
Eigentlich hatte ich es auf den Schatten eines nachdenklichen Menschen abgesehen und dabei die Spiegelwelt übersehen, ohne die das Foto des Schattens nicht zu haben war. Sie machte aus dem Foto ein Suchbild. Der Schattenmensch verschwindet fast vollkommen in der Überlagerung von Spiegelbildern.
Das Ergebnis ist daher einerseits ein Zeichen für all das, was übersehen wird, wenn man seine Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Sache lenkt und andererseits für die Reichhaltigkeit der Welt, aus der unsere Augen nur so schöpfen könnten, aber es in der Regel nicht tun. Der Fotoapparat kann (noch) nicht auswählen, er registriert alles Optische und man wundert sich zuweilen über das Ergebnis. Das kann aber trotzdem interessant sein, weil man in Welten geführt wird, die in der Realität so nicht gesehen und auch nicht erwartet werden.
Es ist mehr da, als man denkt
Man denke sich ein Experiment, in dem einem Probanden solche Tagesbilder wie deins gezeigt werden. Er wird ablehnen, dass sich dieses auf seinen Netzhaüten abspielte, fand einfach, weil sie nicht ins Bewusstsein gelangten. Es gab keinen alarm, sie näher zu analysieren .
Ich denke auch immer an den photorealismus, der mich 1990 faszinierte. Das war Impressionismus hoch zwei, würde ich salopp sagen.
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Meines Erachtens gab es den Fotorealismus im Wortsinn zu keiner Zeit. Es sieht realistisch aus, ist aber ein Kunstwerk…
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Richtig.
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🙂
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Abgründig der Gedanke, dass es eine Lücke zwischen der fotografischen Wiedergabe und der menschlichen Wahrnehmung gibt, die eines Tages geschlossen werden könnte – indem die Fotografie sich die „Schwächen“ der menschlichen Wahrnehmung – nämlich je nach Interessenlage zu selegieren – zu eigen macht. … Lieber nicht weiterdenken.
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Ich denke auch „Lieber nicht weiterdenken“. Die Fotografie hat aber schon lange ihre Unschuld verloren, wenn sie diese denn je gehabt hätte. Heute kann man Fotos so manipulieren, dass sie mit der ursprünglichen Aufnahme kaum noch etwas zu tun haben. Aber wem erzähle ich das…
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Ja, sicher. Natürlich wird schon bei der Aufnahme mithilfe von Filtern etc. das Ergebnis verändert. dennoch scheint es mir ein Unterschied zu sein, ob ein Mensch ein technisch erzeugtes Produkt manipuliert -also weiß, was er tut (selbst wenn andere es nicht wissen) oder ob der Apparat selbsttätig selegiert, was er zeigen will. Irgendwo dort – wo die menschliche Kontrolle aufhört und die der Maschine (KI) beginnt – öffnet sich der Abgrund.
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Okay, das sehe ich genauso. Das wäre wirklich ein Horrorszenario zumal dem ja noch einiges Unausdenkliches einherginge…
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Das ist aber ein uraltes Phänomen, nicht erst seit der Fotografie. Ich meine damit auch die unterschiedliche Wahrnehmung eines Vorfalls.
Daß aber heutzutage alles und jedes manipuliert werden kann und wird, steht noch auf einem anderen Blatt.
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Solange es Maschinen nicht von sich aus machen, kann man damit noch leben…
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Selbst das ist sicher schon länger möglich…
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Naja, aber nicht in der Form, dass die Maschinen autonom entscheiden… Ansonsten hätten sie längst den Stecker herausgezogen, der sie mit Energie versorgt, um das Elend nicht weiter mit zu verantworten 😉
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Ich bin da nicht ganz sicher…
autonom würden sie nicht entscheiden, aber nach entspr. Vorgaben wohl schon.
Wir leben schon in einem besonderen Zeitalter, das fürwahr.
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Solange die Menschen für den Lebensunterhalt (sprich Energie) der Maschinen sorgen müssen, werden sie uns schonen… 😉
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Die Anfänge gibt es schon: bei Kameras einstellen, sie sollen nur Blaues (z.B.) farbig aufnehmen, alles andere Schwarzweiß, geht schon. Ja, lieber nicht weiterdenken.
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Ach, ich dachte, das würde man mit Photoshop u.Ä. machen. Ja, lieber nicht weiterdenken. Das Ende kann nicht gut sein…
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Meistens ist das auch so. Aber eine kleine if-Abfrage passt wohl auch in manches Kameramenü.
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Klar, die Kameras insbesondere die Smartphones sind inzwischen ja leistungsstarke Computer…
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Ich habe bei Klausbernd/Dina etwas gesehen, wie unterschiedliche Kameras ein Foto umsetzen. Klausbernd spricht von Grautönen, die eine Kamera erst mittels internen spezifischen Programms in Farbe übersetzt.
https://wordpress.com/read/blogs/24052638/posts/20598
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https://fabfourblog.com/2022/05/30/the-magic-of-colour/
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Ja, ich schau mir das an. Danke!
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Danke für den Hinweis. Ich werde mir das mal ansehen.
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🙂
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Da ist eine richtige Menschenmenge zu sehen, wenn man sich Zeit zur Betrachtung nimmt. Ich liebe solche Schichtbilder!
Keine Frau dabei … warst du auf einem Klostergelände unterwegs?
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Hihi! Nein, es war eine belebte Straße in Köln. Es war um die Mittagszeit, wo die Frauen doch in der Küche stehen… 😉
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Aaah! 😉
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🙂
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Den Schatten eines nachdenklichen Menschen hätte ich ohne den Hinweis nicht gleich bemerkt. Ja, so viel Ablenkendes nimmt die Kamera wahr, das unser Auge, weil bewußtseinsgesteuert, ausblendet. Aber interessant ist das Ergebnis ja doch.
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Danke! Ja immerhin so interessant, dass ich es für zeigenswert hielt. Ich war selbst sehr überrascht über das Ergebnis, das ich mir erst zu Hause angeschaut habe.
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😊
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