
Staub zeichnet sich dadurch aus, dass er kaum sichtbar sich auf alle Gegenstände niederlässt. Da Staubteilchen nur eine äußerst geringe Masse haben, ist wegen der Flächen-Volumen-Relation die Reibungskraft der Luft so groß, dass sie nur langsam sinken aber auch umgekehrt durch leichte Luftbewegungen wieder aufgewirbelt werden können.
Letzlich landet der meiste Staub auf waagerechten Flächen vor allem auf dem Fußboden. Dennoch verfügen diese Flächen über kleine Helfer, die angetrieben durch leichte Luftbewegungen einen großen Teil des Staubs einsammeln – die Flusen. Flusen setzen sich aus Haaren winzigen Resten von Textilien und ähnlichen Strukturen zusammen und haben die Eigenschaft anziehend auf den ordinären Staub zu wirken. Sie nehmen die kleinen Körnchen, die sich oft in ihrer Winzigkeit verstecken, bereitwillig auf und wachsen dadurch so stark an, dass sie schließlich nicht mehr übersehen werden können. Ein Bekannter von mir verriet mir, dass er diese kleinen „Staubsauger“ sehr schätze. Wenn sie eine bestimmte Größe erreicht hätten, brauchte er sie nur noch einzusammeln. Das sei schnell getan, geräuschlos und auch noch interessant. „Was du da für eindrucksvolle Strukturen zu sehen bekommst – einfach eindrucksvoll und vor allem Zeugnisse von der Kreativität der Natur“.
Mir ist zwar (noch) nicht ganz klar, welche Anziehungskräfte hier im Spiel sind, aber ich vermute, es sind elektrostatische. Aber davon vielleicht später.
Das erinnert mich manchmal an Wols.
Wols war für mich sehr bedeutsam ,weil er meinen kunstbegriff erweiterte.
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Naja, von dem verabschiede ich mich gern.
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Man sollte ihn nicht unterschätzen, weil er auch solche Staubteilchen einfängt, die der Staubsauger „übersieht“ und erst in Form einer kleinen Fluse zu fassen kriegt.
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Genial in diesen Zeiten des Energiesparens: Flusen sammeln statt staubsaugen – man muss nur lange genug warten.
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Auf jeden Fall sind die Sammelaktionen seltener nötig als die Saugaktionen, wenn es nach unseren Augen geht.
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Die Augen werden mit der Zeit glücklicherweise auch toleranter.
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Das ist schön gesagt. Abnehmende Sehkraft klingt nicht sehr gut.
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Fühlt sich auch nicht so gut an, vor allem für fotografierende Menschen.
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Manchmal fege ich, entferne die hängengebliebenen Flusenansammlungen in den Kompost und staune mitunter, was für eine gute „Vorarbeit“ die zarten Sammeldinger geleistet haben…
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Genauso sollte man es sehen, um seinen Frieden mit den Flusen zu machen.
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In Österreich nennt man die Knäulchen Lurch. DAS Schreckgespenst im Haushalt😅
Lurch1
/Lúrch/
Aussprache lernen
Substantiv, maskulin [der]ÖSTERREICHISCH
zusammengeballter, mit Fasern durchsetzter Staub
„den Lurch wegkehren“
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Interessant, ich höre das zum ersten Mal. Wenn die Zuwendung zu diesen filigranen Mitbewohnern auch negativ sein mag, es ist aber eine Zuwendung…
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😅
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Ich stelle dir gerne unsere Wohnung als Studienobjekt zum Sammeln der „Wollmäuse“ zur Verfügung 😉
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Vielen Dank! Das ist sehr großzügig. 😉
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