Nachdem der Winter nunmehr schrittweise auf dem Rückzug ist, drängen sich immer mal wieder Hinterlassenschaften der kalten Jahreszeit in den Blick. Manchmal zeigen diese sich von der schönsten Seite, wie beispielsweise im obigen Foto. Es handelt sich um eine Fliese, die während der Vereisung vor einiger Zeit mit Salz bestreut wurde, um die Eisschicht zum Schmelzen zu bringen und damit die Rutschgefahr zu beseitigen.
Durch Salz wird der Schmelzpunkt von Wassereis herabgesetzt. Es gefriert bei einer niedrigeren Temperatur als reines Wasser. Es bleibt also auch bei Temperaturen flüssig, die allerdings nicht zu weit unter dem normalen Gefrierpunkt von 0 °C liegen dürfen. Diese Bedingung ist in unseren Breiten den meisten Fällen erfüllt.
Auch eine bereits vorhandene Eisschicht kann oft mit Salz aufgetaut werden, weil sie stets mit einer dünnen Wasserschicht bedeckt ist, die sich mit dem Salz verbindet und zu immer tieferen Schichten vordringt.
Nachdem es wieder wärmer geworden, das Wasser verdunstet ist, bleibt das gelöste Salz zurück und verfestigt sich wieder. Dabei bilden sich der Gitterstruktur des Salzes (Natriumchlorid) entsprechend Salzkristalle, die teilweise ästhetisch ansprechende Muster bilden wie hier auf der früher vereisten und mit Salz behandelten Fliese.
Ich weiß, man sollte beim Enteisen mit Salz sparsam umgehen. Das tue ich normalerweise auch, aber in diesem Fall handelte es sich um eine lokal beschränkte Maßnahme, bei der alles Salz wieder zurückgewonnen wurde. Bevor ich die Fliesen säuberte, erlaubte ich mir jedoch das obige – wie ich meine naturschöne – Foto zu machen.
Ähnelt sehr den feinen Häkeldeckchen meiner Schwiegermutter. 😊
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Stimmt, wir haben auch noch solche Deckchen… Müsste man vielleich man wieder ans Tageslicht holen 😉
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Ich denke hier an Wols – obwohl ich seine Werke vor 30 Jahren zuletzt sah.
Inwieweit diese Assoziation stimmt , steht wohl in den Sternen.😉
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Eine gewisse Ähnlichkeit zu manchen seiner Werke ist durchaus zu erkennen, wenngleich das strahlende Weiß der Kristalle wohl nicht in seinem Sinne gewesen wäre.
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Sicherlich
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🙂
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Wunderbar, in der Anmutung eines gehäkelten Deckchens.
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Schön diese Verbindung: Kristallisation (Natur) = Häkeln (Mensch)
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Ja, da hat sich wirklich ein naturschönes Ornament aus Salzkristallen gebildet. Wunderbar, fast wie ein „Zeichen des Himmels“ dafür, daß hier der Umwelt
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daß hier der Umwelt kein nachhaltiger Schaden entstanden ist.💗
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Die Eiskristalle gingen in die Kanalisation. Vielleicht finden sie ja mal wieder eine Situation zu kristallisieren.
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#salzkriechen
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Dass man den Effekt in der Kunst ausnutzen kann, liegt eigentlich nahe. Aber davon hatte ich bisher noch nichts gehört.
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ok;
zu hören gibt’s einiges zu #Salzkriechen LiveStreaming via YouTube @kunsttalk kanal
oder
https://www.instagram.com/kunstforscherin_/
oder
https://kunstderkunsttherapie.com/2023/02/26/versalzungsanlagen/
oder
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Vielen Dank, dem werde ich in der nächsten Zeit mal nachgehen 🙂
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Sparsamer Umgang, wo nicht Verzicht darauf, bei der Anwendung von Streusalz ist ratsam. Die Rückgewinnung stelle ich mir allerdings schwierig vor und würde dieses mineralische Würzmittel auch nicht mehr in der Küche verwenden wollen.
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Wir habe einen Topf für Rehe, in dem sie sich gerne mal was Salziges gönnen…
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Ein Salzleckstein, die salzige Brühe an einem PFahl, Baumstumpf abtropfend, das mag das Wild. Wenn Rehe (Capreolus capreolus) Wasser schöpfen, ebenso salziges Wasser, dann muß man fragen, ob sie krank sind (beispielsweise Durchfallserkrankung, im Hochsommer auch Überanstrengung und darauf beruhender Salzmangel. Denn normalerweise genügt ihnen die Feuchtigkeit aus der natürlicherweise krautigen Nahrung und sie trinken für gewöhnlich nicht.
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Ein Jäger aus dieser Gegend hatte mich bestärkt. Aber dein Einwand wird mich dazu bringen, der Sache mal genauer auf den Grund zu gehen… 😉
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