Früher wurden die Bilder noch über den Umweg – Auge-Gehirn-Hand-Pinsel – gestaltet. Heute sind es Pixel, in ihrer Abstraktheit kaum zu überbieten. Dennoch vertrauen wir ihnen oft mehr als dem Auge von – sagen wir – Leonardo da Vinci. So habe ich die Wüste gesehen, denke ich, wenn ich den hier visualisierten Datensatz vor Augen … Weiterlesen
Das Foto zeigt eine Momentaufnahme eines scheinbar bewegten Vorgangs. Aber die wirbelnde Strömung wurde nicht erst durch die Fotografie stillgelegt. Sie war es schon vorher. Man blickt nämlich auf die letzten Spuren des durch anbrandende und am Sandstrand auslaufende Wellen in ein quasigeordnetes Bündel von Sandsträhnen überführtes Ensemble.Die Strähnen sind nämlich schon lange getrocknet, das … Weiterlesen
Durch den Wind erzeugte Strukturen im Sand der Dünen und kleine Sandlawinenabgänge erzeugte Strukturen führen oft zu naturschönen Ansichten.
Man kann sich gar nicht genug wundern, mit welcher „Kreativität“ das Zusammenspiel von Wind und Dünensand Skulpturen hervorbringt, die eine feste Form zu haben scheinen, einige Minuten später aber wieder ganz anders aussehen.
In der schon früher beschriebenen Dünenlandschaft gibt es immer wieder etwas Neues zu sehen. Der Sand besteht dort aus hellen und dunklen Körnern, wobei die dunkleren eine größere Dichte haben. Sie werden von Wind, Regen, Gravitation und in Küstennähe auch immer wieder vom anstürmenden Wasser gemischt und aber auch entmischt, wobei sich je nach den … Weiterlesen
Wind und Wasser formen den Sand am Strand und in den Dünen oft zu merkwürdigen Rippeln. Im vorliegenden Fall (Foto) glaubte ich in der schon nahenden Dämmerung sich langsam auflösende armdicke Seile vorzufinden, die hier irgendjemand abgelegt hat. Schnell wurde jedoch klar, dass – wie im einzelnen auch immer – die gestaltenden Kräfte der Natur … Weiterlesen
Das Foto zeigt den leeseitigen Abhang einer Sanddüne, auf dem gerade eine Lawine abgeht. Sie lässt zum einen an der oberen Abbruchkante erkennen, dass die Sandrippel schichtweise aus dunklen und hellen Sandkörnchen besteht. Diese Strukturbildung verdankt sich einem Entmischungsvorgang (Segregation) infolge vorangegangener Bewegung des Sands durch den Wind.Da ich keine größere Einwirkung auf die Dünenwand … Weiterlesen
Wer sagt die Wüste sei öd und leer, der kennt nicht die ganze Wahrheit. Die Sandwüste bestehend aus Myriaden von Sandkörnern, die in ihrer Schlichtheit und scheinbaren Nichtigkeit kaum zu überbieten sind, die durch die Finger rinnen und sich scheinbar allenfalls an den Partnerkörnern stoßen können, bringen oft durch Wind und Wellen „beflügelt“ faszinierende Strukturen … Weiterlesen
Die Sonne ist kaum aufgegangen und schickt ihr gelbliches Licht flach über die Hänge der Sanddünen. Dabei hebt sie eine feine Miniskulptur aus dem Sand hervor, die ich ansonsten wohl kaum wahrgenommen hätte. Diese kleine langgezogene Sandzunge erzählt mir dann eine kleine Geschichte, die ganz oben an der feinen Spitze beginnt. Man sieht dort das … Weiterlesen
Die beiden Fotos sind keine 200 m voneinander entfernt aufgenommen worden und doch trennen sie geologische Zeiträume. Das linke Foto ist gerade mal ein oder zwei Tage alt, nachdem die Struktur durch einen Sandsturm aus dunklem und hellem Sand geschaffen wurde. Das rechte Foto deutet auf eine ganz ähnliche Entstehungsgeschichte hin, aber es ist kein … Weiterlesen
Dieses polygonale Muster sah ich in einem dicht am Meer gelegenen hinter einigen Dünen tief gelegenen Sandgebiet. Obwohl es während der Beobachtung (Fotografie) völlig trocken war, vermute ich, dass die Musterung darauf zurückzuführen ist, dass unterhalb des Sandbodens das Grundwasser in geringer Tiefe anzutreffen ist. Und dieses Grundwasser dürfte wegen der Nähe des Meeres salzhaltig … Weiterlesen
Vielleicht wollte die Sammlerin (des Sandes, HJS) sich gerade den Lärm der verzerrenden und aggressiven Sinneseindrücke vom Leibe halten, den konfusen Wind des Erlebten loswerden, um endlich die sandförmige Substanz aller Dinge für sich zu haben, die Kieselstruktur des Seins zu berühren. Darum löst sie die Augen nicht von jenen Sänden, dringt mit dem Blick … Weiterlesen
Diese Sandstruktur ist im Überflutungsbereich eines Sandstrands entstanden. Sie wird von einem dünnen Waserfilm umspült, der aus den Ausläufern der an den Stand anbrandenden Wellen hervorgeht. Winzige Wellen zeugen vom fließenden Wasser. Die Tagesringe des etwa 50 cm langen Sandgebildes gehen auf die Ebbe- und Flutzyklen zurück, die an ihm zehren und an seiner Substanz … Weiterlesen
