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Physik im Alltag und Naturphänomene, Physik und Kultur

Wintersonnenwende 2023

Vor einigen Wochen hat man noch deutlich gemerkt, dass die Tage kürzer wurden. Jetzt zum Schluss kann man kaum noch Änderungen feststellen, weil sich die Sonne dem Wendepunkt nähert und heute die Talsohle durchschreitet.
Die Sonne hat auf der Nordhalbkugel die kleinste Mittagshöhe und hält sich im Verlauf des Tages die kürzeste Zeit des Jahres über dem Horizont auf. (Ganz abgesehen davon, dass die Sonne in unserer Gegend heute ohnehin nicht zu sehen ist und sich alles hinter einer sturmgepeitschten Wolkenwand abspielt.) Ab morgen steigt sie wieder von Tag zu Tag an, wodurch die Tage wieder länger werden. Aber der Zuwachs ist zunächst ebenfalls sehr langsam. Obwohl heute der kürzeste Tag ist, hatten wir den frühesten Sonnenuntergang bereits vor einigen Tagen und der späteste Sonnenaufgang wird erst in einigen Tage erreicht sein. Das ist eine Folge der sogenannten Zeitgleichung, wonach es an jedem Ort einen zeitlichen Unterschied zwischen der wahren Sonnenzeit („wahre Ortszeit“) und der mittleren Sonnenzeit („mittlere Ortszeit“) gibt.
Noch kürzer als bei uns sind die Tage im Norden. Am nördlichen Polarkreis gibt es heute überhaupt keinen Sonnenaufgang.
Obwohl ab jetzt die Sonnenscheindauer von Tag zu Tag zunimmt, markiert die Wintersonnenwende offiziell den Beginn des astronomischen Winters. Was die Vorbereitung der Natur auf den Winter betrifft, so sind wir dabei uns dem Ende des wärmsten Jahres seit Aufzeichnung des Wetters zu nähern. Das spricht sehr deutlich dafür, dass die klimatologisch bedingte Erderwärmung in vollem Gang ist. Dagegen sprechen auch nicht mögliche Wetterumschwünge, die in den nächsten Monaten noch für Eis und Schnee sorgen könnten. Denn es geht um die Durchschnittstemperaturen, die über nun schon lange Beobachtungszeiträume eindeutig nach oben tendieren.

Diskussionen

8 Gedanken zu “Wintersonnenwende 2023

  1. Danke für die zwei letzten Sätze!!

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    Verfasst von Myriade | 22. Dezember 2023, 00:03
  2. Du meinst, sehr tiefe Temperaturen treten nicht mehr auf?! Oder hat das damit nichts zu tun?!

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    Verfasst von kopfundgestalt | 22. Dezember 2023, 00:23
    • Die wesentliche Größe ist die Durchschnittstemperatur und die geht weltweit seit vielen Jahren nach oben. Statistische Ausreißer nach unten, d.h. regional sehr tiefe Temperaturen können durchaus auftreten. Das spricht allerdings nicht gegen die Erderwärmung. Kürzlich wollte mir jemand erklären, dass wegen der starken Schneefälle in Bayern die Erderwärmung doch wohl eine Erfindung sei…

      Gefällt 1 Person

      Verfasst von Joachim Schlichting | 22. Dezember 2023, 10:42

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