
Das Foto zeigt den leeseitigen Abhang einer Sanddüne, auf dem gerade eine Lawine abgeht. Sie lässt zum einen an der oberen Abbruchkante erkennen, dass die Sandrippel schichtweise aus dunklen und hellen Sandkörnchen besteht. Diese Strukturbildung verdankt sich einem Entmischungsvorgang (Segregation) infolge vorangegangener Bewegung des Sands durch den Wind.
Da ich keine größere Einwirkung auf die Dünenwand bemerkte, wird die Lawine durch eine winzige Störung ausgelöst worden sein. Zu solchen Abgängen kommt es, wenn durch Zufuhr von Sandkörnchen, die ständig über die Dünenkante strömen, der kritische Schüttwinkel des Abhangs überschritten wird. Durch den Abgang des Sands nimmt der Neigungswinkel im steilen oberen Bereich der Böschung ab bis er wieder unterkritisch geworden ist.
Beim vorliegenden Lawinenabgang „verflüssigt“ sich zunächst der helle und der dunkle Sand der mittleren und der unteren Schicht. Sie eilen – sich dabei mischend – dem dunklen Sand der oberen Schicht voraus, die sich anschließend auf den Weg macht und vor allem in die Tälern der Rippel ergießt. Sie kommen ziemlich schnell zum Stillstand, weil durch den vorausgegangenen Abgang der mittleren und unteren Sandschicht der Neigungswinkel wieder unterkritisch geworden ist.
Die Mischung und Entmischung der beiden vorherrschenden Sandarten (dunkler Sand mit großer Dichte und heller Sand mit geringerer Dichte) führen oft wegen des deutlichen Farbkontrasts zu naturschönen Gebilden.
Ja, wunderschöne Sandkunstwerke entstehen so auf natürlichste Art.
Selbst aus menschlicher Sicht desaströse Vorgänge wie hier ein Lawinenabgang zeigen sich in der Natur von einer ästhetisch ansprechenden Seite…
😊
Klasse!
Danke!