In unserer Nähe gibt es einen verlassenen Steinbruch. Jedenfalls sieht man hier an Stellen, die noch nicht wieder der Vegetation anheimgefallen sind, interessante Gesteinsformationen, die Einblicke in eine Zeit vermitteln als hier noch Meeresboden war. Dieser ist infolge erdgeschichtlicher Umwälzungen zu Stein geworden und fällt schon dadurch besonders auf, dass er nicht mehr eben sondern … Weiterlesen
Sandwellen (Sandrippel) werden wie Wasserwellen vom Wind erzeugt und in Bewegung gehalten. Anders als die Wasserwellen gehen sie jedoch in einen Dornröschenschlaf über, solange der Wind eine Ruhepause einlegt. Das ist dann die Zeit, die vielfältigen oft ästhetisch ansprechenden Muster zu bewundern. Oft sind diese so schön, dass ich kaum darauf zu treten und darüber … Weiterlesen
Während die Sandkörner infolge der Erdanziehungskraft stoisch und unnachgiebig nach unten tendieren, werden sie vom Wind der Unberechenbarkeit des Wettergeschehens entsprechend immer wieder aufgescheucht, sodass ein bewegtes Wechselspiel der Kräfte zu jenen wunderschönen Rippelsystemenen führt, die man diesen regellos erscheinenden antagonistischen Wirkungen gar nicht zugetraut hätte. Die Choreografie der tanzenden Sandkörner steht nicht etwa in … Weiterlesen
Beim morgendlichen Wandern durch die Sanddünenlandschaft kämpfe ich mit dem Gemisch aus schwarzen und hellen Sandkörnern, die einzeln völlig harmlos sind, als größeres Kollektiv aber zumindest äußerst beschwerlich werden können. Beim Aufstieg an der steilen Leeseite einer Düne werden die Sandkörner durch kleinste Einwirkungen zu kollektiven Abwärtsbewegungen animiert, die mich – der ich mich auf … Weiterlesen
Eisblumen am Fenster oder auf der Pfütze scheinen pflanzliche Strukturen nachzuahmen. Denselben Eindruck kann man von bestimmten Mustern im Wüstensand gewinnen. So langweilig einzelne Sandkörner auch sein mögen, in großer Anzahl Wind und Wetter ausgesetzt bringen sie zuweilen wahre Kunstwerke hervor, insbesondere dann, wenn der Sand aus einer Mischung aus dunklen und hellen Sandkörnern besteht. … Weiterlesen
Die wie ineinander geschobene Keile wirkenden schiefen Ebenen aus Sand beeindrucken nicht nur durch ihre fast lineare Geometrie, sondern auch durch ihre Festigkeit und ästhetische Qualität. Was mich jedoch noch stärker fasziniert ist die Tatsache, dass dieses Gebilde aus winzigen höchst unterschiedlicher Sandkörnchen, die in der Schlichtheit, mit der sie untereinander wechselwirken (nichts als Stöße … Weiterlesen
Lawinen gibt es in ganz unterschiedlichen Kontexten und Ausprägungen. Gefürchtet sind die Schneelawinen in Wintersportgebieten. Dass Lawinen auch in Form von Sandlawinen an Dünenhängen auftreten können ist weniger bekannt. Es gibt sie in allen Größenordnungen. Kleinere Lawinen wie die in dem Foto dargestellten – in der vollen Länge etwa 3 m messenden Gebilde – lassen … Weiterlesen
In den ansonsten zumindest abschnittsweise gleichartigen Rippelfeldern auf Sanddünen findet sich manchmal wie aus heiterem Himmel ein ziemlich gerader Einschnitt, der ein relativ ebenes Feld in zwei Hälften teilt und sich mit einem besonderen Profil hervortut. Es muss etwas mit der Dynamik der durch den Wind transportierten Sandkörnchen zu tun haben. Ich habe manchmal halbstundenweise … Weiterlesen
Einfach gesagt, besteht die Sandwüste aus zahlreichen hellen und dunklen in Größe und Form geringfügig voneinander abweichenden Körnchen. Ihre Wechselwirkungen beschränken sich darauf, dass sie sich stoßen und reiben. Dennoch vermögen sie auf diese Weise erstaunlich reichhaltige und ästhetisch ansprechende Strukturen hervorzubringen, die wir bereits an zahlreichen Stellen dieses Blogs in Wort und Bild gewürdigt … Weiterlesen
Dieses ist schon längst gesagt, man kömmt aber von allen Seiten wieder darauf. So suchen wir Sinn in die Köperwelt zu bringen. Die Frage aber ist, ob alles für uns lesbar ist. Gewiß aber läßt sich durch vieles Probieren, und Nachsinnen auch eine Bedeutung in etwas bringen was nicht für uns oder gar nicht lesbar … Weiterlesen
In der nächsten Zeit werdet ihr hier in unregelmäßigen Abständen kleine Episoden aus der Wüste vorfinden, in die ich mich kürzlich für einige Zeit verbannt hatte, um für den angehenden Winter mit der Aufnahme von Sonnenenergie etwas vorzusorgen.
