
Ein großer Tropfen in der Gabelung einer Pflanze mit leicht hydrophober (wasserabweisender) Oberflächenbeschaffenheit zeigt sich hier in einigen seiner optischen Möglichkeiten mit großer Deutlichkeit.
Er ist transparent: Man blickt von der Seite her durch ihn hindurch auf eine kleine Verzweigung. Durch die Brechung des Lichts tritt ein Sprung auf zwischen dem was man durch den Tropfen hindurch sieht und dem direkt gesehenen Teil der Verzweigung.
Er zeigt Reflexionen: partielle Spiegelungen der Umgebung und eine diffuse Reflexion der auf dem rechts verlaufenden Stängel fokussierten Sonnenstrahlen. Diese ist so stark, dass es zu einer Überstrahlung (Irradiation) kommt: Der grüne Stängel erscheint daher weiß.
Außerdem ist das ganze Szenario naturschön – vor allem deshalb habe ich dieses Motiv fotografiert.
Ich glaube nicht ganz, daß Du den Tropgfen nur wegen dem Naturschönen fotografiert hast, sondern weil der Tropfen ganz verschiedenen Effekten ausgesetzt war.
Überstrahlung oder Sprung allein ist es ja nicht, sondern die Summe machts.
Es tauchen ja noch unter dem überstrahlten Stengel Farben auf, blau ist es wohl. (Bin rotgrünblind).
Ah, Stängel heisst es ja neuerdings, bin nicht firm im Neudeutschen.
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Sagen wir mal so: Ich habe Probleme, das Naturschöne vom physikalisch Interessanten zu trennen. Manchmal reicht, dass etwas schön ist, um entsprechend gewürdigt zu werden. Oft entdecke ich dann, dass diese Schönheit auch physikalische Gründe hat.
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Du gehts ja mit „Vorkenntnissen“ ins zu Sehende.
Dadurch erkennst Du auch sofort, daß da noch mehr ist als nur „Lichtgetümmel“.
Wenn ich eine Fliege sehe und da blinkt was, fotografiere ich auch die profane Fliege xyz. Ich sehe dann auf dem Bildschirm, daß sie eine Blase ausstülpte wie einen Kaugummi.
Wissen verändert Sehen.
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Das ist wohl wahr. Jeder geht mit „Vorurteilen“ an das was er wahrnimmt. Das Schöne an unseren Blogs ist doch, dass wir vielleich auch anderen den je spezifischen Blick nahebringen können, jedenfalls manchmal… 😉
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Dieses Foto lässt sich seinen genauen Gehalt nicht gern entreißen, die Wahl des Ausschnitts macht es schwer, den Kontext mitzudenken. Dadurch wird es eben auch schön abstrakt.
Dein begleitender Text lenkt den Blick und hilft zu verstehen.
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Was du sagst stimmt. Die Wahl des Ausschnitts ist ein wesentlicher Aspekt. Wenn der Kontext nicht nur mitgedacht, sondern auch mitgezeigt würde, ginge einiges an Überzeugungskraft und Schönheit verloren.
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Wie bei vielem im Leben 😉
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So ist es.
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eine wunderschöne Detailbeobachtung!
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Vielen Dank!
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Eine zauberhafte Landschaft, helle Wege durch Palmenwälder, blaue Liliengewächse dazwischen….Daß alles dies in einem einzigen Wassertropfen erscheint, ist unfaßbar. Nun lese ich die physikalischen Erklärungen durch. Ob sie mir wohl alles erklären? Ich versuch’s.
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Mir ist schon viel daran gelegen, wenn man vom Naturschönen angesprochen wird.
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Die Gabelung einer Pflanze ist also – hier im „Vergrößerungsglas“ des Tropfens – das eigentlich Wunderbare. Wir schauen also gleichsam in die „Geheimnisse“ einer Pflanze hinein, so etwa möchte ich es sagen… Und lese weiter…
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So könnte man es sehen.
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„Durch die Brechung des Lichts tritt ein Sprung auf…“Wir sehen also zugleich das Vordergründige und das Hintergründige. Das verstehe ich nicht ganz, muß ich aber auch noch nicht verstehen. Durch die Brechung des Lichts sehen wir doch eigentlich das weiße Licht in den Farben des Regenbogens. Doch das ist hier nicht der Fall.
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Brechung zeigt sich darin, dass das Licht beim Übergang von einem in ein anderes Medium die Richtung geändert wird. Da der „Knick“ für jede Farbe des weißen Lichts etwas anders ist, zerfällt dieses in Spektralfarben (wie beim Regenbogen). Aber damit man diese Farben überhaupt sieht, muss die Trennung durch die Farbzerlegung groß genug sein. Das ist hier nicht der Fall. Aber man sieht beim Übergang vom Tropfen zur übrigen Umgebung einen Sprung in den Blattadern aufgrund der Brechung.
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Ja, das „ganze Szenario“ ist wirklich „naturschön“, vor allem durch das einfallende Sonnenlicht. Daß es dadurch auch zu Spiegelungen kommt, das schaue ich mir noch an…..
Auf jeden Fall überwiegt die Freude an diesem bezaubernden Gesamteindruck. Aber es ist keine Zauberei.
Die „Wunder“ geschehen im Rahmen der Naturgesetze, nicht außerhalb davon.
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Das sehe ich auch so.
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