
Wenn die Bäume ihr Laub verloren haben (man sollte vielleicht besser sagen: abgegeben haben), präsentiert sich der Mond oft in naturschönen Kontexten. Diesmal scheint sich der nahezu volle Mond in den Ästen einen Baumes verheddert und damit die Distanz zwischen Baum und Himmel aufgehoben zu haben. Die dem Mond nahezu diametral gegenüberstehende untergehende Sonne verleiht nicht nur dem Baum, sondern auch dem Mond einen rötlichen Teint.
Als ich meine Begleiterin darauf aufmerksam machte, fand sie das ein wenig zu mystisch, was ich wiederum als merkwürdig empfand. Denn ich hatte es rein physikalisch gemeint, um deutlich zu machen, dass trotz ihrer ansonsten großen Unterschiede – der Baum als irdisches und der Mond als himmlisches Objekt – sich hier beide völlig gleich verhalten: Sie reflektieren das rötliche Sonnenlicht.
Der Anblick des Fotos mutet meines Erachtens fast wie eine Grafik an, weil uns das Anschauungsvermögen bei der Zusammenschau an sich weit voneinander entfernter Gegenstände zuweilen im Stich lässt.
Genau das hatte ich heute bemerkt: durch ein Zaungitter auf einen Hof niederblickend, kam es mir vor, dass der Zaun zu dicken Metallstreben in 2 m Entfernung wurde. Das ist reichlich irritierend. Und das Metalltor bleibt auch eine geraume Zeit so, sich lediglich als virtuell outend dadurch, das es zittrig erscheint.
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An solchen Beispielen kann man sehr schön erkennen, wie schwierig es in der Wahrnehmung ist, eindeutige Zuordnungen zu schaffen.
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Ein unglaublich schöner Anblick und Foto! Selbst die Zweige haben einen rosa Schimmer.
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Vielen Dank! Der rosa Schimmer verrät, dass indirekt auch noch die Sonne im Spiel ist.
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Ein selten schönes Abbild des Mondes! Doch warum nur diese Berührungsangst vor dem „Mystischen“? Es beißt ja nicht. 😉
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Danke schön! Ich selbst habe kein Problem mit dem Mystischen. Vielleicht habe ich es nicht gut ausgedrückt. Wenn meine Absicht einen interessanten physikalischen Aspekt hervorzuheben als mystisch missverstanden wird, dann ist das schon komisch. Eigentlich hätte ich mich ja darüber freuen können, mal nicht als typischer Physiker verstanden zu werden 😉
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Und groß ist er- der Mond!
Eine schöne Lichtstimmung, die den Trabanten mal wieder in den Blick rückt. Ich sehe ihn überhaupt immer gern.
…grüßt Syntaxia
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In diesen Tagen ist der Vollmond (bei uns) immer mal wieder sehr schön zu sehen. Da wir für die Mondgröße keinen echten Vergleichsmaßstab haben, nehmen wir ihn in unterschiedlichen Größen wahr. Am kleinsten erscheint er uns im Zenit (was jetzt im Winter sehr gut zu sehen ist) am größten im Vergleich zu vertrauten Gegenständen (wie hier mit dem Baum).
Ich sehe ihn auch immer gern egal ob als Voll- oder Sichelmond. Er ist ein treuer Begleiter 😉
Viele Grüße, Joachim.
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Man könnte vergessen, dass Mond und Baum von der gleichen Sonne im gleichen Moment angeleuchtet werden …
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Genau und das finde ich auf eine bestimmte Weise beeindruckend.
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