Traum reimt sich auf Raum. Das ist sicherlich ein Zufall. Dennoch spielen Räume in Träumen eine wichtige Rolle. Insbesondere leere Räume, die sich mit Gespenstern und anderen Ausgeburten der menschlichen Traumimagination füllen lassen, gehören oft dazu.
Ich sitze gern am Meer und lasse den Blick in die diversen Blaus schweifen. Die Gedanken bleiben allerdings nicht bei dem, was ich sehe. Es schieben sich immer wieder farbige und vielgestaltig geformte Gedankenfetzen dazwischen und modifizieren den Anblick entsprechend. Es ist als blickte ich durch eine semitransparente, fraktale Gardine in das grenzenlose Blau. Beschreiben kann ich es nicht und ich versuche daher es mit dem obigen Foto zu visualisieren.
Die Sonne war prachtvoll untergegangen, und das schönste Abendrot zog lieblich hintennach. »Wenn ich ein Landschaftsmaler wäre,« rief Demetri, »ich malte ein ganzes Jahr weiter nichts als Lüfte, und besonders Sonnenuntergänge. Welch ein Zauber, welche unendliche Melodien von Licht und Dunkel, und Wolkenformen und heiterm Blau! Es ist die Poesie der Natur. Gebirge, Schlösser, Paläste, Lusthaine, immer neue Feuerwerke von Lichtstrahlen, Riesen, Krieg und Streit, flammende Schweife wechseln mit neuen Reizen ab, wenn das Gestirn des Tages in Brand und Gluten untersinkt. Aber leider mit eurem Licht in der Malerei sieht es übel aus!«
»Und was man davon malen kann,« fuhr ich fort, »dauert nur wenig Momente; die glücklichste Phantasie und Empfindung gehört dazu, es aufzubewahren,
nach Hause zu tragen, und wunderbare Kunst, es täuschend langsam hinzupinseln.«
Heinse: Ardinghello und die glückseligen Inseln. Stuttgart 1986
Zerberus, den Höllenhund, hatte ich mir ganz anders vorgestellt. Aber vielleicht ist der Torbogen, den ich auf einer Wanderung entdeckte auch nicht der Eingang zur Hölle. Immerhin machte er mich auf einen Aspekt aufmerksam, den Anne Weber (*1964) folgendermaßen beschreibt:
Weiterlesen