Mir schwant da was
Erklärung des Rätselfotos des Monats März 2019
Was ist an physikalisch interessanten Phänomenen auf diesem (nicht manipulierten) Foto zu sehen?
Das Interessante an diesem Foto ist, dass das Gesicht einer Person mosaikartig aus kleinen Abbildern eben dieser Person zusammengesetzt erscheint. Um das zu erreichen war keine Manipulation nötig. Es ergab sich gewissermaßen von selbst, als ich spielerisch durch ein aus der Teetasse gehobenes und daher benetztes Teesieb zunächst rein spielerisch auf eine Person blickte. Indem anschließend mein Blick durch eine Fotografie ersetzt wurde, entstand dieses Bild der Bilder.
In zahlreichen Kommentaren wurde eine Antwort versucht. In der Antwort von Karl wurde das Problem nicht nur im Prinzip gelöst, sondern sogar mit Hilfe eines Nudelsiebs experimentell untermauert.
Andere waren der Lösung sehr nahe, was ich ihnen zu der Zeit aber nicht sagen konnte, um das „Spiel“ nicht vorzeitig zu beeinden. So waren die Ideen, dass es sich um Glasbausteine, Maschenzaun u.ä. handeln könnte, gar nicht so verkehrt. Nur die Größenordnung stimmte nicht. Denn die Bildchen kommen dadurch zustande, dass sich winzige Flüssigkeitsfilme zwischen den Maschen des Siebs gehalten haben, die nunmehr als winzige Linsen wirkend Ausschnitte des Gesichts der Person abbilden. Da die Bildchen alle aufrecht stehen, muss es sich um Zerstreuungslinsen handeln; bei Sammellinsen wären auf dem Kopf stehende Bildchen zu erwarten gewesen. Die Miniwasserlinsen müssen also an den Rändern dicker sein als in der Mitte, was sich schon aus der Dicke der Metallmaschen erklärt.
Da die kleinen Bildchen die ganze Fläche bedecken ist trotz der Transparenz der Wasserfilme das Originalbild nicht zu erkennen. Jede kleine Linse zeigt jedoch den Ausschnitt der Person, der ihr in Blickrichtung gegenüberliegt, sodass in der Summe, in Farbe und Struktur schemenhaft das Original sichtbar wird, insbesondere dann wenn man aus einiger Entfernung schaut und sich durch den individuellen Inhalt der kleinen Bildchen nicht ablenken lässt.
Die Welt physikalisch gesehen 
Flüssigkeitsfilme waren das also, wieso denkt man immer an Eis?!
LikeGefällt 1 Person
Verfasst von kopfundgestalt | 1. April 2019, 00:04Vielleicht war der Winter als Assoziationsquelle noch zu nahe. Übrigens: Kurz nach der Aufnahme zerplatzten die Fensterchen eines nach dem andern und ließen die wahre Gestalt der Dame erscheinen.
LikeGefällt 1 Person
Verfasst von Joachim Schlichting | 1. April 2019, 09:33Der Schwan zeigt seine wahre, sonst verborgene Natur, im Spiegelbild. Dort erkennt man, daß sein Ansinnen ganz unbefleckt ist und er zu einer edlen Gattung gehört. Seine stolze Haltung zeigt, daß er davon weiß. Sogar das Grün im Hintergrund schwingt zur Melodie seiner Größe.
April, April (ich meine meine Ausführungen, wohlgemeint!)
LikeGefällt 1 Person
Verfasst von kopfundgestalt | 1. April 2019, 00:10Vielen Dank für die poetische und damit aus einer bestimmten Perspektive zutreffende Umschreibung des Aprilrätsels.
LikeGefällt 1 Person
Verfasst von Joachim Schlichting | 1. April 2019, 09:29Meine zur Skurillität neigende Ader verlangt nach solch einem Ausdruck, aber sei gewiss: Eine „vernünftige Erklärung“ folgt noch 🙂
LikeGefällt 1 Person
Verfasst von kopfundgestalt | 1. April 2019, 12:09🙂
LikeGefällt 1 Person
Verfasst von Joachim Schlichting | 1. April 2019, 15:51Schade, ich habe kein Teesieb, um die Situation nachzustellen. 🙂 Danke für das vergnügliche Rätselraten!
LikeGefällt 1 Person
Verfasst von Susanne Haun | 1. April 2019, 17:47Die Teebeutel verdrängen auch noch Teesiebe aus den Haushalten. Schlimm! 😉 Ich bedanke mich fürs Mitmachen. LG, Joachim.
LikeLike
Verfasst von Joachim Schlichting | 1. April 2019, 18:11Ich benutze eine „arabische“ Teekanne (silberfarben) und schmeisse die Kräuter und Gewürze für meinen Tee einfach hinein, koche das Wasser mit den Kräutern und giesse den Tee durch die mit einem Sieb im Inneren ausgestattete Tülle in meine Tasse. Das funktioniert natürlich nicht mit schwarzen Teesorten 🙂
Es hat Spaß gemacht, mitzumachen. Viele Güße von Susanne
LikeGefällt 1 Person
Verfasst von Susanne Haun | 2. April 2019, 13:55Ich sehe ein, dass man durch die Tülle nicht ohne weiteres hindurchschauen kann. Die bist also von weiteren Experimenten befreit. Vielen Dank fürs Mitmachen und liebe Grüße, Joachim.
LikeGefällt 1 Person
Verfasst von Joachim Schlichting | 2. April 2019, 18:02Erster banaler Erklärungsversuch:
Wenn man das Foto um 180 Grad dreht, meint man einen massiv beschienenen Schwan zu sehen (Mittagsonne?!), dessen Spiegelbild im Wasser eine in der Intensität reduzierte Form dieses Abbilds und damit auch eine konturenreichere Gestalt offenbart.
LikeGefällt 1 Person
Verfasst von kopfundgestalt | 2. April 2019, 09:37Ein origineller Vorschlag. Ich möchte darauf zu diesem Zeitpunkt an dieser Stelle aber nicht weiter eingehen. Ich hoffe auf dein Verständnis.
LikeGefällt 1 Person
Verfasst von Joachim Schlichting | 2. April 2019, 17:59Ein toller Effekt und er erinnert mich an die Facetten- oder KomplexaugeIn von Insekten.
LikeGefällt 1 Person
Verfasst von Malabar | 2. April 2019, 23:20Stimmt, daran habe ich noch gar nicht gedacht.
LikeLike
Verfasst von Joachim Schlichting | 3. April 2019, 09:42Leda mit dem wellenreitenden Schwan?!
LikeGefällt 1 Person
Verfasst von Malabar | 2. April 2019, 23:26Leda als Welle, eine sehr originelle Idee!
LikeLike
Verfasst von Joachim Schlichting | 3. April 2019, 09:44Man muss das Bild um 180 Grad drehen.
Dann siehst du den Schwan auf den Betrachter
zukommen. Im unbewegten Wasser vor
dem Schwan ist dasSpiegelbild sehr gut sichtbar, fast
genauer und klarer als das Original
selber. Wie dies „reflektiv“ zu erklären wäre,….
Ich bin gespannt auf weitere Ausführungen!
LikeGefällt 1 Person
Verfasst von Beate | 23. April 2019, 10:07Vielen Dank! Das ist eine gute Idee! Der Rest der Erklärung kommt dann am 1. Mai.
LikeLike
Verfasst von Joachim Schlichting | 23. April 2019, 11:39