Wie kalt es zurzeit bei uns ist, kann man an der Rauchfahne sehen, die während ihres Jobs Abgase zu entsorgen eingefroren ist. Hoffentlich dauert es keine 100 Jahre, wie im Märchen Dornröschen.
Hier findet man Genaueres zur Physik dieser Struktur.
Die Aufrechten sind selten. Das gilt offenbar auch für Eiszapfen. Dennoch – oder trotzdem? – bekomme ich immer wieder Anfragen zu diesem Winterphänomen. Meiner subjektiven Statistik entsprechend wachsen sie meistens auf einer Vogeltränke. So auch in diesem Fall. Werner Harbecke schickte mir das Foto eines besonders langen Prachtexemplars von 35 cm Länge (siehe Foto). Weiterlesen
Der Winter treibt merkwürdige Blüten, wenn er denn überhaupt bereit ist uns zu beehren. Früher (ja, ich weiß: Früher war alles besser.) konnte ich diese Blüten in frostigen Nächten häufiger züchten. Inzwischen wird es seltener. Umso mehr freue ich mich von außerhalb Beispiele dafür zu erhalten, dass der Winter es noch kann – mehr oder weniger aufrecht stehende Zapfen wachsen zu lassen. Weiterlesen
Als ich gestern Morgen aus dem Fenster blickte und die Lämmerschwänzchen der Haselnuss im spärlichen Licht der noch tief stehenden Sonne geradezu wie aus sich selbst heraus leuchten sah, wurde mir bewusst, dass sich die Pflanze für die Blüte eine ganz schön ungemütliche Zeit ausgesucht hat. Weiterlesen
Als ob die Leine auch im Winter nicht ungenutzt bleiben sollte, ist sie vollbesetzt mit Eiszapfen.
Auch wenn die Periodizität nicht ganz perfekt ist, mit der die Zapfen sich über die Leine verteilen, wird nicht vom Prinzip abgewichen: Auch dort, wo die vorgesehene Stelle von einer vergessenen Klammer bereits besetzt ist, wird der Zapfen eben an die Klammer gehängt und zwar deutlich.
Übrigens ist die Einlassung, die Zapfen hingen hier zum Trocken, nicht nur witzig. Versteht man unter Trocknen, dass die Zapfen allmählich verschwinden, so liegt man ganz richtig. Durch Sublimation gehen nämlich die Eismoleküle direkt in Wasserdampf über mit der Folge, dass trotz frostigen Wetters die Zapfen allmählich kürzer wurden. Eine natürliche Art der Gefriertrocknung.
Nachdem wir uns vor einigen Tagen bereits im Frühling wähnten und bei warmem Sonnenschein uns die ersten Triebe und Sprossen begrüßten, meldete sich der Winter noch einmal mit aller Härte zurück. Aber er verzauberte auch noch einmal die Welt auf seine unnachahmliche Weise mit glänzenden Eissprossen in der blendenden Sonne, so als wollte er das Kommende, nicht mehr Aufzuhaltende schon einmal mit seinen Mitteln vorwegnehmen. Weiterlesen
Eiszapfens Klage
Eiszapfen hängt am Dach und weint:
„O weh, o weh, die Sonne scheint!
Oh weh, in dieser Hitze
ich schwitze, schwitze – schwitze!
Ich hab die Schwindsucht auf dem Leib,
und wenn ich so am Schwitzen bleib,
dann leb ich nicht bis morgen,
das sind gar bittre Sorgen!“
Er seufzt und weint und schwitzt gar sehr,
und mager wird er immer mehr.
Da kommt ganz ungezogen
Ein Spatz vorbei geflogen; Weiterlesen
Schlichting, H. Joachim. In: Spektrum der Wissenschaft 43/3 (2012), S.52-53
An meiner Dachkante hängt
Eiszapfen neben Zapfen,
starr,
die fangen zu schmelzen an,
Tropfen auf Tropfen blitzt,
jeder dem andern unvergleichlich,
mir ins Herz.
Richard Dehmel (1863 – 1920)
Schlichting, H. Joachim. In: Spektrum der Wissenschaft 42/3 (2011), S. 38-39
Kein Wunder, dass aufwärts strebende Eiszapfen so selten sind. Für ihre Entstehung müssen zahlreiche Voraussetzungen erfüllt sein. Weiterlesen