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Das mit vollen Körnern gefüllten Ähren der Gerste sind dabei in den Zustand der Reife überzugehen. Einige haben schon das Grün abgelegt und neigen sich schwerkraftsbedingt unter der Last der Fülle. Ein positiver Anblick sowohl ökonomisch wie ästhetisch.
Ich kann mich noch erinnern, dass zu meiner Kindheit die (Klein-) Bauern um diese Zeit ihre Felder inspizierten (meist sonntags) und je nach dem Zustand des Getreides eine Eischätzung in Hinblick auf den zu erwartenden Ertrag vornahmen. Positive Beurteilungen standen jedoch immer unter dem Vorbehalt, dass die Ernte problemlos eingefahren werden würde. Heute ist die Landwirtschaft in dieser Hinsicht wohl weitgehend entemotionalisiert.
dass die Landwirtschaft ganz entemotionalisiert wird, glaub ich eher nicht. Heute hörte ich gerade eine sehr emotionale Klage über das vermutlich dritte schlechte Olivenjahr.
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Bei euch ist das vermutlich anders. Hier sind es mehr und mehr reine Wirtschaftsbetriebe. So ist beispielsweise die Maisernte bereits an ein Kraftwerk verkauft, bevor überhaupt eingesäht wurde. Einsähen, Spritzen (Gift), Düngen… wird meist von Lohnunternehmen übernommen, die mit riesengroßem Gerät in kürzester Zeit über die Felder huschen…
Ich freue mich natürlich, wenn es noch Länder gibt, in denen ein emotionaler Bezug zu den späteren Nahrungsmitteln besteht, auch wenn das vielleicht allzu romantisch erscheinen mag.
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Ja, Joachim, mir ist klar, dass die Industrialisierung der Landwirtschaft sehr verbreitet ist. Natürlich gibt es sie hier auch, bei Weizen und Baumwolle etwa. Und vieles kommt als Massegut aus der Türkei oder aus Ägypten oder Südamerika…
Doch auf den Wochenmärkten werden Früchte und Gemüse weiterhin von den kleinen Produzenten angeboten. Und das sind zahlenmäßig weitaus die meisten. Sie alle bangen darum, ob ihre Gurken oder Zucchinis, ihre Tomaten oder Weintrauben gut gedeihen.
Das Olivenöl wird hier auch immer noch in hergebrachter Weise von alten Bäumen gewonnen, mit einigen Ausnahmen. Anders in Spanien, wo die neuen schnell tragenden und schnell verbrauchten Sorten angebaut und maschinell beerntet werden.
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Das was du so treffend beschreibst sind ja auch die Dinge, die wir im Urlaub in Griechenland und anderen mediteranen Ländern so schätzen. Ein Bummel über die Wochenmärkte ist ein echtes Erlebnis.
Was das Olivenöl betrifft, so profitieren wir oft von Freunden meiner Tochter, die von ihren regelmäßigen Griechelandreisen immer das Auto vollgepackt mit Olivenöl heimkommen und auch für uns noch einige Liter (in Plastikwasserflaschen mit griechischer Aufschrift) übrig haben. Die stammen von einem Olivenbauern, der sein Öl auf diese Weise privat vermarktet.
Hoffen wir, dass diese und ähnliche Nieschen noch länger erhalten bleiben.
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„Die mit vollen Körnern gefüllten Ähren“ weisen uns symbolisch darauf hin, daß wir Menschen auch „in unserer Ernte stehen“. „Erntezeit“ ist jetzt.
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„ent-emotionalisiert“, also nüchtern betrachtet.
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Das Foto aber sagt mehr als die emotionsbefreiten Worte. Es erweckt große gute Emotionen. Danke dafür!🙏🌾🌅
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Ja, das war auch das Motiv dafür, das Foto zu machen. Es erinnerte mich an alte Zeiten. 🙂
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„Bald ist Erntezeit“, die Überschrift sagt es ebenfalls schlicht und wahr. 🙏🌾🌅✨
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Das war früher eine besondere Zeit. Für einige heute wohl auch noch. Auch wenn das Erntedankfest für mich deutlich losgelöst vom ursprünglichen Anlass erscheint.
