
Dies ist eine zugefrorene Wasserpfütze mit einer ursprünglich sehr wilden Topologie. Als sie mit Wasser volllief, ragten nur noch einige Relikte des Untergrunds aus dem Wasser heraus. Auf dem Foto ist das der hellbraune zerklüfte Teil. Der ihn umgebende dunkelbraune Bereich bildet eine Art Tableau, das vom Wasser gerade noch bedeckt war bevor der Frost einsetzte. Und als das Wasser dann gefror und die gesamte Pfütze bis auf den hellbraunen Teil mit einer Eisschicht überzog, war der dunkelbraune Bereich fest mit der transparenten Eisschicht überdeckt und verbunden. Unter der übrigen Eisschicht konnte man den noch mit Wasser gefüllten tieferen Teil des Pfützenbodens sehen, der eine ähnliche Braunfärbung aufwies wie das Tableau. Soweit die Szenerie einige Stunden nach Einbruch des Frostes.
Am nächsten Tag zeigte sich dann die im Foto dargestellte Szenerie. Der helle Bereich besteht aus einer Eisschicht, die keine Berührung mehr mit dem Wasser hat, auf der sie ursprünglich entstanden ist. Sie kann daher auch nicht dicker werden. Vielmehr überdeckt sie einen Hohlraum über dem weitgehend im Boden versickerten Wasser. Durch die hohe Luftfeuchte unter dieser Eisschicht bildete sich auf deren innerer Seite ein Reifbelag, durch den die Eisschicht undurchsichtig wurde.
Die Strukturen in dieser weißen Eisschicht sind darauf zurückzuführen, dass das Wasser wegen unterschiedlicher Wassertiefen und demzufolge unterschiedlich langer Versickerungszeiten andere Verläufe der Reifbildung bewirkt wurden.
Wegen der Unförmigkeit der dreidimensionalen Pfützenmorphologie entstand keine einheitliche Eisfläche, die vielleicht zum Glitschen geeignet gewesen wäre, sondern ein zweidimensionales Natur-Kunstwerk (Oxymoron!), das es meines Erachtens wert war fotografiert und hier gezeigt zu werden.
Sieht recht künstlerisch aus…Wunderschön!
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Vielen Dank! Neben dem ästhetischen Genuss fordert es zu Überlegungen heraus, wie es zustande gekommen sein mag.
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Ja dieses Eiskunstwerk ist es auf jeden Fall wert, hier gezeigt zu werden. Sehr eindrucksvoll und schön!
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Gerade das Innerste wirkt dazwischen besonders schön: etwa wie ein Blumenstrauß vor dunklem Hintergrund, umrahmt von weißer Eisschicht.
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Die Eisschicht regt in der Tat die Fantasie an. Heute hat es wieder gefroren. Mal sehen, was es da Neues an Strukturen zeigt. 🙂
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Und die Eisumrandung wirkt wie weiße Schleier, weich dahin drapiert. Nun, aber das sind Täuschungen der Augen.
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Was heißt schon Täuschung. Auch ein Ölgemälde ist eine vielgestaltete Ansammlung an Farben auf einer Leinwand. Der Unterschied zu den Eisstrukturen besteht darin, dass in diesem Fall eine Absicht dahinter stand und die Wahrnehmung in eine gewünschte Richtung lenken sollte.
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😊
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Solche gefrorenen Pfützen sind immer wieder faszinierend anzuschauen und diese hier ist ein kleines Kunstwerk der Natur, lieber Joachim!
Liebe Grüße, Hanne
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Danke liebe Hanne. Man fragt sich manchmal, ob die Natur das absichtlich macht. Oder ist unser Einfühlungsvermögen so groß, dass wir gern schöne Muster sehen?
Liebe Grüße, Joachim.
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Was aus so wilden Topologien alles so entstehen kann! Würden die Pfützen auf planem Untergrund, ruhen, würden sie Dich wohl kaum so stark anziehen.
Die Undurchsichtigkeit der Eisflächen verführt wohl auch zum Zerknacken, denn der nun kundige Leser weiß vom Hohlraum darunter und nicht von Brühe, in der er unmittelbar treten würde.
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Diese wilden Topologien sind entscheidend. Da die Natur dazu tendiert alles einzuebnen (mit Ausnahmen), sind oft menschliche Aktivitäten (z.B. Bautätigkeit) Ausgangspunkt für detailreiche Strukturen.
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