Wassertropfen reinigen Blätter. Das passiert meist in aller Verborgenheit, denn die Staubteilchen, die die Blätter in sich aufnehmen sind oft winzig klein. Die Reinigung ist u. A. notwendig, um die Fotosythesetätigkeit der Blätter intakt zu halten.
Voraussetzung dafür ist zweierlei. Der Staub muss hydrophil (wasserliebend) sein und Blätter zumindest leicht hydrophob (wasserabweisend). Denn nur so bleibt der Staub an den auf das Blatt fallenden Tropfen haften und die mit dem Staub beladenen Tropfen rollen vom Blatt herab.
Auf dem linken Foto erkennt man, dass der von den Tropfen aufgenommene Schmutz eine höhere Dichte als das Wasser haben muss. Denn die Teilchen befinden sich innerhalb der Tropfen. Auf dem rechten Foto haben sich die leichten Pollenkörner auf dem Tropfen versammelt und zu einem runden Gebilde zusammengetan. Warum sie jedoch nicht einfach am Rand des Tropfens bleiben, sondern sich auf der höchsten Stelle versammelt haben wir früher schon einmal erörtert.
Meinem Gefühl nach ist ein Blatt eine reine und veritable Müllhalde. Tropfen können wohl nur einen kleinen Teil der „Verschmutzung“ abtragen.
Spannend ist ja, daß Insekten über so eine massive Müllhalde sehr schnell vorankommen.
Also sind sie in der Lage, zig mal schneller als wir Menschen eine Route zu bestimmen. Insofern lebt eine Eintagesfliege wohl ein paar Wochen., grob gesprochen.
Wir haben ja eine ganz bestimmte „Zeitschneise“, in der wir leben und wahrnehmen. Andere Viecher haben andere Takt-Prioritäten.
Hätten wir andere Verschaltungen im Gehirn, würden wir wohl auch 1000 Jahre leben.
Gewonnen wäre freilich nichts, denn im Universum gibt es weit, weit grössere Zeitäume.
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Das ist ein weites Feld, das du hier ansprichst und das alles ausgelöst durch verschmutzte Blätter. Was mich dabei fasziniert ist die Tatsache, dass alles irgendwie passt: Hydrophilie und Hydrophobie sind gerade so auf den Kontext abgestimmt, so als wäre der Regen ausschließlich dazu da Blätter zu säubern.
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Solcherart „Abstimmung“ trifft man ja oft in der Natur an.
Man sagt ja zudem auch, daß die physikalischen Konstanten genauso sein müssen wie sie sind, damit Leben existieren kann.
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Ja, und dann spricht man von Feinabstimmung. Dazu hat der Physiker Arthur Eddington schon im vorigen Jahrhundert einen schönen Ausspruch gemacht, wenn er sagt: „Wir haben gesehen, daß da, wo die Wissenschaft am weitesten vorgedrungen ist, der Geist aus der Natur nur wieder zurückgewonnen hat, was der Geist in die Natur heineingelegt hat. Wir haben an den Gestaden des Unbekannten eine sonderbare Fußspur entdeckt. Wir haben tiefgründige Theorien, eine nach der anderen ersonnen, um ihren Ursprung aufzuklären. Schließlich ist es uns gelungen, das Wesen zu rekonstruieren, von dem die Fußspur herrührt. Und siehe! es ist unsere eigene.“
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Wieder ein sehr interessanter Bericht über die wunderbare Selbsthilfe der Natur, Joachim.
Aber frage mich gerade, wie sich Pflanzen deren Blätter nicht hydrophobic in Verbindung mit Staubteilchen die nicht hydrophil sind helfen, um die Fotosythesetätigkeit der Blätter intakt zu halten?🤔
Liebe Grüße, Hanne
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Das ist eine gute Frage, Hanne, die ich mir auch schon selbst gestellt habe. Aber ich denke, dass es bei diesen Blättern, an denen die Tropfen dann ja hängenbleiben (zumindest bis zu einer bestimmten Größe) ausreicht, dass die Tropfen durch Bewegungen (z.B. Wind) zumindest teilweise heruntergeweht werden und den Schmutz dabei mitnehmen. Ich werde irgendwann dieser Frage nachgehen und darüber berichten.
Liebe Grüße, Joachim.
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Dankeschön Joachim, denn hatte etwas Zweifel ob diese Frage wirklich so gut ist und schaute mich deshalb diesbezüglich noch etwas im Netz um, wobei ich diesen interessanten Link fand:
https://asknature.org/de/und-Dritten-/Bl%C3%BCtenbl%C3%A4tter-reinigen-sich-selbst%2C-ohne-rutschig-zu-sein/
Ansonsten klingt die Kraft des Windes logisch und bei meinen Zimmerpflanzen benutze ich immer ein weiches Tuch zum reinigen der verstaubten Blätter.
Bin aber trotzdem neugierig was du noch zur Frage findest.
Liebe Grüße, Hanne
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Vielen Dank Hanne. Das Problem scheint die Biologen also auch noch zu beschäftigen. Mal sehen, ob es neuere Ergenisse dazu gibt.
Liebe Grüße, Joachim.
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🙂
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Es ist alles wunderbar eingerichtet in der Natur. Wenn wir mit den Naturgesetzen mitgehen statt gegen sie zu handeln, kann es endlich aufwärts gehen.🩵💦🌱🌞
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Genau, so einfach ist es und doch so schwer, wie man allenthalben sieht.
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