Ich habe fast gleichzeitig eine gläserne Teetasse und eine Taschenlampe geschenkt bekommen. Und als die beiden in der nächsten Teepause zum ersten Mal aufeinandertrafen, gab es Tee und Licht (Teelicht ist leider schon als Begriff besetzt und weckt nur falsche Assoziationen).
Teepause
In der Pause, während ich
vor der Flamme wartete,
fiel mir plötzlich ein,
etwas Endgültigem zu entraten;
das Wasser begann gerade
zu kochen, der Kessel heult
gleichmäßig wie eine Siren.
Aber als ich den Tee aufgoß,
waren schon die Möglichkeiten,
ungeheuer, wieder vergessen;
im quirlenden Dampf verfing
sich mein Blick, bis er verschwand,
und ich erkannte noch, wie präzis
der Sand durch die Enge rann.*
* Henning Ziebritzki (*1961)
Gut wohl dass der Kessel das Kommando übernommen hatte…
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🙂
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Ein ganz bezauberndes Bild ist das und kommt auch irgendwie beruhigend rüber!
Liebe Grüße und komm gut in die Woche 🍀
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Danke Hanne! Auch dir eine schöne Woche.
Liebe Grüße, Joachim.
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Das ist ja unglaublich schön, aber auch noch voller Rätsel und offener Fragen…
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Vielen Dank! Ja, es sind einige Fragen noch offen.
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Ein Sichelmond oder eine dicke Banane als Abbildung im Tee z. B. Wie kommt es zu diesem Phänomen?
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Die Teetasse wird von hinten mit einer Taschenlampe angestrahlt. Das Licht wird zum einen im teefreien Bereich leicht fokussiert (weiße Aufhellung vor der Tasse) und zum anderen durch den tassenförmigen Tee wie durch eine optische Linse zu einem verschnörkelten Brennfleck vereinigt.
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Danke für diese schöne Aufklärung.
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Gerne!
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Was ist mit der Kerzenflamme? Wo befindet sie sich? Und wo spielt die Taschenlampe mit?
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Eine Kerzenflamme ist nicht dabei, nur eine Taschenlampe. (siehe vorhergehenden Kommentar).
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Aber im Foto taucht doch eine Kerzenflamme auf. Die ist also nicht echt.
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Nein, das ist auch eine Kaustik (Brennlinie), die bei der Durchstrahlung des Tees entsteht. Also, die Situation ist äußerst einfach: Da steht eine Tasse Tee und die wird von hinten mit einer Taschenlampe (die ich einfach auf den Tisch gelegt habe) beleuchtet.
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Eine Kaustik, also eine Brennlinie?
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Welche Form hat das Glas? Ist der Umfang oben weiter als unten? Alles nur physikalische Fragen. Doch daß alles so wunderschön aussieht, muß ja auch durch physikalische Naturgesetze erklärbar sein. „Zufälle“ sind es jedenfalls nicht.
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Die Tasse unterscheidet sich kaum von üblichen Teetassen. Nur dass sie oben im Querschnitt wieder ein wenig enger wird.
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Eine normale Teetasse. Darunter die Öffnung der durchsichtigen Teekanne also, worin der Tee so leuchtet, durch die dahinter befindliche Taschenlampe.
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Nein, keine Teekanne. Nur Teetasse und Taschenlampe dahinter.
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Das kann ich nicht erkennen. So einfach, wie die Situation eigentlich ist, so vielfältig erscheint sie. Und so kommen die vielen Fragen.
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Das verstehe ich. Ich hätte auch nicht gedacht, dass so viele Phänomene in einer so einfachen Situation – Lampe durchleuchtet gläserne Teetasse mit Inhalt – resultieren würden. Aber das macht ja den Reiz des Phänomens aus.
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Ja, so ist es.
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Ja, die Wirkungen sind jedenfalls sehr vielfältig und vielschichtig, und alle Fragen sind wohl noch nicht beantwortet.
Wir am Technischen weniger, aber an den Wirkungszusammenhängen mehr interessierten Frauen würden evtl. unserer Begabung entsprechend zum Ganzen auch etwas beitragen, anstatt nur Fragen zum Funktionieren des Technischen zu beantworten.
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Ja, die Sache ist trotz des einfachen Aufbaus sehr komplex. Ich denke, man könnte, man muss aber nicht alle Fragen beantworten, bei abstrakten Bildern tut man das auch nicht.
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Was mich vor allem wunderte, war ja der „Mond“ bzw. die „Banane“ im Tee in der Tasse.
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Ja, deren Breite hängt davon ab, wie schräg das Licht der Taschenlampe auf die Tasse fällt.
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Es ist also nur das Licht der Taschenlampe, daß diese erstaunlichen Bilder hervorzaubert?
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Ein Teehalo, genaugenommen ein unterer Teeglasberührungsbogen 😉
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Ja, man wird irgendwie daran erinnert. Auch hier sind Brechungen und Reflexionen im Spiel 😉
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