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Physik im Alltag und Naturphänomene, Strukturbildung, Selbstorganisation & Chaos

Eiskunst auf der Wasserpfütze

So manche zugefrorene Wasserpfütze (hier ein Ausschnitt) besticht durch oft naturkünstlerische (ich weiß – ein Oximoron) Muster, die in einer ziemlich direkten Weise das visualisieren, was schon vorher irgendwie da war, bevor die Temperatur unter den Gefrierpunkt sank. Will man dennoch beschreiben, was bei der Übersetzung der Beschaffenheit der Pfütze von einer hohen in eine tiefe Temperatur passierte, so muss man sich auf wesentliche Aspekte beschränken. Dazu zählen die Beschaffenheit des matschigen Untergrunds der Pfütze, die Geschwindigkeit, mit der Wasser versickert (vermutlich an den verschiedenen Stellen unterschiedlich), die Temperaturschwankungen, die Luftfeuchte, die Bedeckung des Himmels… Und selbst wenn man diese Aspekte alle in Betracht zieht, könnte wohl kein Computerprogramm die Entwicklung dieses Musters vorherberechnen. Wir kennen zwar die Naturgesetze, die bei dieser Entwicklung im Spiel sind, aber Details und insbesondere sensitive Punkte, bei denen es durch winzige Unterschiede zu qualitativ völlig anderen Strukturbildungen kommen kann, haben wir grundsätzlich nicht im Griff. Um es etwas pauschaler zu sagen: Der Zufall spielt oft mit dem Zünglein an der Waage.
Dennoch, einige typische Entwicklungen beim Zufrieren der Pfütze können zumindest im Prinzip physikalisch beschrieben werden. Wer sich dafür interessiert, sei auf frühere Beiträge verweisen, z.B. hier und hier und hier und hier und hier und hier und hier)

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Diskussionen

6 Gedanken zu “Eiskunst auf der Wasserpfütze

  1. Schön!
    Außerdem habe ich ein für mich neues Wort gelernt: Oximoron.
    Danke. Und in den Träumen werde ich wieder dieses geheimnisvolle Eisknistern hören…

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    Verfasst von wildgans | 24. Januar 2023, 00:14
  2. „Und selbst wenn man diese Aspekte alle in Betracht zieht, könnte wohl kein Computerprogramm die Entwicklung dieses Musters vorherberechnen. “
    Die Gemengenlage wird sich ja auch ständig ändern/in Bewegung sein, z.b. wenn etwas abbricht/absackt.

    Gefällt 1 Person

    Verfasst von kopfundgestalt | 24. Januar 2023, 02:20
  3. Lieber Joachim.
    Solche vereiste Pfützen faszinieren mich auch immer wieder mit ihren manchmal sogar mehrschichtigen Mustern und Hohlräumen. Eine der so schönen Kunstwerke der Natur, die aber leider auch immer wieder zum darauf treten reizen, wie ichs bei meiner kleinen Wanderung am Fluss entlang vor kurzem wieder feststellte.
    Liebe Grüße, Hanne

    Gefällt 1 Person

    Verfasst von hanneweb | 24. Januar 2023, 08:06
    • Danke, liebe Hanne. Das Bedürfnis draufzutreten ist vermutlich eine Mischung aus Entdeckergeist, Zerstörungswillen und Genuss an der sinnlichen Wahrnehmung (u. A. akustischer Art). Ich habe mich inzwischen soweit im Griff, dass ich bei schönen Exemplaren erst fotografiere, dann untersuche und zum Abschluss den unverwechselbaren Klang des Zersplitterns unter den Füßen genieße.
      Liebe Grüße, Joachim.

      Gefällt 3 Personen

      Verfasst von Joachim Schlichting | 24. Januar 2023, 08:59

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