Ich muss ehrlich gestehen, dass ich diesen Falter, der sich in mein Zimmer verirrt hatte, sofort an die Luft befördern wollte. Doch als ich mich ihm näherte spreizte er die Flügel und legte ein wunderschönes rotes Unterkleid frei, das mich wegen dieser Naturschönheit begeisterte. Ich hatte ein Rotes Ordensband (Catocala nupta) vor mir. Ich holte den Fotoapparat, um diesen Moment festzuhalten. Doch wie es einem so mit den Momenten ergeht, sie vergehen schneller als man gehen kann. Jedenfalls machte das Rote Ordensband bei meiner Rückkehr seinem Namen keine Ehre mehr. Das farbige Unterkleid war bedeckt. Versuche den Falter dazu zu bringen, die alte Pracht wieder ans Tageslicht zu bringen scheiterten weitgehend. Immerhin gab das Tierchen so viel frei, dass die Fantasie ausreichen sollte, sich vorzustellen, wie schön der Anblick bei völliger Abdeckung sein würde.
Das Netz sagt Catocala concumbens.
Ob das stimmt, keine Ahnung.
Heue kletterte eine winzige Wespe auf meinem Handy rum, ich holte das Macro, sie war tatsächlich noch da, was ein kleines Wunder war.
Was das Tierchen war, konnte ich trotz emsiger Suche nicht herausfinden.
Die Kopfform passte zu einer Laus, aber auch da wurde ich nicht fündig.
Mein Apparat verstümmelt winzigste Insekten zu einer schwarzen Masse, Und das Netz kümmert sich nicht um die Grössenmaße, Ob ein Insekt 10 mm lang ist oder nur 2 mm, das merkt es nicht.
Aber ich mag mir nicht teueres Gerät zulegen, wo käme ich dahin.
Heute sah ich einen Film im TV über Hummelköniginnen, Florfliegen, Pflanzenwespen – da steckte mind. 50 Jahre Erfahrung und Expertise im Aufnehmen solcher Sachen dahinter. Nicht umsonst gibt es Fachleute, die solche Filme produzieren können.
Be ins in Würzburg gibt es jemand, der vor 10 Jahren mit seinen Videos über Macrostrukturen recht bekannt wurde, Stefan Diller.
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Catocala concumbens hat meiner Recherche nach eher rosafarbene Unterflügel. Aber Namen sind Schall und Rauch. Das Tierchen ist jedenfalls schön vor allem durch den Kontrast zwischen dem äußeren Grau und dem inneren Rot.
Ich denke, dass die dokumentarische Tiefe, mit der du deine Insekten präsentierst nicht nur exzellent ist, sondern auch im Kontext deiner Leser mehr als ausreichend ist. Du bleibst damit näher an dem, was man mit eigenen Augen sehen und mit eigener Einsicht würdigen kann.
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So ein Glücksbesuch!
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Kann man wohl sagen… 🙂
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