
Alle Jahre wieder staune ich und freue mich darüber, wie aus dem völlig zerknäult aussehenden, an Seidenpapier erinnernden biologischen Gewebe, das hier wie aus einem Maul der Klatschmohnpflanze hervorbricht, innerhalb kürzester Zeit eine so schöne Blüte hervorzugehen vermag. Dabei ist der Vorgang von jedwedem Knäueln und Knüllen weit entfernt. Wie an anderer Stelle ausführlicher beschrieben, sind die späteren Blütenblätter schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Knospenbildung mit einer raffinierten, platzsparenden Faltungstechnik angelegt worden, die dann zum gegebenen Zeitpunkt nur noch einen vergleichsweise kleinen Impuls benötigt, um sich in kürzester Zeit in der uns vertrauten Pracht zu entfalten.
Ich mag Mohn auch sehr, Joachim, leider hat mein Mohn irgendeine Krankheit 🦠 er ist einfach trotz Wasser 💦 wie vertrocknet und die Knospen versuchen trotz allem sich zu entfalten.
Einen schönen Tag von Susanne
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Vermutlich hast du eine veredelte Mohnsorte. Der Klatschmohn ist eigentlich sehr anspruchslos. Ich habe im letzten Herbst Klatschmohnsamen gesammelt und überall in unserem liberalen Naturgarten verstreut. Es ist einiges aufgegangen. Einige Pflanzen zwängen sich sogar durch die sehr schmalen Ritzen der Pflastersteine. Die gieße ich jetzt regelmäßig.
Auch ich wünsche dir einen schönen Tag und grüße dich herzlich, Joachim.
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Mich faszinieren auch jedes Jahr aufs Neue diese wunderschönen Blüten des Mohn und die Entfaltung der in der Knospe eingeknüllten Blüten ist auch ein kleines Wunder der Natur für mich!
Liebe Grüße von Hanne
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Und alles sieht so zerbrechlich aus. Dabei ist der Mohn wohl wegen seiner „Leichtbauweise“ so widerstandsfähig. Ein Gewittersturm der gestern über uns hinwegging hat dem Klatschmohn so gut wie nichts anhaben können.
Liebe Grüße, Joachim.
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Ich hatte ja seinerzeit bei Marienkäferchen die Entfaltung der Flügel beim Losfliegen als Video im Netz gefunden.
Die Frage ist jetzt aber, sowohl beim Mohn als auch bei anderen Beispielen:
Wie hat die Natur das gemacht?
Es kann ja nicht dzurch Versuch und Irrtum entwickelt worden sein.
Folglich (?!) muss es so etwas wie Urfaltungen gegeben haben, vielleicht eine Einfachfaltung, die genetisch codiert worden ist. Und bei komplexer werdenden Pflanzen sozusagen als gen-interner Baukasten weiter genutzt worden sein.
Ich las unlängst von Transposonen, die eine relativ rasche genetische Anpassung ermöglichen.
Ungeachtet dessen wäre es spannend, die Faltungstechnik als Code im genetischen Material des Mohns zu entdecken.
Gibt es eigentlich missglückte Entfaltung, also ein Prozentsatz an Mohn, der sich kümmerlich entfaltet? Wohl nicht. Das geht wohl alles wie 1 + 1 = 2.
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Deine Fragen sind spannend. Ob es wirklich in letzter Konsequenz Antworten darauf gibt, weiß ich nicht. Ob wirklich alles deterministisch zugeht wie 1+1 = 2, wage ich zu bezweifeln. Das wäre zu unflexibel. Entscheidend ist auch hier die Energieminimierung und Einfachheit der Entfaltung. Die Miura-Faltung ist ein einfacher Versuch, so etwas im Prinzip nachzustellen. Ich habe darüber früher schon einmal berichtet.
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Ja, das ist eine faszinierende Prachtentfaltung! Schön, wenn man das „wissenschaftlich“ zu erklären versucht. Ein Wunder bleibt es ja trotzdem!
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Wissenschaftlich lassen sich nur die „Mechanismen“ erklären im Sinne von „auf einfachere Prinzipien zurückführen“. Das Wunder der Natur und des Lebens bleibt davon unberührt.
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Ja, so ist es. Zuerst war das Wunder da, und dann folgen die Erklärungen.
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🙂
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Wie schön deutlich man das edle Geknitter und die feinen Borsten sehen kann!
Alljährlich freue ich mich neu über die zarten Schönheiten. Meine Fotoserie ist auch schon fertig, mal sehen, wann ich Zeit für einen neuen Beitrag finde … bis dahin freue ich mich an deinem.
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Da bin ich ja richtig gespannt auf deine Fotos. 🙂
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