Hans Joachim Schlichting, Physiker, der versucht die Poesie und Physik von Alltags- und Naturphänomenen in Einklang zu bringen. Es geht vor allem darum zu zeigen, dass die physikalische Sehweise nicht zu einer Entzauberung der Welt führt, sondern zu einer veritablen Vertiefung der lebensweltlichen Sehweise.
Hallo H. Joachim, vielleicht gefällt es auch einem eingefleischten Physiker; ich habe dich für den Liebster Award nominiert. Als Lic. phil. hist. bin ich froh, dass es Menschen gibt, die mir die Welt ausserhalb meiner romantischen Wahrnehmung erklären können. Danke! Falls dir meine Nomination nicht gefallen sollte, nimm es mir nicht übel. Weiterhin viel Erfolg mit Physik und Lehre. Liebe Grüsse Ruth
http://lichtfarben.ch/2015/03/06/liebster-award/
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Einen interessanten Blog hast Du aufgebaut. Da werde ich sicher noch öfter schmökern.
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Dasselbe kann ich von dir sagen. Ich habe ihn heute erst durch Zufall entdeckt und freue mich schon, ihn bei nächster Gelegenheit durchzustöbern. Liebe Grüße, Joachim.
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Guten Tag,
Als Nichtphysiker erschließt sich mir nicht, warum beim Duschen der Duschvorgang immer Richtung Körper geht.
Die warme Luft sollte sich ja ausdehnen und den Vorhang nach außen drücken.
Mit freundlichen Grüßen
Klaus
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Das ist eine gute Frage, die sogar die Wissenschaft beschäftigt. Hier eine einfache Antwort: Der Druck auf den Vorhang ist zunächst auf der Innen- und Außenseite gleich und er hängt folglich gerade herab. Wenn das Wasser aus der Brause herabströmt, erfahren die Wassertropfen einen Luftwiderstand, durch den zum einen das Wasser etwas gebremst wird aber vor allem die Luft in Bewegung gesetzt wird. Die dadurch verdünnte Luft ruft einen Unterdruck hervor. Da der Außendruck unverändert hoch bleibt, werden Ausgleichsbewegungen der Luft in Gang gesetzt. Die eine besteht darin, dass der Vorhang nach innen gedrückt wird. Die andere besteht darin, dass im Innenraum des Duschvorhangs ein Rückstrom von Luft in Gang kommt, sodass insgesamt ein Wirbel entsteht – ein Minitornado gewissermaßen, der ebenfalls mit einer Druckabnahme verbunden ist. Viele Grüße, Joachim.
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spielen elektrostatische Kräfte auch ein Rolle dabei?
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Selbst wenn dabei irgendwo elektrostatische Vorgänge auftreten sollten, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie zum Duschvorhangseffekt beitragen.
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Darf ich zusätzlich dazu fragen:
Die fallenden Wassertropfen bewirken einen vertikalen Luftstrom parallel zum Duschvorhang, zugleich stellt das am Duschvorhang nach unten entlanglaufende Wasser eine stationäre Strömung dar: könnte es sein, dass die beiden unterschiedlichen Fluidströme zusammen einen ausreichenden Unterdruck gegenüber der Vorhang-Außenseite hervorrufen, sodass der Bernoulli-Effekt ausreicht um den Vorhang nach innen zu ziehen? Ohne dass Rückstromwirbel entstehen würden, weil etwa die Luft aus der Duschkabine ungehindert entweichen kann?
Mit freundlichem Gruß, aus Wien
M. Nöhrig
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Ein reiner Strom aus Wassertropfen würde m.E. nichts bewirken, wenn er nicht an die Luft im Innern des Duschvorhangs „ankoppelt“. Denn ohne eine solche materielle „Verbindung“ mit der Luft würde die Luft außerhalb des Duschvorhangs nichts von den fallenden Wassertropfen „spüren“.
In einer Arbeit von David Schmidt, die mit dem Ig-Nobelpreis ausgezeichnet wurde, wird ein solcher Wirbel beschrieben (siehe z.B. https://www.umass.edu/newsoffice/article/umass-amherst-researcher-solves-mystery-billowing-shower-curtain)
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Danke für die Antwort und den Link.
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🙂
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Hallo Klaus!
Das Problem mit dem Duschvorhang ist ernüchternd banal verursacht.
Das heiße Duschwasser erzeugt in der – zudem durch den Vorhang abgeschirmten – Mini-Wetterzone aufsteigende Winde sozusagen „in extrem“. Darüber hinaus, da der Vorhang ja nun IN der Duschtasse/Wanne hängt/liegt, kann von unten kaum bis gar keine Luft nachströmen. Es entsteht ein starker Unterdruck am Tassen-/Wannenboden. Und weil der Vorhang so leicht ist, deshalb zieht er dann so penetrant nach innen ein. Aber da der Flächenangriff für die Luftmassen so groß ist, würden wahrscheinlich auch so kleine Gewichtsfrüchte, wie es die zum Anklammern an Tischdecken für Terrasse/Balkon gibt, den Effekt höchstens etwas abschwächen. Zusätzliche Schwierigkeit beim Beschweren: Da der Vorhang ohnehin unten in der Duschtasse liegt, müsste man versuchen, die Gewichte irgendwo in der Fläche anzuklammern, um auszuprobieren, wieviel Gegengewicht nötig ist, um sich dieser miniaturisierten „tropischen Wetterzone“ – der aber im Gegensatz zum großen und realen Weltmodell (fast) keine Frischluft nachgeführt wird(s. o.: Vorhang hängt in Duschtasse/Wanne) – entgegenzustemmen.
Herzlichen Gruß
Gerhard
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