Spinnen haben das Problem, ihre Netze so zu bauen, dass sie immer schön gespannt bleiben. Bei festen Begrenzungen muss das Netz von Zeit zu Zeit nachgespannt werden, wenn es durch äußere Einflüsse an Spannung und damit an Tauglichkeit für den Beutefang eingebüßt hat.
Im vorliegenden Fall (siehe Foto) ist die Spinne sehr clever zu Werke gegangen. Sie hat ihr Netz in die Krümmung eines langen Grashalms eingebaut. Dabei hat sie den Grashalm über die natürliche, schwerkraftsbedingte Krümmung hinaus durch die Radialfäden ihres Netzes gespannt, sodass die dadurch hervorgerufene rückwirkende Kraft des Halms umgekehrt das Netz unter Spannung hält.
Wird durch irgendwelche äußeren Einwirkungen, z.B. dem Aufprall einer dicken Fliege, das Spinnennetz gedehnt, so wird dadurch der Halm weiter gespannt und zieht in der nachfolgenden Entspannung das Spinnennetz wieder straff.
Tolle Erfindung unter Einbeziehung örtlicher Gegebenheiten – funktional und naturschön.
Dennoch ist in diesem Netz nicht alles in Ordnung. Durch die Tautröpfchen an den Fangfäden und vermutlich der vorangegangenen Einwirkung von Wind haben sich zahlreiche Fadenabschnitte berührt verbunden. Das dürfte für die ordnngsmäßige Funktion des Netzes im Sinne der Spinne nicht garade förderlich sein.
So weit geht die Intelligenz in den Köpfchen der Spinnen nicht, alle Eventualitäten mit einzubeziehen.
Ob 100 Millionen Neuronen das besser gekonnt hätten als die vielleicht 10000 im Spinnenköpfchen, das ist sehr die Frage.
Die 100 Millionen hätten das Netz nicht gebaut, vielleicht sogar nirgendwo, weil nirgends die Sicherheit vorhanden gewesen war .
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Die 100 Millionen sind seit Jahren dabei, so etwas wie Spinnseide im technischen Maßstab herzustellen, u. A. weil diese um das Mehrfache stärker als Stahl ist und und um das Mehrfache ihrer Länge gedehnt werden kann. Bislang ohne Erfolg…
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Da war eben eine ganz andere Intelligenz am Wirken, aber wie die genau aussah und aussieht, können wir nicht erahnen.
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🙂
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Schon das Foto vom Netz ist bewundernswert – wieviel mehr das Netz und dessen Weberin?
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Ja, ich bin auch immer wieder begeistert von den Webarbeiten der Spinnen. Sie sind nicht nur schön und elegant, sondern auch von erstaunlicher Funktionalität.
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Wirklich naturschön 🙂
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Dankeschön. Die Spinnen können es. 🙂
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