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Didaktik, Geschichte, Wissenschaftstheorie, Physik im Alltag und Naturphänomene, Strukturbildung, Selbstorganisation & Chaos

Mineralische Bäumchen im Steinbruch

Diese schöne Steinplatte habe ich ganz bei uns in der Nähe in einem Steinbruch freigelegt, indem ich ohne großen Aufwand eine darüber liegende Platte abgehoben habe. Ich war sofort begeistert von diesen naturschönen Strukturen. Man blickt hier allerdings nicht auf versteinerte Bäumchen, obwohl es sich ebenfalls um dendritische (dendrites: zum Baum gehörend) Objekte handelt. Diese Dendriten sind vor vielen Millionen Jahren im Plattenkalk gewachsen. Es handelt es sich um Eisen- und Manganabscheidungenen auf Kluftflächen des Kalks. Entstanden sind sie dadurch, dass mineralreiches Wasser mit hohen Konzentrationen von Eisen und Mangan von Ritzen im Gestein ausgehend in mikroskopisch kleine Hohlräume zwischen den Kalksteinlagen eingedrungen sind und sie haben durch ein sogenanntes diffusionsbegrenztes Wachstum (DLA) diese dendritischen Muster hervorgebracht haben.
Der Vorgang lässt sich übrigens in einfachen Freihandexperimenten nachvollziehen ohne Äonen auf das Ergebnis warten zu müssen.

Diskussionen

12 Gedanken zu “Mineralische Bäumchen im Steinbruch

  1. ist aber viel schöner, wenn man Äonen warten musste.

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    Verfasst von gkazakou | 6. Januar 2023, 00:08
  2. Ganz wunderschön gewachsene Bäumchen in einer so großen Steinplatte!

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    Verfasst von Gisela Benseler | 6. Januar 2023, 01:57
  3. Eine sehr schöne Steinplatte mit bezauberndem „Innenraum“ ist das! Vor einigen Jahren fuhren wir auch immer wieder mal zu einem Ort, Steinbruch wo es diese Steinplatten mit so hübschen Maserungen von Pflanzen gibt und man konnte dort auch selbst auf Entdeckungstour nach Versteigerungen gehen. Holte mir auch einige dieser Platten mit nachhause für den Garten, wo sie noch immer als heller Hintergrund u.a. hübsche Beete zieren.
    Liebe Grüße, Hanne

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    Verfasst von hanneweb | 6. Januar 2023, 09:57
    • Vielen Dank für deinen Kommentar. Besonders beeindruckt hat mich, dass der Steinbruch ganz in der Nähe derartige Schönheiten hervorbringt. Man muss halt nur ein wenig suchen und kratzen und schon stößt man auf solche Präziosen.
      Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und liebe Grüße,
      Joachim

      Gefällt 1 Person

      Verfasst von Joachim Schlichting | 6. Januar 2023, 10:14
  4. Ja, das ist ganz besonders.
    Schön, dass man eine triftigen Erklärung dazu hat.
    Das wiederum zeigt auf, dass die langlebige und oft wiederholte Auffassung, Wissenschaft nehme weg, reduziere, schwer nachzuvollziehen ist. Ganz im Gegenteil: sie addiert noch etwas hinzu.

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    Verfasst von kopfundgestalt | 6. Januar 2023, 12:17

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