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Die „Bauern“ waren und sind meistens nicht nur „Landwirte“ sondern ahnten/ahnen oft größere Schöpfungszusammenhänge.
Wenn es heute nur noch nach kommerziellen Gewinn betrachtet wird, so hat dies eine lange Vorgeschichte….
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Leider ist es wohl so.
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Dieser Anblick der reifenden Ähren ist für mich ein wirklich positiver und schöner Anblick, wobei ich mich diesbezüglich etwas anders an meine Kindheit erinnere, lieber Joachim.
Denn unser Leben während der Kindheit spielte sich nach der Schule hauptsächlich draußen auf Feld, Wald und Wiesen ab, auch um Pilze oder Beeren zu sammeln, die unsere Mutter zu leckeren Essen verarbeitete.
Dabei bauten wir auch immer wieder mal aus den am Feld zwischengelagerten Strohballen kleine „Hütten“, was die Bauern zwar sehr verärgerte, aber wir Kinder hatten zumindest unseren Spaß.
Das hat jetzt zwar nicht wirklich mit deinem Thema zu tun, aber die Zeiten ändern sich und Geld regiert meiner Meinung nach immer mehr die Welt. Weshalb inzwischen bei uns vieles massenhaft zu anderen Zwecken als wie es früher noch, zur Ernährung angebaut wird, weil es den Bauern mehr Geld bringt und sie es durch unser ja auch verändertes Konsumverhalten oftmals nicht leicht haben ihre Höfe zu erhalten.
Liebe Grüße und komm gut in die Woche 🍀
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Ja, die Zeiten haben sich was das Spielen der Kinder und die Landwirtschaft betrifft drastisch geändert. Wenn ich im Wald spaziere fallen mir auch heute noch Stellen auf, an denen man eine gute Baumhöhle bauen könnte und wundere mich, dass die Kinder in der Gegend dies nicht schon lange ausgenutzt haben…
Liebe Grüße und auch dir eine schöne Woche mit viel Sonnenschein!
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Entemotionalisiert.
Ich bin jetzt ohne Emotion, da ich meinen Kommentar noch mal wiederhole…der scheint nämlich niht angekommen zu sein.
In Lohr kamen wir an ehemaligen Weinberge vorbei, die es seit 1300 gab und die Jahrhunderte später wegen Mehltau aufgegeben wurden.
Aus Nostalgie, aus Ehrfurcht, aus Anerkennung heraus baute man vor 25 Jahren eine Parzellen wieder Wein an.
Das rührt und tut gut.
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Zum Glück gibt es Menschen, die diese Emotionen noch spüren und manchmal sehr selbstlos die alten Techniken/Bräuche am Leben halten. Ja, und das tut gut!
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Auch dafür gibt es ein schönes Zitat aus meinem Lieblingsbüchlein, der kleinen Prinz über die Wichtigkeit der kindlichen Phantasie:
„Alle großen Leute waren einmal Kinder, aber nur wenige erinnern sich daran.” „Die großen Leute verstehen nie etwas von selbst, und für die Kinder ist es zu anstrengend, ihnen immer und immer wieder erklären zu müssen.”
Inzwischen ist es leider oft so, dass es den Kindern an genügend Fantasie fehlt und um zum Beispiel schöne Baumhöhlen oder Strohballen-Iglus zu bauen gibt’s wahrscheinlich noch keine Apps…. Einfach mal bissl mit Ironie und Augenzwinkern darüber nachgedacht. 😉
Liebe Grüße, Hanne
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Wie sollte man auch ohne App an die natürlichen Dinge kommen? Saint-Exupéry hatte die Sprachprobleme zwischen großen und kleinen Leuten sehr richtig erkannt und mit einfachen Worten beschrieben.
Liebe Grüße, Joachim.
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