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Anamorphose

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Das geliehene Licht der Umgebung

Vor ein paar Tagen hatte ich ein Rätselbild gezeigt. Wer statt zu raten einfach die schönen Strukturen auf sich wirken ließ,  tat gut daran. Denn da es sich um einen Ausschnitt aus dem Anblick einer antiken Zuckerdose mit einem zerrspiegelartigen Outfit handelte (siehe obiges Foto), war die Chance das Richtige zu raten äußerst gering. Dennoch hat ein Blogfreund mein Konterfei doppelt, kopfstehend und verzerrt auf dem Foto entdeckt. Damit war einerseits gezeigt, dass es sich um einen Spiegel handelt, der nichts anderes tut, als seine Umgebung wiederzugeben – wenn auch in diesem Fall stark verzerrt. Der wesentliche Teil des Rätsels war damit gelöst. Der unwesentliche Teil, auf das spiegelnde Objekt selbst zu kommen, war so gut wie ausgeschlossen. Da die Verzerrung nach einem komplizierten Muster erfolgt und außerdem nur ein Ausschnitt gezeigt wurde, gab es nur wenige Anhaltspunkte, die auf das Objekt hätten schließen lassen.
Selbst wenn man ein Computerprogramm zur Hand gehabt hätte, um die anamorphotische Struktur des Spiegels glattzubügeln, würde man vor allem den Fotografen mit seiner Camera und einen Teil der Kaffeegesellschaft in lichtdurchfluteter Runde sehen, die sich hier zusammengefunden hatte. Ein Spiegel hat eben kein Aussehen von sich aus, er leiht sich das Licht der Umgebung.
Im rechten Foto ist eine Karaffe abgebildet, die ebenfalls zum originellen Zerrspiegelservice gehört.
Ähnliche öft ästhetisch Ansprechende Zerrbilder liefern auch Autokarosserien, Wasserwellen und Zerrspiegel, wie sie beispielsweise in Science Centern zu erleben sind.

Geliehenes Licht

Dies ist nur ein Ausschnitt eines edlen, manche würden sagen: kitschigen Gebrauchsgegenstands. Wer errät, worum es geht?

Anamorphose auf einer Tasse

Museumsshops bieten manchmal originelle Designobjekte an, die wie in diesem Fall auch noch praktisch sind. Aus dieser Tasse kann man wirklich trinken. Das besondere daran ist aber, dass die Tasse ein über die gesamte Fläche der Untertasse verzerrtes Gemälde à la Gauguin in eine normale Form transformiert. Sie tut das dank der Verspiegelung der zylindrischen Tasse. Ein solches verzerrtes Bild nennt man Anamorphose (von: altgriechisch ἀναμόρφωσις anamorphosis = die Umformung). Weiterlesen

Anamorphosen liegen auf der Straße

Anamorphosen sind in der Kunstgeschichte verzerrte Darstellungen von Gegenständen, um sie zu verstecken und damit nur demjenigen zugänglich zu machen, der den „Schlüssel“ kennt und sie zu entzerren vermag. Berühmt geworden ist u.a. die Anamorphose eines Totenschädels, den Hans Holbein (1497 – 1543) auf seinem Gemälde „Die Gesandten“ (im Original zu bestaunen in der National Gallery in London oder in einer Reproduktion im Internet) „versteckt“ hat. Weiterlesen

Sphärische Irrwege

Flokon_FarbenSchlichting, H. Joachim. In: Spektrum der Wissenschaft 41/5 (2010), S.35

Zu Kreisen mutierende Linien, sich bewegende Muster und aufscheinende Farben ein Parfümflakon
stellt die Gesetze der geometrischen Optik zur Schau.

http://www.spektrum.de/alias/schlichting/sphaerische-irrwege/1026696