
Erklärung des Rätselfotos des Monats Mai 2021
Frage: Wie kommt es zu der Miniaturabbildung
Antwort: Bei einer Teepause, in der ich ein Stück Kandis in den Tee fallen ließ, entstand eine Blase und ermöglichte es mir durch sie hindurch auf das Stück Kandis zu linsen. Dieses erschien nämlich deutlich verkleinert, so als ob man durch eine Zerstreuungslinse blickte. Wie kann das sein?
Da der Blase ohnehin nur eine kurze Lebensdauer beschieden war und die geselligen Umstände es unmöglich machten, der Sache vor Ort auf den Grund zu gehen, rekonstruierte ich die Situation später in einer Tasse mit Wasser, in das ich zur Entspannung einem Tropfen Spülmittel gegeben hatte. Zur Erzeugung der Blase nahm einen Strohhalm zu Hilfe, mit dem ich auch noch die Blasengröße bestimmen konnte. Und anstelle des Kandis, legte ich eine Cent- Münze auf den Grund der Tasse.
Mit einer solchen Anordnung lässt sich schön verfolgen, dass die Münze wie ehemals der Kandis durch die Blase hindurch betrachtet tatsächlich verkleinert erscheint und zwar umso mehr je kleiner die Blase ist.
Zur Erklärung muss man sich zunächst klarmachen, dass es sich bei der Blase um eine Halbblase handelt und selbst das stimmt nur ungefähr. Damit eine Blase überhaupt als solche existieren kann, muss der Innendruck größer sein als der Außendruck. Denn die Tendenz der Seifenhaut, sich zu einem kugelförmigen Tropfen zusammenzuziehen muss durch einen höheren Innendruck kompensiert werden. Dadurch wird nicht nur die Seifenhaut straff gehalten, sondern im Falle der auf dem Wasser driftenden Halbblase auch die Wasseroberfläche ein wenig eingedellt, sodass im Wasser so etwas wie eine konkave Linse entsteht.
Blickt man durch eine solche Zerstreuungslinse, so erscheinen die durch sie betrachteten Gegenstände – also hier die 1-Cent-Münze – verkleinert: Je kleiner die Blase und damit die Brennweite der von ihr geformten Linse, desto kleiner ist die Abbildung.
In der Abbildung ist die Blase wegen ihrer Transparenz nur indirekt zu erkennen, nämlich durch die tassenfarbene Spiegelung auf dem konkaven Rand der Blase und durch Interferenzfarben im Bereich des Spiegelbilds des lichtspendenden Fensters.
Solche Situationen/Bilder mag ich!
Der klare Hauptschatten bedarf wahrscheinlich keiner Diskussion, Sonne scheint halt durchs Fenster.
Aber der zweite!
Er ist sehr diffus, fällt mir als erstes auf. Nur die breiteren Elemente des Fensters sind hier erkennbar.
Außerdem liegt er in einem anderen Winkel als sein klarer Bruder …
Ist das hier ein Spiel mit Doppelbande?
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Ich will zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Lösung sagen. Nur einen Hinweis: Schau dir den Fußboden genauer an.
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Einmal fällt das Licht direkt durch das Fenster auf den Fußboden, und einmal wird das Licht zurückgespiegelt von den Fenstern gegenüber, so meine Vermutung.
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Es ist allerdings nur ein Fenster vorhanden.
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Mein Sohn (10 Jahre) denkt, die linke Abbildung wird durch die Sonnenstrahlung erzeugt. Die rechte Abbildung wird dadurch erzeugt das der Boden spiegelt, das Fenster wirft diese Helligkeit wieder auf den Boden zurück. Schöne Grüße Manuel und Andrea
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Toll! Da ist Manuell schon ganz dicht an der Lösung und ich kann hier schon einmal ein großes Lob aussprechen. Es ist die bislang beste Erklärung. Ich komme am Monatsende darauf zurück. 🙂 Viele Grüße, von Joachim.
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Das freut uns! Wir sind schon sehr gespannt auf die Erklärung am Monatsende. 😀
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😉
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Die erste Abbildung des Fensters ist bedingt durch den Schattenwurf der Sonneneinstrahlung, während die zweite Abbildung des Fensters durch Spiegelung einer anderen Lichtquelle vermutlich die des Himmels ist, was die leicht bläuliche Färbung erklären könnte.
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Das heißt also, der Fußboden ist sowohl Spiegel als auch Projektionswand. Kann man auf einem Spiegel etwas projizieren?
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Der Spiegel ist doch das Fenster das das Licht auf den Boden wirft, mh denke je nach einfalts Winkel schaue gerade scobel auf 3sat und denke nochmal drüber nach. Jedenfalls ist es als Mensch möglich projektionsfläche wie Spiegel zu sein 😉
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Wenn das stimmen würde, dürfte gemäß Einfallswinkel gleich Reflexionswinkel das Licht nicht von außen, sondern müsste von innen (schräg von oben) kommen. 😉
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Also wird das Sonnenlicht des Fensters als Schattenwurf auf dem Boden abgebildet und das Licht des Himmels bedingt dass das Spiegelbild des Fensters vom Boden diffus reflektiert wird.
Somit denke ich kann von einer glatten Fläche sowohl gespielt wie reflektiert werden.
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Das ist richtig. Während ein perfekter Spiegel keinen Schatten oder eine andere Projektion auffangen könnte, kann der glatte Fußboden beides – wenngleich auch nicht perfekt.
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