Oft steht mehr zwischen den Worten, als Abstand vorhanden ist.
Dazu meint Max Frisch (1911 – 1981):
Was wichtig ist: das Unsagbare, das Weiße zwischen den Worten, und immer reden diese Worte von den Nebensachen, die wir eigentlich nicht meinen.*
* Max Frisch. Tagebuch 1946-1949. Frankfurt 1950, S. 39
Was meinen wir denn eigentlich?! Vielleicht wird bald ein Ki-Programm auf den Markt kommen, das adäquat übersetzt, was wir eigentlich jeweils meinen. Es wäre geschult durch Myriaden an Äusserungen und auch Bewertungen dieser Äusserungen. Diese Bewertungen können fehlerhaft sein zunächst, dann aber immer stimmiger und stimmiger werden.
Zum Schluss zu ist man „ausgelesen“ und kann getrost abtreten. 😀
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Das will ich nicht hoffen. Ich glaube immer noch daran, dass die Vielstimmigkeit dessen, was sich zwischen den Zeilen abspielt, erhalten bleibt.
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Nun wüßte ich ja gern, was dort geschrieben steht, in der mir bekannten altdeutschen Druckschrift. Ich lese etwas Soldaten u.a. Welche „Heldenopfer“ wurden wohl an diesem Ort gebracht? Es ist eine „Ehrentafel“ für die Gefallenen. Vielleicht ist das der einzige Trost für die Hinterbliebenen…
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Der Aussage Max Frischs entsprechend wollte ich den Text des Fotos bewusst im Ungewissen lassen. Daher wählte ich ein Buch in Frakturdruck und ein Passage, die zumindest durch einige Worte auf längst vergangene Zeiten verweist, die in unseren Tagen erneute Aktualität erlangt hat…
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Ja, und was steht in dem Buch?
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Es ist eine Sammlung von Berichten, die ich nicht einmal alles gelesen haben. Ich müsste das Buch wieder hervorkramen, um Genaueres sagen zu können. Aber das spielte für das Foto außer einiger Worte keine Rolle 😉
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Ist in Ordnung. Es ging ja um die Lücken zwischen den Worten….
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🙂
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Danke für die Erinnerung an dieses Zitat, das ich seit meiner Lektüre von Frischs Tagebüchern in den 60ern so geschätzt (und doch wieder vergessen) habe.
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Ich hatte das Buch nach Jahrzehnten zufällig mal wieder in der Hand und schaute mir an, was ich damals angestrichen hatte. Dazu gehörte auch diese Aussage.
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Mein altes Exemplar ist nicht mehr zu finden. Wahrscheinlich habe ich es mal verliehen.
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Das kenne ich und wundere mich, wenn ich ich es später wider Erwarten dann doch an einer Stelle wiederfinde, wo ich es nicht vermutet hatte. Wenn ich alle in Laufe der Jahre verliehenen Bücher zurückerhielte, hätte ich vermutlich Platzprobleme. 😉
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O ja!
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🙂
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