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Gestein

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Mineralische Bäumchen im Steinbruch

Diese schöne Steinplatte habe ich ganz bei uns in der Nähe in einem Steinbruch freigelegt, indem ich ohne großen Aufwand eine darüber liegende Platte abgehoben habe. Ich war sofort begeistert von diesen naturschönen Strukturen. Man blickt hier allerdings nicht auf versteinerte Bäumchen, obwohl es sich ebenfalls um dendritische (dendrites: zum Baum gehörend) Objekte handelt. Diese Dendriten sind vor vielen Millionen Jahren im Plattenkalk gewachsen. Es handelt es sich um Eisen- und Manganabscheidungenen auf Kluftflächen des Kalks. Entstanden sind sie dadurch, dass mineralreiches Wasser mit hohen Konzentrationen von Eisen und Mangan von Ritzen im Gestein ausgehend in mikroskopisch kleine Hohlräume zwischen den Kalksteinlagen eingedrungen sind und sie haben durch ein sogenanntes diffusionsbegrenztes Wachstum (DLA) diese dendritischen Muster hervorgebracht haben.
Der Vorgang lässt sich übrigens in einfachen Freihandexperimenten nachvollziehen ohne Äonen auf das Ergebnis warten zu müssen.

Der Cumbre Vieja ist erneut erwacht..

Es ist noch gar nicht lange her, dass ich am Cumbre Vieja auf der Insel La Palma gewandert bin. Alles war friedlich und nichts deutete darauf hin, dass sich im Untergrund etwas zusammenbraute. Lediglich die spärliche Vegetation, die dabei war, das vom letzten Ausbruch verwüstete Gebiet wieder zu besiedeln, und der vulkansteinige Boden ließen erkennen, dass wir nicht über gewöhnlichem Boden marschierten. Jetzt ist es wieder einmal soweit, der Vulkan ist ausgebrochen. Lavaströme ergießen sich über das Land und bewegen sich bergabwärts zum Meer. Zahlreiche Menschen haben bereits jetzt ihre Häuser verloren. Keiner kennt den genauen Ausgang dieses Naturphänomens.

Naturschöne Tuffsteinskulpturen in Kappadokien

Ich wandere gern in den Bergen. In den Mittelgebirgen sind es vor allem die Pflanzenwelt, die Ausblicke auf die Landschaften und die Anblicke der Farben und Strukturen der Natur, die je nach Jahreszeit und Sonnenstand das Wandern bereichern. Im Hochgebirge beeindrucken die gewaltigen Felsformationen und die körperlichen Herausforderungen, die sie einem abverlangen. Ganz anders ist es in den Bergen aus Tuffstein in Kappadokien (Anatolien). Diese eher sanfte Berglandschaft ist vor etwa 30 Millionen Jahren aus der Asche gewaltiger Vulkanausbrüche entstanden. Wind und Wetter haben im Laufe der Zeit wahre Naturkunstwerke gestaltet. In dem in der Nähe von Göreme entstandenen Foto sieht man anhand eines durchgehenden Streifens unterschiedlicher Farben die früheren Sedimentationsschichten. Sie sind in der zurückliegenden Zeit durch Erosionsvorgänge aus dem weichen Material herausmodelliert worden. Die noch immer an den Steinen nagenden Strömungen von Luft und Wasser, sowie die damit verbundenen physikalischen und chemischen Reaktionen haben charakteristische Muster hinterlassen, denen die typischen Strömungsvorgänge gewissermaßen einbeschrieben sind. Diese steingewordenen Skulpturen werden in absehbarer Zeit ganz anders aussehen, weil die Erosionsvorgänge mit gleicher Intensität weitergehen.

Wenn aus Gesteinsschichten Geschichten werden…

Ich befinde mich in einem alten Steinbruch, stehe eine Weile vor einer Felswand und versuche mir vorzustellen, dass ich auf einen ehemaligen Meeresboden blicke. Meine Vorstellungskraft ist groß genug, sodass ich den Kopf nicht zur Seite neigen muss, um den Meeresboden auch in dieser durch erdgeschichtliche Vorgänge schräge aufgefalteten Lage als solchen zu erkennen. Ich erkenne in der Blätterteigstruktur das Ergebnis von Sedimentationen in einem ehemaligen Meer und deren späterer Versteinerung. Weiterlesen