Die „Wüste“ von Maspalomas (Gran Canaria) zu durchqueren, kann eine ganz schön sandige Angelegenheit sein, insbesondere wenn ein Sandsturm dabei ist, die Dünen von den Spuren der Touristen zu säubern und nach seinem Gusto umzugestalten. Dabei entstehen immer wieder neue Muster aus schwarzem und hellem Sand, der ständig durchmischt und auch wieder zu ästhetisch ansprechenden … Weiterlesen
Diesen Stein hatte ich am Sandstrand vor Eintreten der nächtlichen Flut ein Stück in den Sand eines leicht abschüssigen Überflutungsgebietes am Strand gedrückt, sodass er nicht gleich vom Ansturm der Flut weggeschoben würde. Am nächsten Morgen sah es dann so wie auf dem Foto aus. Der Stein ist nicht nur tiefer in den Sand eingesunken, … Weiterlesen
Die Frage, ob Schatten sich bewegen oder nicht hat bereits Philosophen bewegt. Das Problem hängt meist an einer weiteren schwierigen Frage, ob nämlich der Schatten eine eigene Realität besitzt oder nicht. In der Literatur hat diese Frage zumindest in Adelbert von Chamissos (1781–1838) wundersamer Geschichte von Peter Schlemihl eine eindeutige Antwort erhalten.
Das Walroß und der Zimmermann, Spazierten hier am Strand Und weinten herzlich über den Entsetzlich vielen Sand: „O weh und ach!“ so seufzten sie, „Der Sand nimmt überhand!“ „Wenn sieben Mägde sieben Jahr Hier täglich siebenmal kehren, Ob sie dann wohl“, das Walroß sprach, „Den Strand vom Sand entleeren?“ Wohl schwerlich“, sprach der Zimmermann Und … Weiterlesen
Eines Tages, da ich gegen Mittag zu meinem Boot ging, gewahrte ich zu meiner großen Bestürzung am Strand den Abdruck eines nackten, menschlichen Fußes, der im Sand ganz deutlich zu sehen war. Daniel Defoe (1660 – 1731): Robinson Crusoe
In der Wüste oder wüstenartigen Sandlandschaften ist man oft von der organischen, nicht selten an geometrische Formen erinnernden Gestaltung der Dünen fasziniert. Wohnt der Natur eine dem menschliche Kunstempfinden entsprechende Tendenz inne, die selbst im rein Anorganischen, im trockenen Sand, der in seiner Schlichtheit und weitgehender Abwesenheit von Wechselwirkungskräften zwischen seinen Teilchen kaum zu unterbieten … Weiterlesen
Im Foyer eines älteren Gebäudes, in dem ich an mehreren Tagungen teilnahm, fielen mir merkwürdigerweise erst nach wiederholten Besuchen die Fliesen auf: Ich erkannte sie plötzlich als Hervorbringungen der Natur. Denn sie waren in einem Steinbruch aus Sandsteinfelsen herausgeschnitten worden (oberes Foto). Dadurch ergibt sich ein interessanter Rückblick in die erdgeschichtliche Vorzeit.
Ich sei wie eine Wüste, hatte er mir einmal gesagt, die mit jedem Sandsturm eine neue Landschaft entwirft, die keine Spur von der vorausgegangenen mehr läßt. Dagmar Leupold: Edmond: Geschichte eine Sehnsucht. München 2002
Daß das Schöne und Berückende Nur ein Hauch und Schauer sei, Daß das Köstliche, Entzückende, Holde ohne Dauer sei: Wolke, Blume, Seifenblase, Feuerwerk und Kinderlachen, Frauenblick im Spiegelglase Und viele andre, wunderbare Sachen, Daß sie, kaum entdeckt, vergehen, Nur von Augenblickes Dauer, Nur ein Duft und Windeswehen, Ach, wir wissen es mit Trauer. Und das … Weiterlesen
Schlichting, H. Joachim. Spektrum der Wissenschaft 11 (2017) S. 56 -57. Wenn sich Sandschichten am Abhang einer Düne gegeneinander verschieben, kann das die Körner zu kollektiven Schwingungen anregen. Das Ergebnis: überraschend laute Töne. Manche, unerbittlich nachgiebig, geben beim Abgleiten an der Böschung eigentümliche Töne von sich, schrill oder tief: »klingende Sande« Hans Magnus Enzensberger (*1928)
Dünenlandschaften mit ihren vielfältigen Sandstrukturen haben trotz ihrer Lebensfeindlichkeit die Menschen immer wieder angezogen und verzaubert. Ralph Bagnold (1896 – 1990), einer der Pioniere der modernen Wüstenforschung, erinnern die virtuosen Gestaltbildungsvorgänge des Sandes sogar an Lebensvorgänge: