dialog mit einem Maler, wohl ein Jahr später.
Hopper schien das Mittel der Farbe vergleichbar mit van Gogh zu nutzen. Wobei ich da blutiger Laie sein muss!
Hopper verkürzte auch Räume, unsscheiinbar, aber suggestiv.
Sage mal einer, in den USA gab es nur popart oder expressionistische malerei.
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Wer weiß, ob nicht Hopper und andere sich ein „reines“ Sehen bewahrt haben, in dem die Farben bis ins Bewusstsein vordrangen. Übrigens strahlte mir soeben aus der heutigen Frankfurter Rundschau Hoppers „Morning“ entgegen, mit dem auf eine Ausstellung in Dresden aufmerksam gemacht und Hopper mit den Alten Meistern in Zusammenhang gebracht wird. Den Artikel muss ich noch lesen…
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Kaum einer beschreibt die schwarze Kinnlade dieser Frau.
Ich denke, dieses Bild war damals auch in Köln.
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🙂
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Guten Morgen
Morgendämmerung bereitet langsame Ladezeiten*lächle* …..schaute erst auf dann in das Foto rechtsseitig (Flickr). Was für ein überwältigendes shooting aufkommenden Tageslichts *WOAAHHH* stolpern unmöglich, schlicht in Demut verharren ist alles was mich bei diesem Anblick ergreift. Sehr interessant ! dieser Aspekt was das Sehen und diesen Blauschimmer betrifft
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Guten Morgen.
In der Geschäftigkeit des Alltags übersieht man solche Dinge meistens. Deshalb nehme ich derartiges auch meist im Urlaub oder anderen entspannten Zeiten wahr.
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Ja, das hereinfallende Tageslicht wirkt auf uns – angesichts der elektrischen Beleuchtung – bläulich.
Die Spiegelungen, die eine Dreidimensionalitat vortäuschen, können uns beim Gehen schon irritieren, so daß wir lieber „auf sicherem Boden“ gehen.
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„Sicher“ heißt in diesem Fall „ohne Spiegelungen“.
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Ja.😊
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🙂
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Was mich gerade an dieser Passage immer mit am meisten irritiert hat, ist, dass sie auf mich fast immer ziemlich menschenleer wirkte. Und ich mich immer fragte, warum und für wen baut man eigentlich solche Passagen? Optisch zwar durchaus schöner als so manche andere Einkaufspassage, gerade in Berlin …😉, aber irgendwie merkwürdig unlebendig. Aber vielleicht ändert sich das bald, wenn die Friedrichstraße Fußgängerzone geworden ist.
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Du scheinst dich da auszukennen. Ich bin nur hin und wieder in Berlin und daher sind solche Erlebnisse immer „einmalig“. Manche suche ich hingegen immer wieder auf (nicht nur Museen)…
Friedrichstraße als Fußgängerzone wäre ein echter Gewinn.
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Ich habe viele Jahre in Berlin gelebt. Und noch viel mehr Jahre im Zentrum von Berlin gearbeitet. Einer der Gründe, warum ich in vielen Beiträgen auf meinem Blog und auch in vielen meiner Kommentare politischer bin, als die meisten anderen. Ich kenne die Szene halt … .
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Ja, das merkt man. Nicht nur politischer, auch kritischer… 🙂
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