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Energie und Entropie, Physik im Alltag und Naturphänomene, Strukturbildung, Selbstorganisation & Chaos

Nach den Eiskristallen kamen die Salzkristalle

Nachdem der Winter nunmehr schrittweise auf dem Rückzug ist, drängen sich immer mal wieder Hinterlassenschaften der kalten Jahreszeit in den Blick. Manchmal zeigen diese sich von der schönsten Seite, wie beispielsweise im obigen Foto. Es handelt sich um eine Fliese, die während der Vereisung vor einiger Zeit mit Salz bestreut wurde, um die Eisschicht zum Schmelzen zu bringen und damit die Rutschgefahr zu beseitigen.
Durch Salz wird der Schmelzpunkt von Wassereis herabgesetzt. Es gefriert bei einer niedrigeren Temperatur als reines Wasser. Es bleibt also auch bei Temperaturen flüssig, die allerdings nicht zu weit unter dem normalen Gefrierpunkt von 0 °C liegen dürfen.  Diese Bedingung ist in unseren Breiten den meisten Fällen erfüllt.
Auch eine bereits vorhandene Eisschicht kann oft mit Salz aufgetaut werden, weil sie stets mit einer dünnen Wasserschicht bedeckt ist, die sich mit dem Salz verbindet und zu immer tieferen Schichten vordringt.
Nachdem es wieder wärmer geworden, das Wasser verdunstet ist, bleibt das gelöste Salz zurück und verfestigt sich wieder. Dabei bilden sich der Gitterstruktur des Salzes (Natriumchlorid) entsprechend Salzkristalle, die teilweise ästhetisch ansprechende Muster bilden wie hier auf der früher vereisten und mit Salz behandelten Fliese.
Ich weiß, man sollte beim Enteisen mit Salz sparsam umgehen. Das tue ich normalerweise auch, aber in diesem Fall handelte es sich um eine lokal beschränkte Maßnahme, bei der alles Salz wieder zurückgewonnen wurde. Bevor ich die Fliesen säuberte, erlaubte ich mir jedoch das obige – wie ich meine naturschöne – Foto zu machen.

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Diskussionen

19 Gedanken zu “Nach den Eiskristallen kamen die Salzkristalle

  1. Ähnelt sehr den feinen Häkeldeckchen meiner Schwiegermutter. 😊

    Gefällt 1 Person

    Verfasst von gkazakou | 19. März 2023, 00:08
  2. Ich denke hier an Wols – obwohl ich seine Werke vor 30 Jahren zuletzt sah.
    Inwieweit diese Assoziation stimmt , steht wohl in den Sternen.😉

    Gefällt 1 Person

    Verfasst von kopfundgestalt | 19. März 2023, 00:13
  3. Wunderbar, in der Anmutung eines gehäkelten Deckchens.

    Gefällt 1 Person

    Verfasst von derdilettant | 19. März 2023, 00:16
  4. Ja, da hat sich wirklich ein naturschönes Ornament aus Salzkristallen gebildet. Wunderbar, fast wie ein „Zeichen des Himmels“ dafür, daß hier der Umwelt

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    Verfasst von Gisela Benseler | 19. März 2023, 08:56
  5. daß hier der Umwelt kein nachhaltiger Schaden entstanden ist.💗

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    Verfasst von Gisela Benseler | 19. März 2023, 08:56
  6. #salzkriechen

    Gefällt 2 Personen

    Verfasst von matter birgit | 19. März 2023, 17:29
  7. Sparsamer Umgang, wo nicht Verzicht darauf, bei der Anwendung von Streusalz ist ratsam. Die Rückgewinnung stelle ich mir allerdings schwierig vor und würde dieses mineralische Würzmittel auch nicht mehr in der Küche verwenden wollen.

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    Verfasst von gerlintpetrazamonesh | 19. März 2023, 19:09
    • Wir habe einen Topf für Rehe, in dem sie sich gerne mal was Salziges gönnen…

      Gefällt 2 Personen

      Verfasst von Joachim Schlichting | 19. März 2023, 19:51
      • Ein Salzleckstein, die salzige Brühe an einem PFahl, Baumstumpf abtropfend, das mag das Wild. Wenn Rehe (Capreolus capreolus) Wasser schöpfen, ebenso salziges Wasser, dann muß man fragen, ob sie krank sind (beispielsweise Durchfallserkrankung, im Hochsommer auch Überanstrengung und darauf beruhender Salzmangel. Denn normalerweise genügt ihnen die Feuchtigkeit aus der natürlicherweise krautigen Nahrung und sie trinken für gewöhnlich nicht.

        Gefällt 2 Personen

        Verfasst von gerlintpetrazamonesh | 19. März 2023, 20:35
      • Ein Jäger aus dieser Gegend hatte mich bestärkt. Aber dein Einwand wird mich dazu bringen, der Sache mal genauer auf den Grund zu gehen… 😉

        Gefällt 1 Person

        Verfasst von Joachim Schlichting | 19. März 2023, 21:11

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