Eigentlich hatte ich es bei diesem Foto auf die Wassertropfen abgesehen, bis mir bei genauerem Hinsehen auffiel, dass nicht ganz klar ist, welcher Grashalm den jeweiligen anderen verdeckt, bzw. welche Sachen sich hier überschneiden, stoßen oder ausweichen… Vielleicht spricht Friedrich Schiller (1759 – 1805) ja auch eine solche Situation an, wenn er sagt: „Doch hart im Raume stoßen sich die Sachen;/ Wo eines Platz nimmt, muß das andre rücken,/ Wer nicht vertrieben sein will, muß vertreiben;/ Da herrscht der Streit, und nur die Stärke siegt“.* Dass sich zwei Objekte nicht gleichzeitig am selben Ort aufhalten können, hat eine tiefe physikalische Wurzel. Letztlich steckt das Pauli-Prinzip dahinter. Aber das wollt ihr jetzt bestimmt nicht weiter ausgeführt bekommen.
* Friedrich Schiller. Wallensteins Tod – 2. Aufzug, 2. Auftritt
Spannendes Photo 🫢🤔
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Danke! Das Foto war auch der Anlass für meine Überlegungen…
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Zunächst mal, wieso keine explizite Ausführung? Da kann ja jeder dann austeigen, wann er will…oder muss.
In der Insektenwelt vertreibt auch mal das kleinere das grössere. Da gibt es keine verbindliche Regel. Das habe ich oft so erlebt.
Wer setzt den ersten Reiz?! Vielleicht ist es genau das. Aber näher besehen, stimmt das dann auch nicht.
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Als ich das schrieb habe ich schon daran gedacht, dass du nichts gegen eine detailliertere Darstellung einzuwenden hättest, ich werde später mal darauf zurückkommen.
Und was das gegenseitige Vertreiben betrifft, so ist es doch ein schöner Beweis dafür, dass zwei oder noch mehr Dinge am selben Ort keinen Platz haben. Man könnte sich mal überlegen, wie eine Welt aussähe, in der dieses Prinzip nicht gelten würde… 😉
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Ich las zufällig heute früh eine kleine Abhandlung eines Neurobiologen.
Er schrieb, daß Multitasking nicht möglich ist, d.h. unsere neurobiologische Architektur nicht eine Gleichzeitigkeit von Attention-Netzwerk (Verfolgen eines Vogels mit der Filmkamera) und Attentive-Netzwerk (Bemerken der Pferdebrense, die sich gerade am Fuß niedergelassen hat) zulässt. Das Gehirn schenkt also einem der Netzwerke den jeweils grösseren Raum.
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Die Multitasking-Menschen, die es ja offenbar gibt, besitzen vielleicht die Fähigkeit, sehr schnell und kurz zwischen den verschiedenen Aufgaben zu wechseln, so dass es nach außen hin wie kontinuierliche Tätigkeiten wirkt.
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Irres Foto.
„Sachen“ können wohl tatsächlich nicht gleichzeitig an einem Ort sein, im Gegensatz etwa zu Gefühlen und Gedanken, die sich sehr oft gleichzeitig an einem Ort aufhalten.
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Auch bei der Überlagerung von Spiegelungen mit realen Dingen hat man so etwas wie eine Gleichzeitigkeit am selben Ort und das ist wohl auch der Grund dafür, dass man der Spiegelwelt trotz ihrer rein optischen Übereinstimmung mit der gespiegelten realen Welt einen geringeren Realitätsgehalt beimisst.
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Ein wirklich schönes Foto das tatsächlich die Frage aufwirft welcher der Grashalme sich über den anderen legte. Aber am meisten gefallen mir immer diese so hübschen Perlen auf den Blättern oder eben Grashalmen!
Liebe Grüße und komm gut in die Woche 🙂
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Dank dir, Hanne. Die Perlen waren auch für mich ausschlaggebend für das Foto bis ich erkannte, dass in der gewählten Perspektive eine kleine Besonderheit zu entdecken war. Auch dir eine schöne Woche und liebe Grüße, Joachim.
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Wie zwei gekreuzte Schwerter sieht das aus. Aber die Wasserperlen machen das Bild friedlich.
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Stimmt. Die Perlen schaffen den Ausgleich… 😉
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Schön ist auch, dass hier Naturwissenschaftliches mit Literarischem verbunden wird!
Gruß von Sonja
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Danke, Sonja. Das versuche ich auch, wenn immer möglich, auszunutzen. Gruß, Joachim.
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