Man könnte auch sagen Eis und bunt. Denn die weißen Pflanzen, die sich hier als Alternative zur Botanik aufspielen, sind Kristalle aus Eis. Interessanterweise haben sie sich an den Resten der botanischen Pflanzen niedergelassen, so als würden sie nur das fortsetzen, was die grünen Pflanzen zurzeit der Kälte wegen weitgehend ruhen lassen müssen. Sie wetteifern auf diesem Foto mit den bunten Farben auf dem zu Matsch marginalisierten und dann gefrorenen ehemaligen Bach. Farbgeber ist eine andere uns wenig vertraute aber dafür zur organischen Welt gehörende Lebenform: Bakterienkolonien. Sie existierten hier schon vor dem Frost als Biofilm, in einer dünnen Kahmhaut, die die Bakterien auf dem Wasser bildeten. An den schönen Interferenzfarben kann man erkennen, dass diese Haut sehr dünn ist (Größenordnung: Wellenlänge des sichtbaren Lichts). Ob die Tierchen trotz der Erstarrung zu einer Eisschicht noch leben und die Frostphase lebend überstehen, konnte ich auf die Schnelle nicht herausfinden.
Mit Bakterien hatte ich mich noch nicht direkt befasst gehabt. Nur im Zusammenhang mit dem Begriff Holobiont.
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Sind wir nicht alle Holobionten. Ohne Bakterien u.Ä. wären wir nicht lebensfähig.
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Alle, auch Insekten. Wie sollen denn manche von Holz und ähnlichem leben können?
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Genau. Leider werden die Bakterien und Co. meist auf die Schädlinge reduziert.
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Alles Lebendige hat sich von Anfang an gegenseitig genutzt. Die Kraftwerke der Zelle, die Mitochondrien, sind ja auch so entstanden.
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Und das Schöne daran ist, dass diese meist mit einem negativen Beigeschmack angesehenen Tierchen es verstehen, uns mit bildschönen Szenarien zu betören.
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Ein zauberhaft schönes Kunstwerk der Natur!
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Ja, es ist so als hätten sich die die verschiedenen Spezies zusammengetan, um etwas Schönes hervorzubringen.
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So scheint es zu sein.😊
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🙂
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Guten Morgen lieber Joachim.
Wieder so interessant zu lesen und hatte dieses Bunt der Bakterien spontan für eine Öllache gehalten, sowie diese bezaubernden Eiskristalle für hübsche Blümchen.
Liebe Grüße und hab noch einen schönen Tag 🍀
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Danke, liebe Hanne. Als ich eine solches Phänomen zum ersten Mal sah, dachte ich auch zuerst an Umweltverschmutzung durch Öl und Co. Aber als ich es dann in „unberührter“ Umgebung erneut antraf, bin ich der Sache auf den Grund gegangen. Und siehe da, es ist nicht nur harmlos, sondern auch schön. Diese Schönheit kann man mit gutem Gewissen genießen.
Genieße noch den schönen Restsonntag und sei herzlich gegrüßt,
von Joachim.
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