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Physik im Alltag und Naturphänomene

Himmelsfarben beim Blick nach unten

Diese Luftaufnahme zeigt drei Seen, die alle einen unterschiedlichen Blauton aufweisen. Auf den ersten Blick denkt man vielleicht an eine unterschiedliche Beschaffenheit des Wassers. Aber es scheint eine andere Ursache vorzuliegen. Dafür spricht, dass der Blauton umso dunkler erscheint, je steiler man auf die Wasseroberfläche blickt.
Da zur Farbe von Gewässern auch die Reflexion des Himmellichts beiträgt, sind die unterschiedlichen Farbnuancen eine Folge der unterschiedlichen Himmelsregionen, die in den Seen spiegelnd in unsere Augen reflektiert werden. Der vordere See spiegelt höhere Regionen in der Nähe des Zenits, die bekanntlich ein intensives Blau aufweisen, der mittlere See bietet einen Blick auf tiefere Himmelsregionen, die schon deutlich an Farbsättigung eingebüßt haben und der entfernte See gibt das helle horizontnahe Himmelsblau wieder.

Diskussionen

14 Gedanken zu “Himmelsfarben beim Blick nach unten

  1. Ganz wunderschön: Diese Gleichzeitigkeit der drei Blautöne von 3 Seen!💙

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    Verfasst von Gisela Benseler | 13. Juni 2022, 00:08
  2. Das ist direktemang erstaunlich.
    Aber wieso sticht der uns nähere See höhere Regionen an?
    der steilere lichtgang nimmt ja einen kürzeren weg durch die Luft zu unserem Auge, soviel scheint gewiss.

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    Verfasst von kopfundgestalt | 13. Juni 2022, 00:17
    • Dahinter steckt einfach das Reflexionsgesetz: Einfallswinkel = Reflexionswinkel. Stell dir die Seen als Spiegel vor und konstruiere von wo das Licht kommen muss, dass durch den jeweiligen Spiegel in deine Augen (im Flugzeug) reflektiert wird.

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      Verfasst von Joachim Schlichting | 13. Juni 2022, 09:46
      • Ja, gewiss, aber nicht allein. Ich stelle auch Gerhards Frage, wie ich jetzt sehe. Womöglich wird das eine Phänomen in seiner Intensität durch das andere noch verstärkt?

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        Verfasst von Ule Rolff | 13. Juni 2022, 09:58
      • Ja, zum Dunst kommt hinzu, dass durch die Länge des Lichtweges mehr Streuvorgänge stattfinden und daher anteilmäßig auch längerwelliges Licht als Blau gestreut wird, wodurch sich ein helleres „Lichtgemisch“ ergibt.

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        Verfasst von Joachim Schlichting | 13. Juni 2022, 11:02
  3. Der Beitrag ist wie üblich im Foto sehr reizvoll und im Text nachdenkenswert. Das Nachdenken über beides führt mich zu dieser Frage:
    Kann es sein, dass zusätzlich so etwas wie eine Dunstschicht eine Rolle spielt? Offensichtlich ist der Blickwinkel ja etwas geneigt, so dass der dunkelblaue See am steilsten anvisiert wird, also auf kürzestem Weg den Kamerasensor erreicht. Die beiden anderen werden auf einem viel längeren Lichtweg gesehen.

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    Verfasst von Ule Rolff | 13. Juni 2022, 09:55
    • Deine Überlegung ist korrekt. Je dicker die Schicht, desto mehr Dunst behindert den Blick. Das ist auch einer der Gründe, weshalb das Blau umso verwaschener aussieht, je länger der Lichtweg ist.

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      Verfasst von Joachim Schlichting | 13. Juni 2022, 10:58
      • Danke sehr! Deine Erläuterung, dass wir je nach Einfallswinkel in so einen Wasserspiegel verschiedene Regionen des Himmels „sehen“, finde ich trotzdem spannend. Es ist so einfach und logisch, dennoch habe ich mir das nie so bewusst gemacht.

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        Verfasst von Ule Rolff | 13. Juni 2022, 14:28
      • Als mir das irgendwann einmal klar wurde, fand ich das ebenso spannend wie du nun. Viele Naturphänomene entdeckt man dadurch, dass man nicht alles was man sieht einfach so hinnimmt. Andererseits können wir gar nicht anders, als vieles zu übersehen, um mit der Flut an Eindrücken überhaupt fertig zu werden. Daher ist letztlich alles eine Frage der Priorität, die man setzt…

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        Verfasst von Joachim Schlichting | 13. Juni 2022, 14:37
      • An dieser Stelle werden die Vorteile des „Ruhestands“ deutlich: wir müssen nicht mehr so viel hinnehmen und damit übersehen, damit uns gelingt, die Flut der Alltagsanforderungen zu bewältigen. Endlich wieder Zeit, Fragen zu stellen.

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        Verfasst von Ule Rolff | 13. Juni 2022, 14:41
      • Stimmt, das genieße ich auch – wenn ich denn mal Zeit finde, mir das klarzumachen 😉

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        Verfasst von Joachim Schlichting | 13. Juni 2022, 19:15

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