//
Energie und Entropie, Physik im Alltag und Naturphänomene

Blätter als Reinigungskräfte

Wassertropfen reinigen Blätter. Das passiert meist in aller Verborgenheit, denn die Staubteilchen, die die Blätter in sich aufnehmen sind oft winzig klein. Die Reinigung ist u. A. notwendig, um die Fotosythesetätigkeit der Blätter intakt zu halten.
Voraussetzung dafür ist zweierlei. Der Staub muss hydrophil (wasserliebend) sein und Blätter zumindest leicht hydrophob (wasserabweisend). Denn nur so bleibt der Staub an den auf das Blatt fallenden Tropfen haften und die mit dem Staub beladenen Tropfen rollen vom Blatt herab.
Auf dem linken Foto erkennt man, dass der von den Tropfen aufgenommene Schmutz eine höhere Dichte als das Wasser haben muss. Denn die Teilchen befinden sich innerhalb der Tropfen. Auf dem rechten Foto haben sich die leichten Pollenkörner auf dem Tropfen versammelt und zu einem runden Gebilde zusammengetan. Warum sie jedoch nicht einfach am Rand des Tropfens bleiben, sondern sich auf der höchsten Stelle versammelt haben wir früher schon einmal erörtert.

Diskussionen

11 Gedanken zu “Blätter als Reinigungskräfte

  1. Meinem Gefühl nach ist ein Blatt eine reine und veritable Müllhalde. Tropfen können wohl nur einen kleinen Teil der „Verschmutzung“ abtragen.

    Spannend ist ja, daß Insekten über so eine massive Müllhalde sehr schnell vorankommen.

    Also sind sie in der Lage, zig mal schneller als wir Menschen eine Route zu bestimmen. Insofern lebt eine Eintagesfliege wohl ein paar Wochen., grob gesprochen.

    Wir haben ja eine ganz bestimmte „Zeitschneise“, in der wir leben und wahrnehmen. Andere Viecher haben andere Takt-Prioritäten.

    Hätten wir andere Verschaltungen im Gehirn, würden wir wohl auch 1000 Jahre leben.

    Gewonnen wäre freilich nichts, denn im Universum gibt es weit, weit grössere Zeitäume.

    Gefällt 1 Person

    Verfasst von kopfundgestalt | 28. Juni 2024, 01:06
    • Das ist ein weites Feld, das du hier ansprichst und das alles ausgelöst durch verschmutzte Blätter. Was mich dabei fasziniert ist die Tatsache, dass alles irgendwie passt: Hydrophilie und Hydrophobie sind gerade so auf den Kontext abgestimmt, so als wäre der Regen ausschließlich dazu da Blätter zu säubern.

      Gefällt 1 Person

      Verfasst von Joachim Schlichting | 28. Juni 2024, 08:12
      • Solcherart „Abstimmung“ trifft man ja oft in der Natur an.
        Man sagt ja zudem auch, daß die physikalischen Konstanten genauso sein müssen wie sie sind, damit Leben existieren kann.

        Gefällt 1 Person

        Verfasst von kopfundgestalt | 28. Juni 2024, 11:03
      • Ja, und dann spricht man von Feinabstimmung. Dazu hat der Physiker Arthur Eddington schon im vorigen Jahrhundert einen schönen Ausspruch gemacht, wenn er sagt: „Wir haben gesehen, daß da, wo die Wissenschaft am weitesten vorgedrungen ist, der Geist aus der Natur nur wieder zurückgewonnen hat, was der Geist in die Natur heineingelegt hat. Wir haben an den Gestaden des Unbekannten eine sonderbare Fußspur entdeckt. Wir haben tiefgründige Theorien, eine nach der anderen ersonnen, um ihren Ursprung aufzuklären. Schließlich ist es uns gelungen, das Wesen zu rekonstruieren, von dem die Fußspur herrührt. Und siehe! es ist unsere eigene.“

        Gefällt 1 Person

        Verfasst von Joachim Schlichting | 28. Juni 2024, 16:22
  2. Wieder ein sehr interessanter Bericht über die wunderbare Selbsthilfe der Natur, Joachim.
    Aber frage mich gerade, wie sich Pflanzen deren Blätter nicht hydrophobic in Verbindung mit Staubteilchen die nicht hydrophil sind helfen, um die Fotosythesetätigkeit der Blätter intakt zu halten?🤔
    Liebe Grüße, Hanne

    Gefällt 1 Person

    Verfasst von hanneweb | 28. Juni 2024, 10:21
  3. Es ist alles wunderbar eingerichtet in der Natur. Wenn wir mit den Naturgesetzen mitgehen statt gegen sie zu handeln, kann es endlich aufwärts gehen.🩵💦🌱🌞

    Gefällt 1 Person

    Verfasst von Gisela Benseler | 28. Juni 2024, 11:10

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..

Photoarchiv