Auf einer (langwierigen) Konferenz wagte ich es nicht, meine Langeweile dadurch zu verraten, dass ich durch das Fenster auf das frische Grün dieses schönen Frühlingsmorgens blickte. Ich schaute stattdessen auf eines der glasgerahmten Bilder an der Wand, das direkt in meinem Blickfeld lag. Darauf war eine Frau mit einem Krug abgebildet, die mir – so verstand ich es – den Blick in die Natur gestattete.
P.S.: Das Foto machte ich, als alle gegangen waren.
Der Krug steht für Fülle 😀
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Ja, der Krug ist schon sehr symbolträchtig… Man kann mit ihm und aus ihm schöpfen. Aber jeder Krug hat trotz der Fülle, die er verkörpert, ein endliches Volumen und – nicht zu vergessen – er kann auch brechen.
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Das vergisst man nur zu leicht.
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🙂
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Mir ist mal eine gläserne Teekanne ausgeruscht. Beim ersten Aufhüpfen auf dem Boden schien sie noch ganz zu sein, beim weiteren Hüpfen dann zerbrach sie.
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Das ist die Grausamkeit der Materie, indem sie uns das Malheur gewissermaßen zeitgedehnt miterleben lässt. Ähnliche Erfahrungen habe ich auch schon gemacht. Es lohnt sich vielleicht das mal genauer zu untersuchen. Es muss ja keine Teekanne sein, Gurkengläser u.Ä. tun es vielleicht ja auch… 😉
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Würde man das Gurkenglas nach dem 1. Hopser auffangen können, so meine Vorstellung, würde wohl nichts passieren. So aber bekommt es seinen 2. Schlag und das hält die ohnehin gestresste Materie nicht aus.
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Klingt gut, aber ob es so ist, bliebe zu untersuchen. Gefühlsmäßig würde ich sagen, dass der Bruch in nuce bereits bei ersten Aufprall passiert ist. Aber sicher bin ich nicht. Hinweis: Beim Experimentieren Sicherheitsbriller aufsetzen 😉
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Dein Gefühl hat wohl recht.
In der Keramik gibt es Haarrisse beim Trocknen, die sich erst beim Brennen weiten können. Und Risse nach dem 1. Brennen, obwohl geflickt, können nach dem 2. Brennen (1240 Grad) dann doch noch triumphieren.
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Danke für den Hinweis. Mich erstaunt, dass du die Temperatur mit 1240 Grad so genau angibst. Ist das ein Erfahrungswert? Wären 1300 Grad zuviel und 1200 Grad zu wenig?
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Ich bin da kein Experte.
Für das das Ausschmelzen des Glases in der Glasur sind 1240 nötig. Ob 1300 dann ein Zuviel wäre?!
In jedem Fall dauert der Brennvorgang lange. Er muss idealerweise schrittweise hochgefahren werden.
Das Abkühlen dauert auch dementsprechend.
Wir haben am Sonntag einen Glasurbrand angestossen und erst heute können wir prüfen, ob alles gelungen ist.
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Danke für die Information. Wenn man ein glasiertes Tongefäß in Händen hält, ahnt man, dass dahinter komplexe Vorgänge stehen, zusätzlich zur künstlerischen Gestaltung.
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Wo hört Handwerk auf?
Manchmal ist das Kunstvolle gerade eigentlich Handwerk, das „Gewusst wie“. 🙂
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Stimmt. Die Frage ist wohl nicht eindeutig zu beantworten.
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Ja, ein schöner Ausblick auf die Natur im spiegelnden Glas des Bildes.
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die Frau mit dem Krug – ein Motiv, das in kaum ergründliche Tiefen führt – wie dein Foto. https://gerdakazakou.com/2020/12/29/fotocollagen-4-der-gesturzte-baum-zum-jahresende/
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Dank dir für den Hinweis auf deine schöne anspielungsreiche Verarbeitung. Die Krug-Metaphorik ist ja ziemlich reichhaltig. Man kann mit und aus dem Krug schöpfen. Man vergisst oft, dass der Krug auch brechen kann…
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