Schlichting, H. Joachim. In: Unterricht Physik 9/43, 16-18 (1998).
Die sogenannten Natürlichen Zauberbücher waren zu Zeiten sehr beliebt und wurden in verhältnismäßig hoher Auflage vertrieben. Sieht man diese Bücher mit dem Blick des neuzeitlichen Physikers durch, so findet man ne-ben zahlreichen Beispielen primitivsten Schabernacks auch Zauberkunststücke, die sich als geschickt präsentier-te klassische Freihandversuche entpuppen. Hätte man diese Zauberbücher bis in unsere Zeit fortgeschrieben, so wäre so mancher mit modernen Alltagsgegenständen durchgeführter Versuch ein geeignetes Zauberbeispiel. Es werden einige alte und neue Freihandversuche als Zaubereien zusammen mit ihrer physikalischen Erklärung (soweit dies nötig erscheint) zusammengestellt und diskutiert.
Schlichting, H. Joachim. In: Unterricht Physik 9/43, 4-6 (1998).
Obwohl Physik als Gegenkonzept zur Zauberei anzusehen ist, wurde sie von jeher mit Zauberei in Verbindung gebracht. Zauberer waren und sind immer auch gute Experimentatoren, die ihre Adressaten jedoch nicht mit einer Erklärung versehen, sondern verzaubert zurücklassen. Die Entzauberung, zauberhaft anmutender Vorgän-ge ist Sache der Physik.
Im Physikunterricht kann man sich die von Zauberkunststücken ausgehende Motivation zunutze machen, indem man physikalische Phänomene als Zauberei inszeniert und von den Schülerinnen und Schülern mit physikali-schen Mitteln entlarven läßt. Indem sie auf diese Weise lernen, komplexe, rätselhaft erscheinende Situationen mit Hilfe physikalischer Zusammenhänge zu entzaubern, kann es zu einer Ausschärfung des physikalischen Blicks und der Befähigung kommen, auch in Alltagssituationen zauberhafte Phänomene wahrzunehmen und zu verstehen. Darin kann eine Art Wiederverzauberung gesehen werden.
Schlichting, H. Joachim; Ucke, Christian. In: Physik in unserer Zeit 29/4, 174-176 (1998).
Flüssigkeiten strömen manchmal bergauf und können auf diese Weise unangenehme Über-raschungen auf der einen und viel Spaß auf der anderen Seite hervorrufen. Ungewöhnlich ist das Prinzip jedoch nicht. Jeder von uns hat damit tagtäglich zu tun.
Schlichting, H. Joachim; Ucke, Christian. In: Physik in unserer Zeit 28/6, 270-272 (1997).
Welcher Radfahrer kennt nicht das schöne Gefühl, von einem kräftigen Rückenwind zu ungeahnten Geschwindigkeiten beflügelt zu werden. Wer hätte umgekehrt bei kräftigen Gegenwind nicht schon einmal den Wunsch gehabt, diesen einfach umzudrehen, um gewissermaßen mit Hilfe des Gegenwindes gegen den Wind zu fahren. Auf den ersten Blick erscheint dieser Wunsch abwegig, weil – so wird man vielleicht denken – der Wind sich auf keinen Fall gegen sich selbst richten läßt. Allenfalls Münchausen hätte hier eine Chance. In der Tat: Stellt man sich beispielsweise vor, der Propeller eines Flugzeuges werde wie bei einer Windmühle durch Gegenwind betrieben und diene gleichzeitig dazu, das Flugzeug gegen eben diesen antreibenden Wind zu bewegen, so
erscheint ein solches Münchhausen-Kunststück als äußerst plumpes Perpetuum mobile. Man macht sich aber leicht klar, daß ein solches Gegenwind- Flugzeug ebenso wenig gegen den Energiesatz verstoßen würde wie Münchhausen…
Schlichting, H. Joachim. In: Erschienen in: Physik in der Schule 31/10, 342, (1993)
Was passiert, wenn man ein Schlüsselbund in der im Bild dargestellten Weise an einem über einen Stab gelegten Faden hält, und dann losläßt?
Die übliche Erwartung ist, dass das Schlüsselbund zu Boden fällt. Dabei wird unterstellt, dass der Einfluß des im Vergleich zum Schlüsselbund leichten Streichholzheftchens zu vernachlässigen ist.
Bachhaus, Udo; Schlichting, H. Joachim. In: Physik und Didaktik 16/3, 238 (1988).
Es wird ein u.a. unter dem Namen Hui-Maschine bekanntes Spielzeug beschrieben und in seiner Funktionsweise aufgrund einer einfachen Modellvorstellung erklärt. Eine kurze Konstruktionsbeschreibung zeigt, daß man das Spielzeug sich leicht selbst herstellen kann.