denn mit ihnen schaut man in die Vergangenheit des Universums.
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Seit Galilei als einer der ersten mit einem Teleskop ins Weltall geblickt und dabei u. A. die Jupitermonde entdeckt hat, die er zunächst für Sterne hielt, hat sich die Technik immer weiter entwickelt. Heute „blickt“ man auf diese Weise sozusagen bis ans Ende der Welt. Das heißt aber auch, dass das was man sieht schon nicht mehr wahr ist, weil es bereits der Vergangenheit angehört. Denn das Licht braucht seine Zeit, um bis zu den Teleskopen zu gelangen. Zwar ist die Lichtgeschwindigkeit von 300000 km/s durch nichts zu toppen und wenn es dann trotzdem tausende von Jahren unterwegs ist, hat man vielleicht eine Vorstellung davon wie tief die Vergangenheit und wie groß unser Universum ist. Nein, man hat keine Vorstellung, denn das ist nicht vorstellbar, sondern nur darstellbar.
Diese Gedanken gehen mir durch den Kopf, wenn ich mit Mühen den Roque des los Muchachos (2425 m hoch) hochkraxele und die Sternwarten vor dem blauen Himmel in der Sonne glitzern sehe. Mehr als glitzern können sie am Tage nicht, sie haben die „Jalousie“ herungergelassen und warten auf die Nacht, denn: Der Tag des Astronomen ist die Nacht.
Niemand weiß, wieso die Lichtgeschwindigkeit diesen Wert hat. Weil sie eine fundamentale Größe ist, schon sehr verwunderlich.
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Ja, es ist eine Naturkonstante. Der Zahlenwert verdankt sich natürlich unserem Größen- und Einheitensystem, das ja einige willkürliche Festlegungen enthält. Dass dennoch näherungsweise ein glatter, leicht zu merkender Wert herauskommt, ist daher Zufall.
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Den „Roque des los Muchachos“ mag ich sehr, wie überhaupt die Stimmung, die Wärme, die Sonne, die Luft, die Winde von den Kanarischen Inseln … von gelingt ein kosmischer Ausblick und ein Kontakt in jeder Hinsicht 🙂 Hauptsache aber genug Wasser, das hat mir mal auf einer Wanderung gefehlt. Viele Grüße!
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Das hast du sehr schön auf den Punkt gebracht. Zu wenig Wasser macht eine Wanderung zur Qual, hab ich auch schon erlebt… LG.
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„Der Tag des Astronomen ist die Nacht.“ Was für ein Schlusssatz, Joachim!
Dazu der einsame Kugelpilz, der sich zum Schlaf begeben hat, und der Gedanke an einen mondsüchtigen Physiker, der durch die Berge kraxelt, um der Vergangenheit näher zu sein – aus solchem Stoff schreibt der Mensch Romane.
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Danke, liebe Ule, du hast es mal wieder sehr schön auf den Punkt gebracht. Was mich an der Lage beeindruckt ist die fast sprichwörtliche Bestätigung, dass man umso weiter blickt, je höher man ist, sofern man klare Verhältnisse hat und die sind dort gegeben.
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Dass wir nie, niemals wissen können, was sich gerade jetzt, zu unserer Lebenszeit, im All tut und vorbereitet, setzt unserem menschlichen Wissensdrang und Kontrollwahn sehr zu.
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Nur das berücksichtigen die meisten gar nicht, weil sie nur das sehen, was im Lichtkegel ihres eingeschränkten Interesses vor sich geht. Nach der Struktur der neuzeitlichen (Natur-)Wissenschaften ist das auch wohl kaum möglich. Daher ist kritisches und im Idealfall zu Korrekturen führendes Denken absolut nötig…
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Könnten wir doch Schall so nachhaltig aus der Vergangenheit zurückholen wie Licht (um zum Beispiel einen Beethoven mal spielen zu hören). Daran muss ich immer seufzend denken, wenn wir – wie hier so schön und anschaulich – an die Möglichkeit von Reisen in die Vergangenheit erinnert werden
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Das ist ein sehr kreativer Gedanke. Leider breitet sich Schall im Unterschied zu Licht nur in Medien aus. Beethovens bleibt für uns wohl ewig ungehört. 😉
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