Die Spuren im Sand zeugen von der Komplexität des vorangegangenen Sandsturms zum Zeitpunkt als dieser sich beruhigt hatte und diesen Anblick hinterließ. Natürlich lässt sich daraus nicht die Struktur der Luftströmungen ablesen, denn wir haben hier ja nur das Muster des Zusammenwirkens von willenlosen Sandkörnern, die nicht viel mehr als ihre Größe, Dichte (Farbe) und Gewichtskraft einzubringen hatten.
Es ist kein Chaos im Sinne von stochastischer Zufälligkeit entstanden, sondern ein wohgeformtes, von teilweise entmischten hellen und dunklen Sandkörnern untermaltes ästhetisch ansprechendes Rippelfeld.
Ich zögerte auch dann noch, es zu betreten, als das Foto bereits im Kasten war, um es nicht zu zerstören. Diese Hemmung ist natürlich nicht frei von Irrationalität, denn für wen sollte es erhalten bleiben? Die Wahrscheinlichkeit, dass sich in der nächsten halben Stunde jemand hier her verirrt und der sich auch noch von den Strukturen angesprochen gefühlt hätte, war äußerst gering. Außerdem hätte danach der immer noch gemächlich über die Rippel streichende Wind vermutlich schon wieder Neues hervorgebracht.
Wunderschön. Findet man dafür die passenden Worte? Können wir diese Schönheit wirklich erklären? Dennoch ist solch eine Schönheit kein Zufall sondern Ausdruck von Gesetzmäßigkeiten. Ob es wohl auch Gesetze der Schönheit gibt? Oder Gesetze von Strömungen und Bewegungen?
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Ich glaube die PASSENDEN Worte dazu werden wir wohl kaum finden. Schönheit wird immer ein Geheimnis bleiben. Beschreiben lassen sich nur die Strukturen, die der Wind im Zusammenspiel mit dem Sand erzeugt.
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„Es ist kein Chaos im Sinne von stochastischer Zufälligkeit entstanden …“ – genau richtig, Ilya Prigogine (Nobelpreis 1977) nannte es „dissipative Strukturen“. Es ist immer wieder erstaunlich, wie aus den zufälligen turbulenten Luftbewegungen und ebenso zufälligen Bewegungen der Sandkörner darin solche wunderbaren Strukturen entstehen können. Mich faszinieren sie auch immer wieder. Danke für diese schöne Beobachtung!
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Ja, die dissipative Struktur ist bereits mit dem Wind vergangen. Man sieht hier nur die „toten“ Überreste.
Apropos, ich habe noch ein Exemplar des Schulbuchs über Nichtlineare Physik auftreiben können und bringe es Montag zur Post.
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betr Schulbuch: das ist ja großartig, herzlichen Dank!
und ja, von den dissipativen Strukturen sehe wir nur noch die Überreste, ich spreche dann nie von den „toten“ Überbleibseln, sondern nenne sie „eingefrorene dissipative Strukturen“.
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Momentaufnahme gewissermaßen, ohne Bedeutung für das System, das sie einmal hervorgebracht hat.
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so ist es, die Nicht-Gleichgewichts-Eigenschaften unserer Welt bewirken ein ständiges Werden und Vergehen.
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🙂
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Ich hatte als Vorschulkind einen Frauenkopf in den Sand am Rand der Strasse geritzt – und der ist erstaunlich gut gelungen gewesen. Ich zeigte ihn meiner Mutter. Am nächsten Tag waren schon einige über diese Stelle gegangen.
In Fuerteventura bat ich ein Päarchen herbei, um ihnen zu zeigen, daß die Fliege auf der Kaktusblüte mellierte Augen hatte. Diese sieht man nur, wenn man von ihnen weiß. Ohne diese Kenntnis sieht man nur „Fliege“.
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Unser ewiger Wunsch, Dinge zu bewahren und zu erhalten bleibt unerfüllt. Ja, und sehen will gelernt sein.
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Wunderschön sieht das aus. Klar, dass man da nicht reintrampeln mag. Erinnert mich an mein Wasserfallkragenhemdchen…das sieht vorne ähnlich aus, aber in Schwarz. Und es ist auch keine Brise drübergefegt.-
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Eigentlich sind diese durch Foto u.Ä. eingefrorenen Strukturen ja nur eine Momentaufnahme eines sich ständig ändernden Vorgangs. Die Natur ist an „Erhaltung“ nicht interessiert.
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Unglaublich schön! Es nicht zerstören zu wollen zeigt ja auch eine gewisse Ehrfurcht vor den formenden Kräften, die hier ihr Wirken zeigen…. und ja, diese Künstler lehnen sich nicht zurück und betrachten wohlwollig ihr Werk… weiter geht’s der Wandel ist stetig, wenn auch mal schneller oder langsamer 😅
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Vielen Dank! Genauso ist es, wie du es beschreibst 🙂
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